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Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Titel: Das Böse im Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Carlos Blake
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Mutterkirche zu eilen. Die Zettel hatten zu einem neuen Zustrom von Deserteuren geführt, die begierig waren, die versprochene Belohnung zu ernten von »reichen Feldern und großen Streifen Landes, die, durch euren Fleiß bestellt, euch mit Glück und Wohlstand krönen werden«.
    Handsome Jack selbst schrieb einen der Handzettel:
    Landsleute, Iren! Ich dränge euch, das Leben eines sklavischen Mietlings in einer Nation aufzugeben, die euch mit Schmach und Schande behandelt. Für wen kämpft ihr? Für ein Volk, das in seiner Gier nach immer noch mehr Land, nach noch mehr friedliebenden Völkern, über die es als Despot herrschen kann, im Angesicht der ganzen Welt auf den heiligen Altären unseres Glaubens trampelt und an alle Zufluchtsstätten, die der Gesegneten Jungfrau gewidmet sind, Brandfackeln legt! Landsleute, ich habe die Gastfreundschaft der Bürger dieser einzig wahren Republik erfahren, und ich sage euch, dass ich ab dem Moment, wo ich ihnen die Hand zur Freundschaft reichte, mit Großherzigkeit empfangen wurde. Obwohl ich arm war, war ich frei; obwohl ich es nicht verdiente, wurde ich respektiert; und ich gelobe euch bei allem, was mir heilig ist, dass dieselben Gefühle, die mir entgegengebracht wurden, auch euch erwarten
.
    Lucas Malone las ein frisch gedrucktes Exemplar davon über Johns Schulter und sagte: »Verflucht noch mal, was Jack doch für eine Predigt kritzeln kann. Da will man fast wieder auf der andern Seite sein, damit man noch mal ganz von vorne desertieren kann.«
    In seinem Eifer, neue Rekruten zu sammeln, besuchte Handsome Jack täglich das ehemalige Kloster von Santiago Tlatelolco und missionierte unter den gefangenen amerikanischen Soldaten, die dort eingesperrt waren. Die meisten verfluchten ihn als Abtrünnigen und Hurensohn und sagten, sie hofften, seinen Kopf bald auf einem Spieß zu sehen, doch andere erlagen seinen Überredungskünsten und den versprochenen Belohnungen und fanden sich binnen einer Stunde nach Annahme seines Angebots in einer Saint-Patrick-Uniform wieder.
    3 Eines sonnigen Donnerstagmorgens bekamen sie den Befehl, sich umgehend zu dem Dorf Churubusco zu begeben, etwa fünf Meilen südlich der Zitadelle, und die Verteidigung der Brücke über den Rio Churubusco zu verstärken.
    »Verdammt noch mal höchste Zeit«, sagte Lucas Malone. Die Truppe grinste breit. Der Befehl räumte ihre Befürchtungen aus, dass Santa Anna sie als Druckmittel für Verhandlungen zurückhielt.
    »Wahrscheinlich hat Señor Napoleon jetzt endlich kapiert, dass wir viel mehr zu verlieren haben als jeder Mexie, wenn wir gefangen genommen werden«, bemerkte ein Patricio namens Tom Cassady. »Verdammt Mann,
wir
ha’m doch am meisten davon, wenn die Yanks zurückgeschlagen werden.«
    »Churubusco«, sagte ein Rotbart namens O’Connor, als sie sich zum Ausrücken bereit machten. »Ist irgendein berühmter spanischer General oder so?«
    »Nein«, sagte Colonel Moreno. »Das ist Aztekisch. Es heißt, äh, wo der Kriegsgott – wie sagt man – der Ort, wo die Vögel zu ihrem Nest kommen? Am Abend?«
    »Ein Horst?«
    »Sí! Churubusco. Es bedeutet der Horst des Kriegsgottes.«
    »Und der Kriegsgott ist ein
Vogel?
«
    »Wie ein wilder Vogel – wie ein Adler. Und auch wie eine Schlange. Der Kriegsgott ist wie Mexiko. Er ist wie alle wilden Dinge des Blutes.«
    4 Sie überquerten an jenem Nachmittag den Rio Churubusco unter einer gleißenden Sonne, die hinter dünnen zerfaserten Wolken verschleiert war. Der Anblick des Saint-Patrick-Banners, das in der Brise flatterte, löste Jubelrufe bei den zwei Infanterieregimentern aus, die die Steinbrücke verteidigten. »Viva los Colorados! Viva los San Patricios!« Die Infanteristen hatten einen Brückenkopf mit einer hohen u-förmigen Brustwehr errichtet, hinter der zwei Schützenbataillone und drei Artilleriegeschütze Stellung bezogen hatten. Dieser Wall bot ein hervorragendes Schussfeld, dem ein wässriger Graben von zwanzig Fuß Breite vorgelagert war. Der Brückenkopf überblickte eine Dammstraße, die zu beiden Seiten von tiefen Gräben und matschigem Marschland gesäumt war. Die Dammstraße verlief beinahe zwei Meilen nach Süden zum Pueblo San Antonio. Sie war eine von nur zwei Zugängen, auf denen die Amerikaner zur Brücke gelangen konnten. Der andere Zugang war die Coyoacán-Straße. Auf beiden Dammstraßen wären sie ein leichtes Ziel.
    Die Patricios grüßten die jubelnden Mexikaner mit erhobenen Fäusten. Sie bogen vom Brückenkopf ab und

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