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Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Titel: Das Böse im Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Carlos Blake
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brüllten, als ein Schwarzer mit nacktem Oberleib, die Hände auf den Rücken gefesselt, über den Köpfen der Zuschauer in Sicht kam. Sein Hals war unter der würgenden Schlinge zu unglaublicher Länge gestreckt, mit den Beinen trat er wild um sich, die Augen groß wie Eier und die Zunge dick hervorgewölbt. Vorne auf seiner hellbraunen Hose breitete sich ein dunkler Urinfleck aus.
    Das Seil wurde plötzlich locker, und der Neger krachte hart zu Boden, und die Menge jubelte, als einige Männer nach vorne eilten und ihn traten, kleine Buben ihn mit Stöcken schlugen und Frauen auf ihn spuckten und die Hunde nach seinen Beinen schnappten. Dann spannte sich das Seil wieder bebend und zerrte den Schwarzen wie eine riesige Marionette auf die Beine, und wieder zog es ihn hoch in die Luft, und Steine flogen in hohem Bogen aus der Meute und prallten von seinem Kopf ab. Jetzt waren seine strampelnden Beine durch seine Hose behindert, die ihm bis zu den Schienbeinen heruntergezogen worden war, sodass seine Geschlechtsteile entblößt waren.
    Ein großer kinnloser Mann mit Zylinder trat hervor, griff hoch und packte mit einer großen Hand die baumelnden Geschlechtsteile des Schwarzen, zog sie lang und trennte sie mit einem einzigen glatten Rasiermesserschnitt sauber ab. Blut spritzte aus der Wunde heraus und strömte hellrot die schwarzen Beine des Negers herunter, und die Zuschauer johlten. Der große Mann warf die abgetrennten Teile der Hundemeute zu, es gab ein kurzes wildes Gefecht unter ihnen, dann riss ein Hund den Hodensack ab und schluckte ihn hinunter, und ein anderer, dem die Spitze des dunklen Phallus aus dem Maul stak, rannte durch die lachende Menge, die anderen Hunde auf seinen Fersen.
    Wieder wurde das Seil locker und der Erhängte stürzte zu Boden. Die Schlinge wurde gelockert und dann wieder um seinen geschwollenen, unförmigen Hals gelegt, und Wasser wurde ihm ins zerschlagene Gesicht geschüttet. Die Meute krähte vor Vergnügen, als die Nachricht durch die Menge ging: »Er lebt immer noch!«
    Die Brüder tauschten staunende Blicke aus. Edward beugte sich im Sattel herunter und fragte einen Mann in der Nähe: »Sagen Sie, Mister, was hat der Nigger eigentlich
verbrochen

    Der Mann blickte scharf auf und sah erst ihn und dann John mit zusammengekniffenen Augen an. »Etwas, wo er sich jetzt verdammt noch mal wünscht, dass er’s nicht getan hätte!« Mehrere Männer und Frauen in Hörweite lachten herzhaft.
    Nun wurde dem Neger die Hose von den Füßen gezogen, und er wurde mit Lampenöl übergossen und wieder an der Schlinge hinaufgezogen. Der Mann mit dem Zylinder entflammte ein Zündholz, das schwefelig funkte, und hielt es an die blutigen, ölglänzenden Beine des Schwarzen. Im Nu war er eine lebende Fackel. Seine Beine zuckten wild, als könnten sie in der Luft selber Halt finden und ihn von diesem Grauen forttragen. Die Schreie, die ihm trotz der würgenden Schlinge entfuhren, waren so laut, dass sie noch über dem Grölen der Menschenmenge zu hören waren. Noch nie hatte Edward derartige Schreie aus dem Mund eines Mannes gehört, hätte sich solche Laute nie auch nur vorstellen können.
    Die Flammen loderten auf, verschlangen den Kopf des Schwarzen, und seine bebenden Schreie wurden schriller, und er wand sich und zappelte wie ein riesiger dunkler Fisch an einer Leine. Jetzt verbrannten die Seile um seine Hände und zerfielen, und seine Feuer sprühenden Arme ruderten, und dann ganz plötzlich sackten seine Hände herunter, die Schreie verstummten, und er hing schlaff herab und war tot.
    Die Leiche brannte weiter. Das verkohlende Fleisch knisterte und warf Blasen und tropfte, und jetzt nahm die Menge den schrecklichen Gestank wahr, und Frauen hielten sich Tücher vor das Gesicht und zogen hastig ihre Kinder fort. Die Brüder sahen einander an, und John sagte: »Jesses!«
    Das Feuer züngelte hoch zu dem Schlingenknoten, und plötzlich riss das Seil und die menschlichen Überreste fielen in einem großen Funkengestöber zu Boden. Einige Schaulustige jubelten, andere juchzten und ein paar Frauen kreischten, manche aus Angst vielleicht, andere aus Hochgefühl.
    Nun wandte sich der Mann mit dem Zylinder um und lenkte seine Schritte zurück zu dem Ort, hastig gefolgt von einer Frau mit Sonnenhütchen und einem halben Dutzend Buben und Mädchen verschiedenen Alters, die alle wie der Vater kein Kinn hatten. Binnen weniger Minuten danach zerstreute sich die Menschenmenge. Außer den Brüdern waren nur noch

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