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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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gerade über einen der Gefallenen beugte, nickte.
    »Sie haben gelagert und wurden im Schlaf überfallen«, meinte sie und drehte einen der Toten auf den Rücken, um seine Wunde zu begutachten. »Schwerter und Bolzen. Die Bolzen haben sie wieder eingesammelt.«
    »Nicht alle«, meinte Zokora und wies auf einen der anderen Gefallenen. »Dort.«
    Lannis trat an den toten Soldaten heran und zog einen schwarzen Bolzen unter ihm hervor. Sie strich mit dem Finger über die blutige Spitze und roch dann an dem Blut. »Etwa um Mitternacht«, stellte sie fest, reichte mir den Bolzen und sah sich weiter um. »Die Angreifer haben die Pferde mitgenommen und alles geplündert, was sie finden konnten. Aber es waren keine Barbaren … Kor«, verbesserte sie sich mit Blick zu Mahea. »Ihre Pferde waren auch beschlagen.«
    Ich wog den Bolzen in meiner Hand, solche hatte ich schon zuvor gesehen. »Es waren Truppen aus Thalak«, stellte ich besorgt fest. »Ein Stoßtrupp, oder Aufklärer. Wahrscheinlich erfolgte der Angriff deshalb um Mitternacht, weil sie glauben, ihr falscher Gott wäre dann am mächtigsten.«
    Lannis bückte sich und hob eine Decke hoch, die nahe dem niedergebrannten Lagerfeuer gelegen hatte. Sie schob ihren Finger durch eines der zwei blutigen Löcher darin. »Wie aus dem Lehrbuch«, stellte sie fest. »Sie haben die Wache überwältigt und mit Armbrüsten auf die Schlafenden geschossen. Gute Schützen waren sie nicht, die meisten, die sie angeschossen haben, kamen noch dazu, zu kämpfen. Trotzdem …« Sie drehte sich langsam, während ihre Augen für mich unsichtbaren Spuren folgten. »So will ich nicht aufwachen. Sie schossen und stürmten dann ins Lager … hier entlang. Hier teilen sich die Spuren, jeder der Angreifer hatte vorgegebene Ziele … Es können nicht mehr als zehn Mann gewesen sein«, meinte sie dann. »Eine su’Tenet, mehr nicht.« Sie schaute zu Sannak hoch, der nach wie vor regungslos auf seinem Pferd saß. »Dennoch mutig von ihnen«, stellte sie fest. »Sie waren zwei zu eins unterlegen.«
    »Haben sie denn wenigstens Verluste erlitten?«, grollte der Leutnant. »Oder haben sie uns ohne Kosten abgeschlachtet?«
    »Genau das haben sie«, stellte Zokora unbewegt fest. Sie ritt etwas zur Seite hin und musterte vom Sattel aus den Toten, der dort lag. »Doch sie hatten Hilfe.«
    Ich ritt zu ihr und schaute auf den Mann herab, der dort im dürren Steppengras lag. Er hatte wohl den Angriff überlebt, dafür hatte man ihm Pflöcke durch Hand- und Fußgelenke getrieben, und noch jetzt war das maßlose Entsetzen in seinen Zügen zu erkennen und ein Abdruck einer gespreizten Hand, unter der das Fleisch schwarz geworden war. »Sie hatten einen Priester dabei.«
    »Woher wollt Ihr das wissen?«, fragte der Leutnant.
    »Der Handabdruck. Er ist kleiner als bei einem Menschen üblich. Ein dunkler Elf.« Varosch hob seine eigene Hand an, spreizte sie, verglich sie mit dem Abdruck auf dem Gesicht des Toten und nickte leicht.
    »Kennst du diesen Mann?«, fragte Zokora den Leutnant. »Besaß er irgendwelche Talente?«
    Sannak schüttelte den Kopf. »Ich kannte ihn. Aber wenn er ein Talent besaß, dann ist es mir nicht aufgefallen.«
    »Vielleicht war der Priester auch nur hungrig«, meinte sie und trieb ihr Pferd voran.
    Der Leutnant sah ihr nach und wandte sich dann mir zu. »Wollen wir die Gefallenen denn nicht begraben?«, fragte er empört.
    »Es sind zwanzig Mann«, erinnerte ich ihn. »Bis wir sie begraben haben, wird es so spät sein, dass wir Braunfels nicht mehr vor der Nacht erreichen.«
    Er seufzte und ließ die Schultern hängen. »Ihr habt recht«, sagte er mit einem letzten Blick auf seine toten Kameraden. »Ich werde für sie beten.«
    »Tut das. Denn schaden kann es nicht«, sagte ich und schloss zu Zokora auf.
    »So kenne ich dich nicht«, sagte Serafine etwas später zu mir. Sie warf einen Blick zurück, wo die Toten in der Ferne kaum mehr zu erkennen waren.
    »Auch wenn wir keine Beweise haben finden können, glaube ich Lannis und Mahea«, teilte ich ihr mit. »Wahrscheinlich sind sie nichts anderes als Mordbuben und Halsabschneider, die unter der Flagge der Ostmark reiten.«
    »Das hätte dich sonst nicht daran gehindert, sie zu bestatten«, stellte sie fest.
    »Das Leben gehört den Lebenden«, teilte ich ihr rau mit. »Mir liegt mehr daran, dass wir Braunfels lebend erreichen, als die Toten zu begraben. Es war schon immer das Schicksal von Soldaten, dort zu verrotten, wo sie

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