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Das Blutschwert

Das Blutschwert

Titel: Das Blutschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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sich auf sie, Buffy wich zur Seite aus, rammte ihm das Knie in den Schmerbauch und war mit einer schnellen Drehung hinter ihm. Sie riskierte einen Blick nach oben. Angel hatte Xander und
    Cordelia befreit, und sie waren bereits auf dem Weg zu Willow, die sich gegen drei weitere Vampire zur Wehr setzte, die aus den Kulissen aufgetaucht waren.
    Dann sah sie, was Angel in den Händen hielt: ein langes Holzschwert. Er warf es ihr zu, während Lear sich erneut wie ein Wahnsinniger auf sie stürzte. Buffy musste hochspringen, um das Schwert am Knauf aus der Luft zu fischen. Sie landete auf ihren Knien und richtete die Schwertspitze auf den Wanst des heranstürmenden Lear.
    Lear wankte, als das Schwert ihn durchbohrte. Er machte einen Schritt nach vorn, einen zurück. Buffy fluchte. Sie hatte sein Herz nicht getroffen, zumindest nicht richtig. »Giles!« schrie Buffy. »Pflock!«
    »Fluch über euch, Verräter, Mörder, all!«, krächzte Lear. »Ich könnt’ sie retten; nun dahin auf immer!« Der Vampir brach auf der Bühne zusammen und rammte sich dabei selbst das Schwert tief in die Brust. Der Aschenregen sank glitzernd zu Boden. Dann herrschte Stille.
    In der ersten Reihe schüttelte Giles tadelnd den Kopf. »König Lear«, sagte er. »König des Melodramas wäre treffender. Am Ende war’s ein bisschen dürftig.«
    »Oh, toll«, sagte Xander so sarkastisch wie stets. »Ich hoffe, meine Rolle hat Ihnen wenigstens das richtige Maß an Nervenkitzel verschafft, Giles.«
    »Okay«, unterbrach Buffy das Geplänkel. »Für heute habe ich genug von dramatischen Metaphern. Ehrlich gesagt, finde ich es ziemlich ermüdend.«
    »Ich auch«, stimmte Willow zu. »Gut, dass morgen keine Schule ist.« Cordelia und Xander wechselten einen Blick.
    »Ob das Bronze noch geöffnet hat?«, fragte Cordelia.
    »Mir deucht, möglich ist’s«, antwortete Xander. »Wohlan, holde Maid, begleitet mich.«
    »Was auch immer das heißen mag!«, knurrte Cordelia. Sie verdrehte die Augen, stolzierte den Gang hinauf und verschwand durch die Tür. Xander folgte ihr.
    »Dann noch viel Spaß!«, rief Buffy ihnen nach.
    »Komm«, sagte Angel und legte ihr den Arm um die Hüfte. »Ich bring’ dich nach Hause. Die Straßen von Sunnydale sind nachts nicht sicher.«
    Zwanzig Minuten später war Willow fast zu Hause. Giles hatte ihr angeboten, sie mit dem Auto mitzunehmen, aber sie hatte abgelehnt. Sie wollte zu Fuß gehen, nachdenken und von dem Adrenalinstoß runterkommen, den ihr ihre Rolle als Gehilfin der Vampirjägerin verschafft hatte.
    Eine Rolle, die ihr durchaus gefiel. Und die außerdem nötig war. Denn seit Willow wusste, dass Sunnydale auf dem Schlund der Hölle erbaut worden war - was dazu führte, dass alle möglichen Kreaturen der Nacht in dieser Stadt ihr Unwesen trieben -, hatte sie das Gefühl, etwas dagegen unternehmen zu müssen. Wie Spiderman immer zu sagen pflegte: »Mit großer Macht geht große Verantwortung einher.« Und Willow wusste besser als jeder andere, dass Wissen Macht war.
    Am Ende eines Tages - oder einer Nacht, wie in diesem Fall - machte es Willow nicht wirklich etwas aus, dass sie die Gehilfin war. Manchmal, wie heute, war sie eine äußerst tüchtige Gehilfin. Wenigstens war sie nicht die Jägerin! Allein die Vorstellung, die Auserwählte zu sein und die Welt vor den Mächten der Finsternis retten zu müssen, bereitete ihr Magenschmerzen. Das Gespenst der Abschlussprüfungen, die im nächsten Jahr fällig waren, verursachte ihr schon genug Alpträume.
    Außerdem gab es auch noch das Problem, am Leben zu bleiben, nicht so tot - oder untot? - zu werden wie die Kerle, die man tötete.
    »Ich brauche Schlaf«, sagte Willow zu sich selbst und schnappte nach Luft, als sich in diesem Augenblick zwei kräftige Arme um sie schlangen und sie gegen die Ziegelsteinfassade von Mona Lisa’s Pizzeria schmetterten. Keuchend fuhr sie herum und stellte sich den Angreifern. Es waren zwei Kerle. Sie konnte ihre Gesichter nicht erkennen, aber beide waren groß und muskulös. Der eine trug eine Jeansjacke und der andere ein dunkelblaues Sweatshirt.
    »Schlag zu«, forderte sie sich auf, aber sie stand nur da und starrte die beiden Typen hilflos an. Sie brachte nicht einmal einen Schrei hervor, da sie vor Schreck wie gelähmt war.
    Mit einem leisen, bösen Lachen machte der mit der Jeansjacke einen Schritt auf sie zu. Erst jetzt schüttelte Willow die Lähmung ab und drehte sich um.
    »Oh nein, du wirst nicht abhauen!«, rief der Kerl, packte

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