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Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kelly
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verflixte Tier jeden Tag ausführen müsste. W enn er doch nur nachgegeben hätte. V ielleicht wäre es zur Gewohnheit geworden, einen Hund zu haben, und dann hätten sie heute noch einen. Einen Golden Retriever, treu und freundlich, der genau wusste, wie jeder von ihnen roch.
    Aber sie hatten keinen Hund, und er konnte seinen Fantasien nicht sehr lange nachhängen, bevor die W irklichkeit sie einstürzen ließ. Felix konnte nicht recht haben mit seiner V ermutung, jemand habe die beiden entführt. Es war eine unumgängliche Schlussfolgerung, dass dieses Mädchen Edie weggebracht hatte. Aber warum? Der W eg seiner Gedanken gabelte sich. In der einen Richtung lag die Theorie, dass es in Kerrys Interesse war, Edie zu beschützen und zu nähren. Unwillkürlich betete er zum Himmel, das Motiv sei eine altmodische Kindesentführung, bald werde eine Lösegeldforderung eintreffen, und sie würden alles bezahlen, was sie hatten, und mehr. V ielleicht hatte sie Edie auch für sich mitgenommen, sie gestohlen, um sie aufzuziehen . Er hatte groteske Geschichten von jungen Frauen gelesen, die entführten Babys mithilfe der Geburtsurkunden verstorbener Kinder ihre eigene Identität überstülpten. W ie lange brauchte ein Kind in Edies Alter, um seine Mutter zu vergessen? Sechs W ochen? Ein Jahr? Solche Gedanken brachen ihm das Herz, aber sie waren immer noch besser als die, mit denen die andere W eggabelung gepflastert war, dieser dunkle Pfad, an dessen Ende Schmerzen zugefügt wurden oder wo irgendeine Art von Missbrauch stattfand. Er schlug die Tür vor diesen Übelkeit erregenden Szenarien zu, als sie vor seinem geistigen Auge Gestalt annahmen.
    Endlich hatte er die richtige Lampe mit den richtigen Batterien vermählt und schaute zur Decke. Tara und Jake waren jetzt sicher lange genug da oben, um die drei Kleinen einschlafen zu lassen, damit sie im Bunker blieben. Das Babyfon war auf stumm geschaltet, aber die blinkenden grünen Balken zeigten, dass es im Bunker keineswegs still war. Rowan versuchte, die hektisch tanzenden Lichter, die ein aufgeregtes Jungengeplapper anzeigten, mit der Kraft seines W illens dazu zu bringen, dass sie im beruhigenden Tonfall einer Mutter sanft auf- und abschwollen. W enn Tara die Kinder zur Ruhe gebracht hätte, würde er ihr die Neuigkeit beibringen müssen. Er stählte sich; Tara liebte Edie wie eine Mutter, und Jake war ihr treuer ergeben als ihre eigenen Brüder. W ie konnte er ihnen sagen, dass sie verschwunden war? W ie sollte er anfangen? Die lose Bodendiele oben an der Treppe ächzte. Rowan empfand Abscheu über die eigene leise Erleichterung, als er sah, dass es Sophie war.
    Seine Tochter war grau im Gesicht, und ihre Augen lagen tief in den Höhlen. Mit Schrecken erkannte er, dass sie aussah wie die Totenmaske ihrer Mutter: Die gleichen V eränderungen hatte auch Lydias Gesicht in den letzten paar Tagen erfahren. Rowan versuchte, die Tür auch vor diesem inneren Bild zu schließen, aber in seinem Kopf wimmelte es von unerwünschten Gedanken und grässlichen Bildern, und zahllose Türen zerrten an ihren Angeln. Er konnte nichts Besseres tun, als den Blick von ihrem Gesicht zu wenden.
    Sie hielt ein Blatt Papier in der Hand. Einen Sekundenbruchteil lang dachte er, es sei eine Seite aus Lydias Tagebuch. Sein ohnehin schon rasendes Herz klopfte noch ein bisschen schneller, und es kehrte auch nicht mehr zu seinem früheren Rhythmus zurück, als er sah, dass das Papier nicht blau, sondern elfenbeinfarben und auch nicht mit der Hand, sondern mit schwarzen Druckbuchstaben in einem grün gedruckten Rahmen beschrieben war.
    » Dad?«, fragte Sophie und drückte ihm das Blatt in die Hand. » Dad, ist das derselbe… Das muss doch… Ich verstehe nicht…«
    Er sah den Namen, bevor er erkannte, was für ein Dokument es war. Scharf trat er ihm vor Augen, und dann schienen sich die Buchstaben, aus denen er bestand, über das Papier hinaus zu dehnen, bis sie drei Meter groß waren. Die Taschenlampe fiel ihm aus der Hand. Die Batterien rutschten heraus und rollten geräuschvoll über den Küchenfußboden. Rowan sackte so schwer auf einen Stuhl, dass etwas splitterte.
    » Eine Schwester?«, fragte Sophie.
    Rowan hielt sich den Führerschein dicht vor die Nase, als würde aus dieser Nähe eher klar, was er zu bedeuten hatte.
    » Er war ein Einzelkind.« Rowan war absolut sicher, dass Kellaway allein auf der W elt gewesen war, ohne V erwandte mit Ausnahme dieser erbarmungswürdigen Mutter und einem

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