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Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Titel: Das Böse im Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Carlos Blake
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Warum sonst war er nicht hier? Vielleicht war er in New Orleans in irgendwelchen Ärger geraten. Oder vielleicht war ihm etwas zugestoßen, nachdem er die Stadt verlassen hatte. Wer konnte das schon wissen. Aber wenn er nicht in Schwierigkeiten war und wenn er die Nachricht nicht erhalten hatte, würde er ihn dann nicht in Nacogdoches suchen kommen? John hatte direkt neben ihm gestanden, als Mrs. Clarke ihnen von diesem Haus erzählte.
    Es blieb nichts anderes übrig, als hier zu bleiben, bis John auftauchte oder nicht.
    Und wenn er nicht auftaucht?
    Er wird auftauchen
.
    Klar wird er. Aber was, wenn nicht?
    Dann, so schätzte er, würde er zurückmüssen und versuchen, ihn zu finden.
    Zurück war ein langer Weg in die falsche Richtung.
    Er malte sich DeQuince aus, der in dem hässlich gelben Licht der Straßenlaterne in seinem eigenen Blut lag.
    Das Einzige, was er dort finden würde, wäre ein Strick um seinen Hals.
    Und jetzt überlegte er, ob sich Johnny da in Dixie City ein großzügiges Mädchen geangelt hatte oder irgendwo unterwegs dreimal am Tag bedient wurde und zweimal so oft in der Nacht. Wer konnte es ihm verübeln, wenn er es nicht eilig hatte, vom Vergnügen zu lassen? Teufel noch mal, wahrscheinlich hatte der seit dem letzten Mal, als sie sich gesehen hatten, keine nüchterne Minute mehr erlebt. Da war Johnny und amüsierte sich prächtig, und hier war
er
und sah wie ein verfaultes Possum an einem Stock aus, ohne Waffe oder Pferd, die er sein Eigen nennen konnte. Er war ein verdammter Dummkopf, sich um John Sorgen zu machen, wo er doch mehr als genug damit zu tun hatte, sich um sich selber zu kümmern.
    Aber es ließ sich nicht abstreiten, dass er sich in den vergangenen Wochen, die er allein durch die Wälder gewandert war, kein einziges Mal so allein gefühlt hatte wie in diesem Augenblick.
    Nach einer Weile zog er los und streifte durch die Straßen, spähte über Zäune und hielt Ausschau nach unbeleuchteten geöffneten Fenstern, aber dies war keine Stadt, die einen leichtfertig zum Diebstahl verleitete. Er irrte umher und besah sich die Häuser und verlangsamte seinen Gang, als er an einem weiß getünchten Haus vorbeikam, das nach einem wohlhabenden Bewohner aussah. An beiden Enden erhoben sich mächtige Backsteinschornsteine, und die Vorderseite zierte eine tiefe Veranda. Ein Paar Doggen an langen Leinen waren an dem hohen Geländer angebunden, fletschten ihre Zähne im Zwielicht und knurrten tief, als er vorbeiging.
    Er kam an einer alten steinernen Festung vorbei, in die zwei Männer in Uniform gerade einen Mann in Handschellen hineinführten. Andere schwer bewaffnete Männer standen rauchend am unteren Rundgang und unterbrachen ihre Unterhaltung und blickten ihm verwundert hinterher. Er spürte ihre Augen auf sich, bis er die nächste Straßenecke erreicht hatte und um sie herumgegangen war.
    Beim zweiten Mietstall, bei dem er anfragte, kam er mit dem Stallmeister ins Geschäft und verbrachte die nächsten zwei Stunden damit, die Ställe auszumisten und frisches Heu zu gabeln, die Was sertröge mit frischem Wasser zu füllen, das Sattel- und Zaumzeug an den Wänden zu ordnen. Er wurde für seine Arbeit mit einem halben Silberdollar belohnt. Dann machte er sich auf den Weg zu einer hell erleuchteten Schenke am Ende der Straße, wo man nach Auskunft des Stallburschen für zwei Bits eine gute Mahlzeit und ein ordentliches Glas Whiskey für denselben Preis bekam.
    Ein halbes Dutzend Pferde stand an der Anbindestange vor der Schenke, und als er sich der Tür näherte, warf er einen Blick auf die Tiere und erstarrte. Dann trat er vom Bürgersteig herunter, um die Fuchsstute näher zu inspizieren, und sah im Lichtschein, der aus dem Raum drang, dass es tatsächlich seine Janey war. Mittlerweile trug sie einen guten Sattel, der mit einer Bettrolle und Satteltaschen ausgestattet und mit einer Feldflasche und einem Lasso behängt war. Sie zuckte mit den Ohren, und er klopfte ihr auf den Hals und sagte: »Hey, mein Mädchen.«
    Er überprüfte schnell die anderen Tiere an der Stange, aber ein schwarzer Hengst war nicht darunter. Er schlich zu den Türen, spähte darüber und sah in dem gut erleuchteten Innenraum ein paar Männer, die mit dem Barmann am Schanktisch plauderten, einen anderen Mann, der am hinteren Ende des Schanktischs alleine trank. Fünf Männer spielten Karten an einem Tisch im hinteren Teil des Raumes. Gleich neben der Tür saß ein einsamer Trinker mit dem Kopf auf dem Tisch und ein

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