Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)
Hauser getötet und in einem See versenkt zu haben.
***
»Emma Hauser?«, sagte Rausch nachdenklich. »Entweder ist das ein Zufall oder wir haben eine Spur.«
»Für mich ist das eindeutig ein Zufall. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Birthe Hausers Urururgroßmutter eine Nutte war«, gab Joschi zurück und bohrte in der Nase.
»Mag sein, dass du recht hast. Trotzdem klingt es komisch in meinen Ohren. Außerdem wäre das nicht ihre Urururgroßmutter, sondern mindestens 10 Mal Urgroßmutter. Nach meinen Berechnungen sind es über 170 Jahre. Apropos Jahre. Wie lange sind die beiden Frauen eigentlich schon weg?«
»Ne gute halbe Stunde.«
»Dann werden sie wohl bald zurückkommen.« Rausch nahm einen Schluck aus seinem mittlerweile kalt gewordenen Kaffee und verzog gleich darauf das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. »Kalter Kaffee. Ekelhaft!« Danach las er weiter.
***
Eine kurze, aber dafür prägnante Nachricht. Eines ist jedenfalls klar, in dem Haus, ist irgendetwas passiert. Mal sehen, was hier noch so steht.
Aha, ich habe etwas gefunden. Vermutlich konnte man Ludwig Krieger nichts nachweisen, denn er wurde aus Mangel an Beweisen freigelassen. Den Mörder von Emma Hauser haben sie anscheinend nicht gefunden. Wie schade, für die arme Frau.
Hier ist ein weiterer Artikel, und zwar exakt ein Monat später. Das kann ich gar nicht glauben. Erneut wurde dieser Ludwig Krieger verdächtigt, eine Frau umgebracht zu haben. Was war der wohl charakterlich, für ein Mensch? Wenn man ihn zwei Mal verdächtigt?! Da ist ein Foto von ihm. Aha. Der hat aber ein merkwürdiges Aussehen. Naja, wie ein Mann zu dieser Zeit, aber seine Augen ... seltsam stechend. Oha, gruselig.
Sein Haar war hell, er hatte lange Koteletten, die sich mit seinem Schnauzbart verbanden. Es ist leider nur ein schwarz-weiß Bild, aber es könnte sein, dass sein Bart rötlich gewesen ist. Er war ein großer Mann. Schlank und muskulös.
Der hätte mir auch Angst gemacht. Bin gespannt, wie die Frau heißt, die er diesmal umgebracht haben soll. Schade, es ist kein Name verzeichnet, es heißt nur, sie sei die örtliche Bibliothekarin. ... das schreib ich mir wieder ab.
01. 08. 1834
Unter großer Anteilnahme der Bürger wurde am Morgen die ermordete Bibliothekarin (32) auf dem Waldfriedhof beigesetzt. Sie hinterlässt einen Mann und drei Söhne , von dem einer, in einer Anstalt für Schwachsinnige, lebt.
Man, haben die sich früher merkwürdig ausgedrückt. Eine Anstalt für Schwachsinnige heißt heutzutage Psychiatrie.
Schade, dass der Name der Frau, nicht erwähnt wird. Ich lese besser weiter, eventuell taucht der Name noch auf.
Sieh an, sieh an, diesem verdächtigen Ludwig Krieger konnte die Polizei erneut nichts nachweisen. Vielleicht war er es gar nicht. Mich würde trotzdem interessieren, warum immer er verdächtigt wurde. Kannte er die Frauen? Oder war er zuvor schon einmal straffällig geworden? Hier steht nicht, wie die Frauen ermordet wurden. Damals war die Verbreitung von Informationen anscheinend kläglich.
Moment mal, hier ist etwas, – das ist ja unfassbar. Mir läuft ein Schauer über den Rücken. Das muss ich aufschreiben.
28. 08. 1834
Die Morde an den beiden Frauen, welche in der Uhlenstraße 138 in Gevelsberg zu wohnen pflegten, sind bis zum nunmehrigen Tage ungelöst. Es gibt keine Hinweise darauf, warum die Dirne Emma Hauser und die Bibliothekarin Adelheid Klein ermordet wurden. Der Täter, den die Ordnungshüter nach wie vor suchen, ist flüchtig.
***
Rausch legte das Tagebuch aufgeklappt auf den Küchentisch. Er ließ die Arme seitwärts an den Hüften baumeln und schaute Joschi an, der seinen Blick mit großen Augen erwiderte.
»Glaubst du immer noch an einen Zufall?«, fragte er Joschi, der heftig den Kopf schüttelte.
»Ne, ganz bestimmt nicht! Ich bin zwar nicht ängstlich, das weißt du, aber jetzt läuft es mir doch kalt über den Rücken.«
»Adelheid Klein, sie war das zweite Opfer«, meinte Rausch, »wenn unsere erhängten Opfer tatsächlich die Nachfahren der ermordeten Frauen sind, dann stimmt die Reihenfolge nicht.« Er lehnte sich dicht an die Rückenlehne. Danach ließ er den Kopf in den Nacken fallen und schaute zur Decke.
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