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Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Titel: Das Böse im Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Carlos Blake
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sagte Dominguez und stand auf. »A ver que pasa. Si me van a colgar, que me cuelgan de una vez.«
    Der andere Offizier verschwand kurz und erschien wieder mit den Schlüsseln des Wärters. Er machte sich am Schloss zu schaffen und schwang die Tür auf. Einige der anderen Insassen wollten zur Tür rennen, doch der Offizier zog seine Pistole und sagte: »Zurück, verflucht«, und sie wichen zurück.
    Dominguez trat heraus, der Offizier schloss die Tür wieder, und dann entfernten sich die drei mit klackenden Stiefelhacken. Die Gefangenen hörten außen eine Tür knarrend aufgehen, dann zuschlagen und dann nichts mehr.
    Die Compañeros tauschten Blicke und zuckten mit den Achseln. »Was meinst du, worum geht’s?« fragte Edward Spooner.
    »Könnte sein, sie wollen ihn hängen wegen all den US-Zügen, die wir überfallen haben. Nur hab ich noch nie gehört, dass ein General mit jemand reden will, den er hängen will, und vor allem kein Mexikaner. Und vor allem nich so höflich fragen und so.« Er kratzte sich nachdenklich am Kinn. »General Scott, Jesses! Der alte Fuss and Feathers persönlich. Nein Sir, ich glaub nicht, dass sie ihn hängen werden. Würde sagen, der General
will
irgendwas. Und wenn das der Fall is, dann vielleicht, verflucht noch mal vielleicht …« Er ließ den Gedanken unausgesprochen.
    Aber jetzt dachte auch Edward: »Vielleicht, vielleicht …«, während das hohe Fenster über ihnen das anschwellende Geschrei der Menge hereinließ, die so begierig war, sie sterben zu sehen.
    31 Um zehn vor vier hallte in der düsteren Zelle das blutgierige Grölen der Menge draußen wider, als Dominguez wieder bei der Gefängnistür erschien. Edwards Herz machte einen Sprung, als er das breite Grinsen des Jefe sah. Der Wärter trat zaghaft an Dominguez’ Seite, drehte den Schlüssel im Schloss um und wich dann schnell zurück. Dominguez sah ihn an und lachte. Er betrat die Zelle, und die Compañeros versammelten sich mit allen möglichen Fragen um ihn, und die anderen Insassen rückten auf. Der Wärter machte die Tür nicht wieder zu. Auf Dominguez’ Hemdsärmeln waren frische Blutflecken, und Chucho fragte ihn, ob er verwundet worden sei. Der Jefe lachte und schüttelte den Kopf und sagte, sie sollten den Mund halten und zuhören, er habe ihnen ein paar Dinge zu sagen. Seine gute Laune war ansteckend. Edward spürte sein eigenes Blut pulsieren.
    Dominguez beschrieb Winfield Scott als jemanden mit dem Gesicht eines römischen Kaisers, dessen Bild einmal in einem Buch abgedruckt war. Seine Uniform war die prachtvollste, die er jemals an einem Yankee gesehen hatte. Zusätzlich zu Scott hatten noch andere an der Besprechung teilgenommen. General William Jenkins Worth war da, silberhaarig und mit Backenbart und beinahe ebenso blendend ausstaffiert wie Scott. Er hatte während der zwei Wochen vor Scotts Ankunft die US-Streitkräfte in Puebla kommandiert und wirkte aufgeblasen. Ebenfalls anwesend war Scotts Adjutant, ein geschniegelter und schnell sprechender Colonel namens Ethan Allen Hitchcock. Und ein wild wirkender Colonel namens Thomas Childs, Scotts Mann für den Posten des militärischen und zivilen Gouverneurs von Puebla. Außerdem ein merkwürdiger Mann namens Alphonse Wengierski, groß gewachsen, hager und mit Ziegenbart, der als Dolmetscher bei den Verhandlungen fungierte. Wengierski sagte, er stamme aus Polen, und obwohl sein Spanisch exzellent war, hatte er den seltsamsten Akzent, den Dominguez je gehört hatte.
    Hauptsächlich führte Hitchcock das Wort und blickte hin und wieder zu Scott hinüber, um sich der Zustimmung des Generals bei dem einen oder anderen Punkt zu vergewissern. Worth saß da, die Arme vor der Brust gefaltet, und verzog während des Treffens kaum eine Miene. Childs beobachtete jeden eingehend, vor allem Scott, der seine Augen auf Dominguez behielt.
    Man verschwendete keine Zeit auf Höflichkeiten. Mittels Wengierskis Übersetzung sagte Hitchcock zu Dominguez, dass General Scott jemanden brauchte, der in diesem Teil Mexikos aufgewachsen war und das Gebiet sehr gut kannte. Jemanden, der als Kundschafter während des bevorstehenden Vormarsches auf Mexiko-Stadt dienen könnte. Jemanden, der genaue Erkenntnisse für ihn sammeln konnte. Jemanden, der jeden Schritt auf den wichtigsten Landstraßen kannte und wusste, wo Guerilla-Banden sich aufstellten, um militärische Nachschubzüge zu überfallen, jemanden, der sich in den Bergen auskannte und wusste, wo die Guerilla-Lager sein könnten.

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