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Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kelly
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Opfer.«
    Als er weg war, knipste meine Mutter ihr Lächeln aus und erschauerte.
    » Was um alles in der Welt war denn das?«, wollte sie wissen. » Und was trägst du da an den Füßen?«
    Ich wollte es ihr erklären und mich entschuldigen, als ein Hämmern an der Tür die Fenster in ihren Rahmen klappern ließ. Wir spähten durch die Gardine auf die Straße hinaus. Ein schwarzer Range Rover parkte im spitzen Winkel zum Randstein und mit einem Vorderrad auf dem Gehweg. Die Fahrertür war offen. Rowan MacBride stand direkt unter uns, und sein Gesicht war dunkel vor Wut. Ich fühlte, wie die Hand meiner Mutter auf meiner Schulter schlaff wurde.
    » Kellaway! Darcy Kellaway! Ich weiß , dass du es warst, ich weiß, dass ich dich gesehen habe. Du hängst seit Monaten vor meinem Haus herum. Glaube ja nicht, das hätte ich nicht bemerkt. Wenn ich geahnt hätte, dass du… ich meine, ich wusste, dass du ein seltsames Anspruchsdenken hast, aber das… Was zum Teufel hat Felix denn dir getan?«
    Der dramatische Auftritt ließ die Straße zum Leben erwachen. Die Studenten gegenüber setzten sich tatsächlich ins Fenster und ließen die Beine über das Sims baumeln. Rowans akademische Autorität hatte in einer Straße wie der unseren keinerlei Gewicht. Hier war man an die echte Bedrohlichkeit von Gerichtsvollziehern und Drogendealern gewöhnt, und das hier war leichte Unterhaltung für die Leute. » Wenn mein Sohn aus dem Krankenhaus zurückkommt, gehe ich noch einmal zur Polizei. Wir werden erst Ruhe geben, wenn erfolgreich Anklage gegen dich erhoben wurde. Und eine Zivilklage ist nicht ausgeschlossen. Und solltest du inzwischen noch einmal in die Nähe meiner Familie kommen oder auch nur in die Nähe meiner Schule «, bei dem Wort » Schule« spannte sich die kleine Klaue fester um meine Schulter, » rufe ich ohne zu zögern die Polizei. Hast du verstanden?«
    Er starrte in die leeren Scheiben der Parterrefenster, als erwarte er von dort eine Antwort. Endlich gab er sich geschlagen; er ließ die Schultern hängen und ging zurück zu seinem Wagen. Das Publikum löste sich auf. Mutter schaltete die Nachttischlampe ein. Der mattgoldene Schein verwandelte ihr Gesicht wie in eine Reliefkarte von Hügeln und Höhlen.
    » Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist«, sagte ich. » Er schwenkte seine blöde Klarinette herum und gab damit an, dass er nicht mal Schulgebühren zahlen muss, und ich dachte, es ist einfach so unfair, dass er da hindarf und ich…«
    » Er hatte eine Klarinette?«
    » Wieso fragst…«
    » Und er hat wirklich gesagt, seine Familie braucht kein Schulgeld zu zahlen?«
    » Ja, aber…«
    » Als du ihn zu Hause besucht hast, hat MacBride doch gesagt, das Stipendium sei an ein musikalisches Wunderkind gegangen, ja?«
    Fast konnte ich hören, wie ihre Synapsen brutzelten. Sie schlug mit der Faust in die flache Hand. » Natürlich. Natürlich! Darauf hätte ich selbst kommen müssen.«
    » Hä?« Ich kam nicht mehr mit, wie es manchmal passierte, wenn sie durch einen Text galoppierte, den ich noch nicht kannte.
    Auf der Anrichte lag ein Brot. Zu meiner absoluten Verblüffung brach sie einen dicken Brocken ab und fing an zu kauen.
    » Er hat das Stipendium seinem eigenen Kind gegeben«, sagte sie mit einem Mund voll trockenem Brot. » Akademiker sind berüchtigt für Vetternwirtschaft, Seilschaften, Netzwerke. Kaum kommt man ihnen auf die Schliche, schließen sich die Reihen, und sie werfen mit Dreck. Gott weiß, ich sollte mich da besser auskennen als irgendjemand sonst.«
    Ich zuckte zusammen. Selbst eine indirekte Anspielung wie diese ließ bei mir die Alarmglocken schrillen. Aber sie schwebte wie berauscht in einer Höhenströmung, die ich nicht sehen konnte. Ich gestattete mir zu glauben, ihre Schlussfolgerung sei zutreffend. Die Welt war voll von Dingen, die sie besser verstand als ich.
    » Du wirst von jetzt an clever vorgehen müssen«, sagte sie.
    Wieder kam ich nicht mehr mit. » Clever wobei?«
    » Bei der Rache , Liebling! Sie haben dir dein intellektuelles Geburtsrecht gestohlen. Natürlich hast du recht, wenn du wütend bist und zurückhaben willst, was dir zusteht. Aber du solltest hirngesteuert bleiben. Mit fliegenden Fäusten kann jeder hineinstürmen. Gewalt sitzt da unten, bei Sex und Trinkerei und… und Scheiße . Sie haben dir deine Zukunft gestohlen. Sie haben dir deine Zukunft gestohlen, Darcy. Wie kann man mit ein paar Platzwunden und Blutergüssen, wie kann der Körper, der doch nichts

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