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Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kelly
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MacBride, der Aufnahmelehrer.« Rückblickend kann ich nicht aufrichtig behaupten, dass mich in diesem Moment düstere Vorahnungen überkamen. » Das ist Dr. Bedford, unser stellvertretender Schulleiter, und das ist Mrs Mawson-Luxmore, die Witwe des verstorbenen Richters Mawson-Luxmore, unsere Wohltäterin. Nun, Darcy, ich glaube, als Erstes sollten wir dich dazu beglückwünschen, dass du es im Bewerbungsverfahren schon so weit geschafft hast. Unsere Bewerber haben in diesem Jahr ein besonders hohes Niveau.« Er warf einen Blick auf seine Notizen. » Deine Bewerbung fasziniert mich umso mehr, als ich ihr entnehme, dass deine Leistungen auf häuslichen Unterricht zurückgehen. Die Inspektoren der örtlichen Behörde sind sehr beeindruckt vom Standard deiner Ausbildung, und wir sind es ebenfalls, wenn diese Schriftstücke etwas zu besagen haben. Nach dem Lunch werden wir natürlich prüfen, was in schulischer Hinsicht in dir steckt, aber vorläufig interessiere ich mich für das, was du in deiner Freizeit gern tust.«
    » Oh«, sagte ich ratlos. Meine Mutter hielt nichts von Freizeit. Vielleicht meinten sie damit Zeit, die ich ohne meine Mutter verbrachte? In diesem Fall… Ich dachte an meine weitschweifigen Erkundungsgänge durch die Stadt, wenn Kenneth beim Buchmacher war. » Na ja. Ich laufe gern.«
    » Ah, querfeldein«, sagte Mr MacBride. » In deinem Alter bin ich für die Schule gelaufen. Was ist deine bevorzugte Strecke?«
    » Je länger, desto lieber.«
    » Ah, Cross Country. Und deine beste Zeit?«
    » Ich weiß es nicht«, gestand ich. » Wir haben keine… ich messe es eigentlich nicht. Vielleicht könnte ich für Sie eine Runde durch die Halle laufen?«
    Ich hatte nicht vorgehabt, sie zum Lachen zu bringen, aber ich glaube, das wussten sie nicht, und danach nahm das Gespräch einen sehr guten Verlauf.
    » Fast fertig«, sagte MacBride. » Wir haben geklärt, was du der Schule zu bieten hast. Aber warum willst du zu uns ?«
    Ich sagte ihnen nichts als die Wahrheit.
    » Es ist sehr wichtig für meine Mutter. Sie will, dass ich richtig erfolgreich bin, schulisch gesehen. Ich habe eine Menge Erwartungen zu erfüllen; sie will, dass ich besser bin als sie– sie hat nie zu Ende…« Verbrauchtes Adrenalin oder die Aussicht auf ein Ende dieses Tages hatte meine Zunge gelockert. Meine Kehle war plötzlich trocken, meine Zunge war doppelt so dick wie sonst, und anstelle von Worten kam nur noch ein komisches Geräusch aus meinem Mund, eine Mischung aus Klicken und Husten.
    » Geht es dir…?«, fing Dr. Bedford an, bevor er die Hand ausstreckte und mir ein Glas Wasser aus der Karaffe auf dem Schreibtisch anbot. Während ich es trank, schauten die Erwachsenen einander in die Augen, und ihr Blick war schwer von einer Bedeutung, die ich nicht verstand. Die Lady mit dem Hütchen hatte etwas geschrieben und zeigte es den Männern. Ich beantwortete krächzend ein paar Fragen zu meinen Lieblingsepochen in der Geschichte, und meine Stimmung und meine Fassung fanden langsam wieder zum Normalzustand zurück. Sie dankten mir für meine Zeit und wünschten mir viel Glück für die Prüfung.
    Als wir wieder im Korridor waren, schaute Kenneth auf die Uhr, besessen wie das weiße Kaninchen.
    » Du machst mich wahnsinnig«, sagte ich. » Wenn du ein Rennen laufen hast, wieso treffen wir uns dann nicht wieder hier um drei, wenn alles vorbei ist?«
    » Ich kann dich doch unmöglich hierlassen«, sagte er, aber im Geiste platzierte er bereits seine Einsätze, und ich war erleichtert, als er verschwand.
    Sie servierten uns allen ein Mittagessen in dem lang gestreckten, kalten Speisesaal. Die anderen Bewerber und ihre Eltern erzählten einander Gerüchte über das Stipendium. Ein chinesischer Junge mit einer Geige sagte, wenn man es kriegte, schickten sie einen dicken, steifen Umschlag mit lauter Formularen, während ein kleiner dünner Brief bedeutete, dass man es nicht geschafft hatte. Danach führte man uns in die Große Halle, wo sechzehn Stühle und Tische mit ein paar Blatt Papier auf uns warteten. Ich drehte das oberste Blatt um und empfand beschwingtes Entzücken: Lyrikinterpretation war Wilfred Owen und Rupert Brook, Geschichte war die russische Revolution, und Mathe und Physik waren so einfach, dass ich an meinem Bleistift kaute– nicht, weil ich mich so sehr konzentrieren musste, sondern um nicht laut loszulachen.
    Kenneth kam zu spät zu unserem Treffen, und damit hatte ich fast gerechnet. Ich nutzte die freie Zeit, um

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