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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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müssen lernen, auch andere Schiffe zu bauen, und den meisten mangelt es an Arbeit. Außerdem ist unser Holz besser. Angus sagt, dass er uns gerne begleitet hätte, aber verhindert ist. Meine Schwester hat ihn ordentlich an die Kette gelegt, aber er scheint sein Schicksal standhaft zu ertragen.«
    »Wie schade, dass er nicht mitkommen kann«, meinte Serafine etwas spitz. »Vor allem Leandra wird es bedauern.«
    »Ja«, lachte Ragnar. »Das hat er auch gesagt. Auf jeden Fall«, er schlug Stofisk noch mal heftig auf die Schulter, »hast du gute Männer in deiner Legion, der Kerl hier weiß, wie man mit Nordmännern verhandelt!«
    Ja, dachte ich, als ich das elende Gesicht meines Leutnants musterte, das kann er wohl. Immerhin wusste ich jetzt, welche »Krankheit« ihn am Morgen am Dienst gehindert hatte.
    »Ich wollte Euch nur berichten, dass wir zu einem Abschluss gekommen sind«, brachte der Leutnant jetzt hervor. »Ich kann es selbst kaum glauben. Ich hätte nicht vor neun Wochen mit einem Ergebnis gerechnet!«
    »Das habt Ihr gut gemacht«, lobte ich ihn.
    Er nickte unglücklich. »Jedenfalls wollte ich mich noch von Euch verabschieden, heute Mittag haben wir uns ja verpasst. Haben die Soldaten, die Ihr angefordert habt, ihre Arbeit ordentlich verrichtet?«
    »Welche Soldaten?«, fragte Serafine misstrauisch.
    »Die, die ihm beim Räumen helfen sollten.«
    Sie bedachte mich mit einem undurchdringlichen Blick. »Ja«, sagte sie mit einem schmalen Lächeln. »Sie haben das gut hinbekommen.«
    »Wollten wir hier nicht jemand anders treffen?«, fragte ich, bevor Serafine dies noch vertiefen konnte, und schaute suchend in die Runde.
    Einst hatte Askannon mehrere Arten dieser magischen Tore errichtet. Es gab kleinere, wie dieses hier, das wir hinter einer falschen Wand versteckt im Keller von Desinas Elternhaus entdeckt hatten, größere, die wir als Frachttore bezeichneten, die genügend Platz boten, um gleich mehrere Fuhrwerke auf einmal zu transportieren, und dann solche wie das, das den gesamten Raum der Ratshalle des Handelsrats ausfüllte, groß genug, um auf einen Streich Hunderte oder gar Tausende von Menschen und Gütern zu transportieren.
    Die meisten Tore, die der ewige Kaiser errichtet hatte, gab es noch. Nur brauchte es diese Torsteine, magische Edelsteine, um die Tore zu aktivieren. Für die normalen Tore brauchte man Steine in Daumengröße, für die Frachttore waren sie schon faustgroß, und für die Art von Tor wie das, das sich unter den Bodenplatten des Handelsrats befunden hatte, brauchte es Torsteine in der Größe eines Kinderkopfs. Abgesehen davon, dass niemand wusste, wo sich ein weiteres derart riesiges Tor befand, und wir für die Frachttore nur wenig Gegentore gefunden hatten, mangelte es uns an den Torsteinen.
    Asela kannte das Geheimnis der Tor-Erstellung, doch offenbar war es weder ein einfacher noch ein schneller Prozess; es erforderte vor allem eine ungeheure Genauigkeit in der Berechnung. Bis jetzt war das Tor in Braunfels das einzige Tor, das sie neu errichtet hatte, und sie hatte dafür mehrere Tage über Zahlen und magischen Formeln brüten müssen.
    Natürlich hätte gerade Asela wissen müssen, wo sich andere Tore befanden, und zum Teil war das auch der Fall. Doch siebenhundert Jahre waren eine lange Zeit, in der sich vieles verändert hatte. Neben den göttergegebenen Katastrophen war es vor allem der Mensch gewesen, der die Arbeit des ewigen Kaisers zunichte gemacht hatte. So gut er die Tore auch versteckt und abgesichert hatte, viele waren gefunden worden. Ein wesentlicher Teil der Tore war ein daumendicker Streifen Gold, der, in der Form eines Achtecks in den Boden eingelassen, den Toren ihre Grenze gab. Genau dieser goldene Streifen war so oft Opfer von Plünderungen geworden, dass es wohl an einem Tag dazu geführt hatte, dass sich Asela die Haare raufte, als von fast zwei Dutzend Toren, die sie hatte untersuchen wollen, nicht ein einziges mehr intakt gewesen war.
    So blieb ihr nichts anderes übrig, als sorgsam und mühselig diese Tore wieder instand zu setzen, ein Prozess, der neben ihren anderen Aufgaben und Pflichten einen großen Teil ihrer Zeit vereinnahmte.
    Umso wichtiger waren die Tore, die wir in Betrieb hatten nehmen können, und von diesen war das Tor in Desinas Elternhaus das einzige, das sich in Askir befand und von jedem benutzt werden konnte. Ein anderes befand sich im Eulenturm, jenem Hort magischen Wissens, der einst den Eulen des Reichs als Labor, Bibliothek

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