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Das Blutschwert

Das Blutschwert

Titel: Das Blutschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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dich ist es ein schmutziges Wort.«
    Buffy legte den Kopf zur Seite und nahm mit beiden Händen seine Hand. »Angel, wenn wir weiterkommen wollen, müssen wir. weiterkommen.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und streckte ihm ihren Mund entgegen. »Ich dachte, wir hätten diesen Hasse-mich-ich-bin-ein-Vampir-Kram längst hinter uns gelassen.«
    Sein Blick ruhte auf ihrem Mund, und sie konnte erkennen, dass er mit dem Wunsch kämpfte, sie erneut zu küssen. Ihr Herz hämmerte. Sie wusste, dass er den schnelleren Rhythmus hören konnte.
    »Du weißt, dass es für mich mehr bedeutet, als wir beide am Anfang ahnten«, flüsterte er.
    »Ich weiß.« Sie legte ihre Arme um seinen Hals und zog ihn näher. »Und wenn ich keine Angst habe, warum solltest du dich dann fürchten?«
    »Vielleicht weil ich dich lie.« Er drehte plötzlich den Kopf weg, als hätte er etwas gespürt oder gesehen.
    Auch Buffy ließ ihren Blick über den Friedhof schweifen. Da war etwas in der Luft, etwas, das sich auf sie legte und sie nach unten zu drücken drohte, das wie eine unsichtbare Hand ihren Mund verschließen und sie zum Schweigen bringen wollte. Etwas, das mit dem Tod Händchen hielt.
    »Hast du das gespürt?«, fragte sie. »Es war fast wie.« Sie suchte nach den richtigen Worten. »Als wäre die Luft schwerer geworden. Oder wie ein Schrei in meinem Kopf.« Sie runzelte die Stirn. »Irgendetwas stimmt nicht.«
    Angel nickte langsam. »Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht.«
    Sie blickten zum Nachthimmel hinauf und sahen sich dann forschend um. Unter den Grab- und Gedenksteinen ruhten die Toten und rührten sich nicht. Der Mond leuchtete durch einen Wolkenschleier. Ein Käuzchen pfiff direkt über ihren Köpfen. Alles war friedlich. Dennoch lag die Gegenwart des Bösen wie dichter Nebel über allem.
    »Ich denke, ich mach mich besser wieder auf die Jagd«, murmelte Buffy. »Irgendetwas braut sich zusammen. Vielleicht sollte ich mit Giles reden.«
    Fast unbewusst legte Angel einen Arm schützend um Buffys Schultern. »Und ich denke, ich sollte dich begleiten.«
    Zusammen gingen sie auf den Ausgang des Friedhofs zu.

6

    Am Freitagmorgen erwachte Willow im Nirgendwo. Eine Stimme aus der realen Welt hallte durch einen langen, verdrehten Traumkorridor zu ihr, und der erste Funke der Erkenntnis glomm in ihr auf.
    Country-Musik.
    Willow Rosenberg war vielleicht ein Computerfreak, aber sie hörte keine Country-Musik. Nein, ein Radiowecker, der Country-Musik spielte, war wie eine Einladung zum Verspottetwerden. Und um die Wahrheit zu sagen, Willow hatte in dieser Hinsicht nie irgendwelche Einladungen verschicken müssen.
    Wenn ein Radiowecker lief, bedeutete das gewöhnlich, dass man schlief, oder geschlafen hatte.
    Nur die Wärme der Sonne, die durch das Schlafzimmerfenster drang, ließ Willow erkennen, wie sehr sie fror. Dazu kam, dass sie von einem Muskelkater geplagt wurde, als hätte sie den Gipfel des Mount Everest erklommen, um dort einen Mitternachtssnack einzunehmen.
    Mitternachtssnack. Dahinter versteckte sich irgendetwas Unheimliches. Etwas, an das sie sich fast erinnerte.
    Dann spürte sie den Speichel an ihrem Kinn und erkannte, dass sie mit offenem Mund geschlafen und gesabbert hatte. Vermutlich hatte sie sogar geschnarcht!
    Willow verzog das Gesicht zu einer angewiderten Grimasse, während sie ihr Kinn abwischte und ihr klar wurde, dass sie tatsächlich wach war. Wach und erschöpft. Ihre Augen brannten, als hätte sie sich wieder einmal die ganze Nacht Dauerwerbesendungen angesehen. Schlaflosigkeit konnte einen Menschen dazu bringen, die seltsamsten Dinge anzustellen. Aber nein, sie hatte nichts angestellt. Zumindest konnte sie sich an nichts erinnern.
    Eigentlich konnte sie sich an überhaupt nichts mehr erinnern, seit sie krank von der Schule nach Hause gekommen war. Nur dass sie ihren Radiowecker auf einen Country-Sender eingestellt hatte.
    Seltsam. Seltsam und abscheulich, dachte sie. Wie sollte sie je eine Nacht mit einem Jungen verbringen, wenn die Möglichkeit bestand, dass er sie mit offenem Mund und Sabber am Kinn sah? Oh, oh.
    Sie öffnete vorsichtig ihre trockenen, brennenden Augen, aber als der erste Sonnenstrahl ihre Netzhaut traf, stöhnte sie auf und schloss die Lider wieder. Willow keuchte, als ein scharfer Schmerz ihren Kopf durchbohrte, und blieb einen Moment reglos liegen. Sie wartete darauf, dass der Schmerz nachließ, wie es sonst auch immer geschah, wenn sie zu schnell Eiscreme aß und davon

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