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Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kelly
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war in Nummer 34 verschwunden. Ich ging die Stufen hinauf und drückte auf die Klingel. Es war ein kleiner Keramikknopf, in konzentrische Kreise aus poliertem Messing gefasst. Ein Mädchen am Ende des Teenageralters öffnete die Tür. Ihr Aussehen verhöhnte die Versuche meiner Mutter, dafür zu sorgen, dass ich durch Schönheit nicht verwundbar war. Sie hatte weiches blondes Haar, die Haut der englischen Rose und eine pfeilgerade Nase, und als die vollen Lippen sich teilten, blitzte der Erfolg einer komplexen Zahnregulierung auf.
    » Hallo«, sagte sie.
    Ich versuchte zu reden, ohne meine Zähne zu zeigen, aber das war unmöglich. » Ist Mr MacBride zu Hause?«
    » Dad!«, rief sie über ihre Schulter. » Er hat ein selektives Gehör, wenn Kricket läuft. Daaad! Besuch!«
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit ins Innere des Hauses. In die Türen waren Fenster aus buntem Rautenglas eingelassen, die leuchtende Vierecke auf den Mosaikboden warfen. Als Rowan MacBride eine dieser Türen öffnete, verwandelte sich die Diele in ein Kaleidoskop. Seine Tochter riss sich endlich vom Anblick meiner Zähne los und huschte durch die Tür, bevor sie sich wieder schließen konnte.
    » Ich bin’s«, sagte ich, aber sein Gesicht blieb ausdruckslos. Zorn blubberte in mir herauf. Vor wenigen Tagen erst hatte er einen Brief geschrieben, der mein Leben zerstörte, und schon war mein Gesicht aus seinem Gedächtnis verschwunden. Ich nannte ihm meinen vollen Namen, einen Namen, den er laut vorgelesen und niedergeschrieben hatte. Er hatte den Brief unterschrieben, der an diesen Namen adressiert war. Aber nichts.
    » Tut mir leid«, sagte er. » Kann ich dir helfen?«
    Ich hielt ihm den Brief entgegen. Jetzt ging ihm langsam ein Licht auf.
    » Ah.«
    » Ich wollte Sie um eine zweite Chance bitten. Noch ein Gespräch, noch eine Prüfung. Kann ich irgendwie in Berufung gehen?«
    » Bedaure, Darcy. Wie es in dem Brief steht: Die Bewerbungen in diesem Jahr hatten ein sehr hohes Niveau, und leider war ein Junge den anderen Kindern noch etwas voraus. Er war ein wunderbar begabter Musiker.«
    Zwei weitere Kinder, ein Junge und ein Mädchen, beide blond– was war das hier, ein arisches Zucht-Experiment?–, erschienen in der Diele. Die beiden waren ungefähr in meinem Alter. Sie trug die Uniform der Cath, einen Faltenrock und einen Pullover mit V-Ausschnitt. Er hatte seine Privatschulkleidung an, Shorts und Kniestrümpfe mit Troddeln. Vor allem der Junge sah anachronistisch aus wie ein Evakuierter aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Kluft zwischen ihrer privilegierten und meiner benachteiligten Situation musste ihnen ebenso deutlich bewusst sein wie mir. Ich spürte, wie mein Herz sich gegen die ganze Familie verhärtete.
    » Wenn ich nicht auf diese Schule komme, ist mein Leben vorbei«, sagte ich mit dieser seltsamen neuen, ausgedörrten Stimme.
    » Na, das ist ziemlich dramatisch und sicher nicht wahr«, sagte er. » Die Gesamtschulen in dieser Gegend sind ausgezeichnet .«
    Seine Heuchelei befeuerte meinen Groll.
    » Wenn die Gesamtschulen so gut sind, warum gehen die da nicht hin?«
    » Felix, Tara, geht wieder hinein«, sagte er, ohne die beiden anzusehen. Er sprach jetzt langsam und wohlüberlegt. » Entschuldige bitte, aber wie ich meine Kinder erziehe, geht dich nichts an. Der Schulplatz für dieses Jahr ist vergeben, und zwar an ein Kind, das ihn verdient hat, und ich kann dir leider überhaupt nicht helfen. Tut mir leid. Guten Abend.«
    Die Tür war massiv wie eine Mauer.
    Ich blickte hoch und sah den Jungen und das Mädchen, Felix und Tara, an einem Fenster im Obergeschoss. Ich hatte schon angefangen, ihr Lächeln zu erwidern, als ich erkannte, dass sie ihre oberen Schneidezähne über die Unterlippe geschoben hatte und die Hände unter das Kinn drückte, um ein Nagetier nachzuahmen. Durch die Fensterscheibe hörte ich ihren Bruder quieken. Sie lachten so sehr, dass sie sich die Tränen aus den Augen wischen mussten.
    Auf dem Heimweg beherrschte ich mich, aber kaum war ich zu Hause angekommen, weinte ich los. » Es tut mir leid. Ich habe mein Bestes getan. Ich wollte nur, dass du stolz auf mich bist!« Und ich erzählte ihr alles– von dem hübschen Haus, so nah bei der Schule. Dass Rowan MacBride nicht mal gewusst hatte, wer ich war. Wie seine schöne Tochter mich angestarrt hatte, als wäre ich eine Missgeburt– und als ich ihr unter Tränen davon erzählte, hoffte ein winziger Teil meiner selbst, dies könne sie in puncto Zahnspange

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