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Das Blutgericht

Das Blutgericht

Titel: Das Blutgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Hilton
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Stock im Arsch.«
    Wir gaben uns erneut die Hand. Dieses Mal bedeutete es etwas.
    »Walter Conrad hat mir erzählt, was Sie bereits über den Schützen herausgefunden haben. Keine schlechte Arbeit.« Er signalisierte mir, ihm zum Haus zu folgen. Wir gingen nebeneinander. Er sagte: »Ich habe die Informationen an meine Leute weitergeleitet. Habe jemanden auf die Sache mit der Hautkrankheit und jemand anders auf die Spur mit diesem Teufelsquatsch angesetzt. Hoffentlich gibt es in nicht allzu ferner Zukunft Ergebnisse.«
    »Er ist unorthodox. Ich glaube nicht, dass er bei den üblichen Stellen ausgebildet wurde.«
    Kaufman blieb stehen. »Das könnte ja auch ein Hinweis sein, der uns zu ihm bringt. Vielleicht eine dieser privaten CQB-Nahkampfkurse oder so was?«
    »Nein, bei Close Quarters Battle geht es um Personenschutz. Der Typ kommt aus einer anderen Ecke. Vielleicht hat er seine Wurzeln bei einer dieser paramilitärischen Bürgerwehren oder etwas Ähnlichem.«
    Kaufman dachte über meine letzte Äußerung nach und ging dann weiter.
    Der Schritt, den ich machte, um ihm zu folgen, wurde zum Sprung.
    Ich erwischte ihn bei den Schultern und riss ihn um. Wir beide prallten hart zu Boden.
    Dort, wo wir gerade noch gestanden hatten, zischten zwei Hochgeschwindigkeitsgeschosse durch die Luft.
    Dafür, dass er einen so teuren Anzug trug, robbte Kaufman ziemlich geschickt über den Boden. Krabbelnd suchte er Deckung hinter einer niedrigen Mauer, die ein Blumenbeet einfasste. Innerhalb von Sekunden hatte er das Mäuerchen erreicht, sie überwunden und war auf dem Rücken in der Blumenerde gelandet.
    Ich hatte mich seitwärts in die andere Richtung gerollt. Eine weitere Salve schlug in die Fußwegplatten ein, Betonsplitter spritzten mir ins Gesicht. Ich blinzelte, um mir wieder klare Sicht zu verschaffen, und rollte mich weiter, bis ich unter einem geparkten Kombi Schutz fand. Währenddessen hatte ich meine SIG gezogen und suchte nach einem Ziel.
    Meine erste Reaktion war, auf das Fenster zu zielen, aus dem der Schütze geschossen hatte. Die kaum merkliche Bewegung eines Schattens und das bleiche Gesicht hatten mich gewarnt. Wäre ich nicht auf das Auftauchen seiner gespenstischen Fratze vorbereitet gewesen, hätte mich Dantalion kalt erwischt.
    Seine Kugeln hatten das Fenster zerstört, aber ich konnte dort niemand mehr sehen. Er musste den Standort gewechselt haben, um einen besseren Schusswinkel auf mich zu bekommen.
    Gerade als ich das dachte, schlug eine Kugel im Vorderreifen neben meinem Kopf ein. Die Luft entwich mit dem Zischen einer wütenden Schlange. Der Wagen ging langsam in die Knie, ich rollte mich von der herabsinkenden Karosserie weg.
    »FBI!«, schrie Kaufman. Mit einem Arm stützte er sich auf dem niedrigen Mäuerchen ab, sein Dienstrevolver zielte auf das Fenster. »Lassen Sie Ihre Waffen fallen und kommen Sie heraus!«
    Dem FBI-Mann war der Kampfeinsatz nicht fremd. Das einzige Problem war, dass seine letzte Beteiligung an einem Feuergefecht höchstwahrscheinlich einige Jahre zurücklag. Sein Gesicht war fast ebenso bleich wie das des Mannes, der uns töten wollte.
    »Behalten Sie Ihren Kopf unten, Kaufman«, schrie ich ihm zu. Sein Blick hetzte zu mir und dann wieder zurück zum Haus. Noch bevor er seinen Mund öffnete, wusste ich, dass er erneut schreien würde.
    »Kommen Sie mit erhobenen Händen heraus, dann wird Ihnen nichts geschehen!«
    Kugeln schlugen neben ihm in die Mauer ein. Ich sah, wie er seinen Schussarm wegriss. Er fluchte laut – ich war mir nicht sicher, ob er getroffen worden war.
    Meine Position war nicht die beste, um das Feuer zu erwidern. Ich hatte jetzt nur noch einen kleinen Teil des Hauses im Blick und sah nur die Außenwand. Ich schob mich mit den Füßen vorwärts und robbte mich auf die Höhe des Kombi-Motorraums vor. Von dort hatte ich eine geringfügig bessere Schussposition, aber die herabgesunkene Frontpartie des Wagens verdeckte mir die Sicht. Innerhalb von Sekunden wurde mir klar, dass ich hier nicht bleiben konnte. Der Schütze musste nur unter den Wagen feuern, damit mich die Querschläger trafen und mich töteten. Ich rollte mich unter dem Wagen heraus und kam auf der anderen Seite hoch.
    In Filmen kann man oft sehen, wie sich ein Cop hinter einer geöffneten Wagentür verschanzt. Aber 9mm-Parabellum-Geschosse durchschlagen problemlos jede Karosserie. Regisseure, die etwas mehr Ahnung haben, lassen ihren Helden hinter dem Motorblock Deckung suchen, aber auch dort gibt

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