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Das Böse in dir

Titel: Das Böse in dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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›Enter Evil‹. Wenn ich ›Enter Evil‹ sage, wirst du alles tun, was ich will.«
    »Okay.«
    Okay klang gut. Und es war nie zu spät, es auszuprobieren.
    »Ich wecke dich jetzt auf, Blossom. Dann wirst du dich an nichts mehr erinnern, was während dieser Sitzung passiert ist. Auch nicht an unser Gespräch. Verstehst du das? Und du wirst dich nicht erinnern, was passiert, wenn ich ›Enter Evil‹ sage, und trotzdem freiwillig und sofort tun, was ich von dir verlange. Aber, ohne dich an die Wörter oder daran zu erinnern, warum du es tust.«
    »Okay.«
    »Also gut. Dann zähle ich jetzt ab fünf rückwärts. Wenn ich bei eins bin, machst du die Augen auf und fühlst dich besser als in deinem ganzen bisherigen Leben.« Das hatte er alles von der Internetseite eines studierten Psychiaters. Zumindest hoffte er, dass der Typ echt war.
    »Fünf … vier … drei … zwei … eins …«
    Tee hielt den Atem an. Fast befürchtete er, dass sie nicht mehr aufwachen könnte, denn dann würden ihm die Ärzte ordentlich einheizen. Doch sie kam wieder zu sich, machte die Augen auf und sagte: »Wann hypnotisierst du mich denn endlich?«
    Du heiliger Strohsack, das war ja wirklich ein Spaß. »Enter Evil.«
    Blossom sah ihn verdattert an. »Was?«
    Oh. »Enter Evil.«
    »Was bedeutet das?«
    Ach, Mist. Offenbar hatte er etwas falsch gemacht. »Das ist nur der Name von einem Song.«
    Blossom schnitt ein Gesicht und zog die Bettdecke hoch. »Mir ist kalt.«
    »Kann ich mir denken. Lust auf Sex? Davon wird dir warm.«
    »Klar.«
    Tee schlüpfte aus dem Hemd und kroch zu ihr unter die Decke. Gut, daran musste er noch arbeiten. Ein Glück, dass Blossom normalerweise sowieso Lust auf Sex hatte. Sonst wäre sein erster Versuch in Sachen posthypnotische Suggestion ein echter Reinfall gewesen.

Vierzehn
    Khur-Vays Studio und Geschenkshop befand sich, wie fast alles andere in der Stadt, in der Hauptstraße von Branson. Und natürlich stockte wieder einmal der Verkehr, während die ­Touristen die Ankündigungen an den Theatern und die Läden begafften. Insbesondere die, welche spannende Dinge wie Hillbilly-T-Shirts, Kaffeetassen mit der Aufschrift »I-Herzchen-Branson« und Dolly-Parton-Perücken im Angebot hatten. Wir parkten etwa einen Häuserblock entfernt vom Studio, gingen den Rest zu Fuß und blieben verdattert vor dem ziemlich großen Schild im Fenster stehen.
    »Hier heißt es ›Bauchtanzunterricht. Männer. Verboten‹«, stellte ich fest.
    »Ich glaube nicht, dass das erlaubt ist«, erwiderte Black.
    »Da steht es in meterhohen, dicken schwarzen Buchstaben, Black. Also meint Khur-Vay es vermutlich ernst. Offenbar muss ich mir die Dame allein vorknöpfen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob man Männer am Betreten öffentlicher Räume hindern kann.«
    »Du willst doch nur ein paar Bauchtänzerinnen angaffen.«
    »Manchmal finde ich Bauchtanz erotisch.«
    »Soll ich ein paar Stunden nehmen, um unser Liebesleben aufzupeppen?«
    »Da will ich dir nicht widersprechen. Vor allem, wenn ich mich daran erinnere, was ich letztens auf meinem Boot beobachten musste.« Black zeigte beim Grinsen tiefe Grübchen und dass er mich nur veräppeln wollte.
    »Jetzt bin ich aber beleidigt.«
    »Frag doch nach, ob sie auch Stangentanz anbieten, wenn du schon mal dort bist«, schlug Black vor.
    »Ich tanze nicht an der Stange, weder für dich noch für sonst jemanden«, entgegnete ich. Allerdings wusste ich, dass er mich nur auf den Arm nehmen wollte.
    Wieder sah Black auf seine elegante, schicke und, ja, protzige Rolex und ließ dann den Blick die belebte Straße entlang schweifen, wo die Autos dahinkrochen wie Schnecken zu einer Schlammpfütze im Garten. »Gut, wenn es sein muss. Ich schaue, ob es hier eine Driving-Range gibt und schlage ein paar Bälle, während du da drinnen bist.«
    »Du spielst Golf?« Ich musste zugeben, dass mich das wunderte. Ich hätte nicht gedacht, dass er der Typ dazu war.
    »Meistens habe ich keine Zeit, doch ich nutze jede Gelegenheit.«
    »Ich fasse es nicht. Ich wusste gar nicht, dass du Golf spielst.«
    »Ein paar Geheimnisse habe ich noch. Nicht so viele wie du, aber immerhin.«
    »Gut, ich suche dich, wenn ich fertig bin. Keine Ahnung, wie lange es dauert.«
    »Ich muss auch noch ein paar Telefonate erledigen. Geschäftlich. Lass dir Zeit. Ich komme zurück und hole dich ab.«
    Ich blickte ihm nach, als er sich durch den zähflüssigen Verkehr schlängelte und dabei in eines seiner Mobiltelefone sprach. Dabei zwängte

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