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Das Blut von Magenza

Das Blut von Magenza

Titel: Das Blut von Magenza Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Platz
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willst du einen Aufstand und damit den Zerfall des Heeres riskieren? Dann scheitert das gesamte Unterfangen und wie sollen wir ohne Truppen Jerusalem befreien?“
    „Dies wird nie geschehen“, widersprach er. „Sie werden unsdie Gefolgschaft nicht aufkündigen. Der Ruf des Papstes und seine Versprechungen sind stärker. Sie verheißen Hoffnung auf ein besseres Leben. Und wenn sie dieses nicht auf Erden erhalten, ist es ihnen wenigstens im Himmelreich gewiss.“
    „Nicht alle glauben diesen Versprechungen noch. Warum sonst haben sich einige deiner Mannen von dir losgesagt und sind geflohen?“, bohrte Hartmann von Dillingen weiter. „Ich hörte, du hast viele von ihnen wieder eingefangen und mit dem Tode bestraft.“
    „Schweig! Das sind alles Lügen! Wer sie verbreitet, will der heiligen Sache schaden!“, erboste sich Emich. „Niemand zweifelt hier, erst recht keiner aus meinem Gefolge!“, rief er, nicht ahnend, dass seine Gefährten anders darüber dachten.
    Drogo versuchte zu schlichten. „Wir hatten beschlossen, gemeinsam zu entscheiden. Wenn wir uns zerstreiten, schwächt es uns nur. Lasst uns also abstimmen. Die Mehrheit entscheidet. Ich bin dafür, das Gold zu nehmen und abzuziehen.“
    „Ich ebenfalls“, meinte der Herr von Salm und auch Hartmann von Dillingen stimmte dafür.
    Doch Emich gab nicht so schnell auf. „Und was ist mit dem göttlichen Auftrag, den Antichristen zu bekämpfen?“
    Wilhelm, den es immer stärker nach Osten drängte, hatte die Diskussion satt. „Verzeih meine offene Rede, aber dieser Auftrag ist dein ganz persönlicher. Keiner von uns sieht ihn als seine Pflicht an. Für uns hat Jerusalem Vorrang, wir wollen die Heilige Stadt aus den Händen der Seldschuken befreien.“
    „Die Juden haben unsern Herrn Jesus Christus gekreuzigt!“, rief Emich stur.
    „Das ist wahr. Aber wäre er nicht für uns gestorben, hätte sich die Prophezeiung der Wiederauferstehung nicht erfüllt. Hast du das einmal bedacht?“
    Emich verstummte. Dieses Argument war schwer zu widerlegen.
    Wilhelm untermauerte seinen Anspruch. „Ich bin ebenfalls dafür, das Gold anzunehmen. Somit ist die Entscheidung gefallen.“
    Drogo versuchte den Herrn von Leiningen ein letztes Mal zu beschwichtigen. „Sollte es stimmen, dass die Städter lange ausharren können, während unsere Soldaten hungern, müssten wir die Belagerung abbrechen. Das wäre für uns alle eine Schmach! Wir sollten vernünftig handeln und endlich nach Jerusalem ziehen.“
    Emich erkannte, dass im Augenblick jedes Wort zu viel war, weil sie der Verlockung des Goldes erlagen. Zähneknirschend beugte er sich der Entscheidung. „Wenn ihr es nehmen wollt, dann tun wir es“, sagte er laut. Trotzig fügte er noch hinzu: „Dennoch werde ich den Befehl des Herrn erfüllen, wenn nötig auch ohne euch. Eines würde ich jetzt noch gern wissen: Falls wir auf irgendeine Weise in die Stadt gelängen, würdet ihr mir dann folgen?“
    Da keiner von ihnen glaubte, dass dies jemals geschehen könnte, gaben sie ihm bereitwillig dieses Versprechen. „Falls dem so ist, kannst du auf uns zählen.“
    „Dann teilen wir jetzt den Abgesandten des Erzbischofs mit, dass wir das Angebot annehmen“, meinte Emich erstaunlich ruhig und trat ins Freie.
    Manegold, Conrad, Hanno und Widukind nahmen die Antwort der Kreuzfahrer zwar mit Erleichterung auf, blieben aber nach der Warnung des Dieners skeptisch.
    „Wann bekommen wir das Gold?“, fragte Drogo.
    „Bald“, antwortete Manegold.
    In der Stadt, Palast des Erzbischofs
    Der Erzbischof und die Herren des Domkapitels nahmen die Nachricht zunächst befreit auf, doch als Manegold zur Vorsicht mahnte, verschwand ihre Zuversicht wieder. „Die Anführer haben zwar abgestimmt, das Gold zu nehmen und weiterzuziehen. Aber wir trauen der Sache nicht. Hanno wurde von Emichs Diener gewarnt. Er behauptet, sein Herr sei verblendet und niemals durch Gold zu beschwichtigen. Das müsst Ihr bei Eurer Entscheidung bedenken und wir sollten es auch Kalonymos sagen, damit die Gemeinde neu entscheiden kann, ob sie das Lösegeld zahlt oder nicht.“
    Der Kämmerer mischte sich ein. „Es ist so abgemacht und die Juden sind darauf vorbereitet. Wir können nicht erst Angebote machen und sie dann zurückziehen. Das schürt nur den Unmut unter den Belagerern, die sowieso gereizt sind.“
    „Und was ist, wenn sie ihr Wort nicht halten?“, hakte Manegold nach. „Dann haben die Juden ihr Gold verloren.“
    „Sie kennen das Wagnis und

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