Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)
jemandem sprechen.
8 Uhr 32. Eva wird gleich vorbeikommen. Ich freu mich darauf.
9 Uhr 05. Während wir hier in der Küche sitzen, schreibe ich das Gespräch mit Eva auf. Sie findet das zwar komisch, aber sie kennt meine Art, alles zu Papier zu bringen.
Eva ist auch der Ansicht, dass hier in meiner Wohnung eine seltsame Atmosphäre herrscht. Sie wollte es mir zu Anfang nicht sagen, weil sie dachte, sie würde mir zu viel Angst mit ihrer Feststellung machen. Sie hätte es mir sagen sollen, dass hab ich ihr auch gerade zu verstehen gegeben. Sie meinte, sie fühle sich beobachtet. Dem kann ich nur zustimmen. Außerdem meinte sie, ich solle mir die Geschichte des Hauses durchlesen. Allerdings wüsste sie nicht, wo man das machen kann. Vielleicht beim Wohnungsamt?
Ich halte das für eine sehr gute Idee und werde mich später auf den Weg machen.
10 Uhr. Eva ist fort und ich auch gleich. Bin gespannt, was ich in Erfahrung bringen kann.
***
»Ja, darauf bin ich ebenfalls gespannt«, unterbrach Joschi, während er seinen Kaffee schlürfte.
Thomas schaute ihn an. Danach legte er für einen Moment das Tagebuch beiseite. Er stand auf, ging zum Fenster und schaute hinaus.
»Im Tagebuch ist die Rede von einem Etwas. Keine Ahnung was das sein soll«, sagte er, ohne Joschi anzuschauen. »Hast du das Gefühl, hier ist was?«
»Quatsch. Natürlich nicht.«
»Warum haben es die Frauen? Sogar Nele sagte, sie fühle sich seltsam.«
»Nele fühlt sich immer seltsam. Vor allem wenn sie ihre Tage hat. Dann ist sie unausstehlich.«
Thomas Rausch wendete sich ihm zu und grinste.
»Zu mir nicht. Warum kannst du sie nicht leiden? Sie ist eine genauso gute Polizistin wie du. Außerdem seid ihr beide in der kriminalistischen Ausbildung.«
Joschi zog die Schultern nach oben.
»Weiß nicht, warum ich sie nicht ausstehen kann. Ist bestimmt ihre penetrante Art, alles richtig machen zu wollen.«
»Naja, daran könntest du dir ein Beispiel nehmen«, sagte Rausch, während er sich auf seinen Stuhl pflanzte.
»Vielleicht. Komm lies weiter. Ich will wissen, was die Tote herausgefunden hat.«
Rausch schüttelte verächtlich den Kopf.
» Du bist penetrant, – weißt du das? Du hast noch nicht einmal Achtung vor den Toten.«
»Und wenn schon. Hau rein, bin gespannt, wie es weitergeht.«
»Na gut.«
***
12 Uhr. So ein Käse! Mich hat man von einem Amt zum nächsten geschickt. Keiner konnte mir eine Auskunft geben. Zuletzt war ich auf dem Katasteramt, und da sagte mir eine Angestellte, ich solle es beim Ruhrspiegel versuchen. Der wäre die älteste Zeitung in der Gegend, außerdem hätten die alles sorgfältig archiviert. Das mache ich.
So. Ich habe es geschafft. Ich sitze in einem kleinen Raum des Ruhrspiegels vor einem Computer. Der Raum ist in einem Hinterzimmer. Abgedunkelt und ein bisschen geheimnisvoll präsentiert er sich mir in schlichten, grauen Tapeten.
Merkwürdig war, dass der Chef der Zeitung, mein Haus kannte. Uhlenstraße 138? Hat er gefragt. Das Haus kenne er. Es sei ein altes Gebäude und bestimmt schon 150 Jahre alt, wenn nicht älter.
Mir ist das unheimlich, in so einem Haus zu leben. Hätte ich das nur vorher gewusst. Na ja, gedacht habe ich es mir, aber so alt? Was soll’s.
Eine Mitarbeiterin hat mir gezeigt, wie ich den Computer zu bedienen habe. Es ist kein gewöhnlicher Rechner, denn damit kann ich umgehen. Anscheinend haben sie tatsächlich alle Vorkommnisse der Jahre, seit diese Zeitung besteht, protokolliert. Genauso hat es mir die Frau vom Katasteramt gesagt. Man bin ich froh darüber. Nun werde ich mir mein Haus anschauen.
Anscheinend wurde das Haus am 25. 06 1833 vom Sohn eines stadtbekannten Arztes, Alfons Krieger, erbaut. Sein Sohn Ludwig war allem Anschein nach eine Art Lebemann, der das Geld seines Vaters mit vollen Händen ausgab. Hier gibt es einen Artikel, der ihn mit einer getöteten Prostituierten in Verbindung bringt. Ich schreib mir den mal ab.
25. 06. 1834
Ludwig Krieger, Sohn des bekannten Arztes Alfons Krieger, wurde heute Nachmittag von den städtischen Ordnungshütern im Haus seiner Eltern verhaftet. Ludwig Krieger steht unter Verdacht, die Prostituierte Emma
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