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Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Titel: Das Böse im Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Carlos Blake
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marschierten auf die Coyoacán-Straße und folgten ihr zweihundert Yards nach Südwesten zum imposanten Kloster von San Mateo. Das Kloster bestand aus mehreren Gebäuden und einer Kirche mit einem hohen, breiten Turm. Eine halbe Meile südlich lag ein Lava-Bett namens Pedregal, etwa fünfzehn Quadratmeilen aus schwarzem, diamanthartem vulkanischem Gestein, so scharfkantig, dass es durch Stiefelsohlen schnitt und selbst die beschlagenen Hufe der Pferde zerfetzte. Zusammen mit dem umgebenden Marschland und den dichten Maisfeldern blockierte der Pedregal jeglichen Zugang zum Churubusco bis auf den über die Straßen von Coyoacán und San Antonio.
    Sie marschierten durch die riesigen Eingangstore zu den mitreißenden Klängen einer Armeekapelle und den schallenden Vivats der beiden Bataillone, die dort bereits unter dem Befehl von General Manuel Rincón stationiert waren. Das Kloster war von zwölf Fuß hohen, mit Schießscharten versehenen Mauern umschlossen, dahinter ein breites Gerüst, auf dem ein Quartett von Acht-Pfund-Geschützen postiert war. In der Mitte eines Hofs aus Kopfsteinpflaster befand sich ein großer Springbrunnen, um den ein mit Zypressen und blühenden Büschen gesäumter Backsteinweg verlief. Entlang der östlichen Mauer blühte ein leuchtend roter Rosengarten. Rincón hieß die Saint Patricks willkommen und hielt eine kurze, eloquente Rede über ihren Edelmut und ihr Heldentum. Es folgten weitere Vivats und Marschmusik, und dann nahm der General Moreno beiseite und beriet sich kurz mit ihm, deutete beim Sprechen hier- und dorthin im Kloster, beugte sich nahe zu ihm, um sich über dem Lärm der Kapelle verständlich zu machen. Die beiden Männer salutierten einander, und Moreno kehrte zu seinen Männern zurück und unterrichtete sie über ihre jeweiligen Aufgaben.
    Die Mauern des Konvents sollten von Rincóns Infanterie bemannt werden, doch die vier großen Geschütze würden die San Patricios bedienen. Zwei Geschütze waren auf die San-Antonio-Straße gerichtet und zwei auf den südlichen Abschnitt der Coyoacán-Straße, über die die Yankees kommen mussten, wenn sie das Kloster angreifen wollten. Die Straße war auf einer Seite von Marschland, auf der anderen von einem matschigen Feld mit reifem Mais gesäumt und war bis zu einer kleinen Anhöhe beinahe eine halbe Meile südlich gut zu überblicken, wo das winzige Dorf Coyoacán lag und eine Abteilung Ausgucker postiert war. Jenseits der Anhöhe verlief die Straße westlich nach San Angel, eine Meile weiter.
    Die flachen Dächer des Klostergebäudes waren von niedrigen schützenden Mauern umsäumt und ergaben hervorragende Wälle. Ihnen wurde Saturnino O’Learys Kompanie zugeteilt. Das Kernstück der Klosterverteidigung war die Kirche selbst. Um den massigen Turm herum verlief ein breiter, steingemauerter Rundgang, von dem man freien Blick auf das umliegende Land hatte. Die Position war ideal für Scharfschützen wie auch für das Sechs-Pfund-Geschütz und das Paar Vier-Pfünder, die Rincón bereits dort aufgestellt hatte. Ihre Verteidigung wurde Handsome Jack Rileys Kompanie und einem Zug mexikanischer Schützen anvertraut.
    Santa Annas Befehl, so informierte Moreno sein Bataillon, lautete, dass das Kloster gehalten werden müsse, koste es was es wolle. »Sollten die Yankees unsere südlichen Stellungen durchbrechen und bis hierher vorrücken, stehen nur noch der Brückenkopf und dieses Kloster zwischen den Barbaren und der Hauptstadt. Wir dürfen nicht fallen, Compadres. Wir dürfen es nicht.«
    »Wie wahr, wie wahr«, murmelte Lucas Malone.
    5 Noch keine Stunde nachdem sie ihre zugewiesenen Positionen eingenommen hatten, drang von der fernen südlichen Seite des Pedregal, etwa drei oder vier Meilen entfernt, das Dröhnen von Artillerie zu ihnen. Die Klosterverteidiger versammelten sich an den Südmauern und spähten zum Pedregal, hinter dem die schweren Geschütze ertönten. General Rincón und Colonel Moreno gingen hinauf zu Rileys Saint Patricks auf dem Turm, doch selbst von diesem Aussichtspunkt aus konnten sie von der weit entfernten Schlacht nur undeutliche Wolken von Staub und Rauch sehen. Die Ausgucker bei Coyoacán waren auf dem Kamm der Anhöhe versammelt und spähten nach Süden.
    »General Valencia ya emprendió la lucha«, berichtete Rincón. Moreno sagte Riley und John, dass General Valencia den Auftrag habe, jeden Versuch der Yankees zu vereiteln, das südliche Ende des Pedregal zu umrunden und dann über die San-Angel-Straße

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