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Das Boese in uns

Das Boese in uns

Titel: Das Boese in uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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mitten hinein in ein politisches Minenfeld geschubst. Zweitens habe ich eine bekehrte, ehemals drogen- und sexsüchtige Ex-Porno-Darstellerin, die hier in meinem Zuständigkeitsbereich umgebracht wurde. Drittens wurde bei beiden Opfern ein Kreuz in der Körperhöhle gefunden, eingeführt vom Mörder. Die Zahlen auf den Kreuzen sind in den Hundertern - was nicht symbolisch ist, fürchte ich. Ich habe keine Spur, die der Rede wert wäre. Und mitten in all diesem Durcheinander plant Callie ihre Hochzeit, und James hat uns eröffnet, dass er schwul ist.« Ich streiche mit der Hand durch meine Haare. »Verrückt.« Ich zwinge mich zu einem Lächeln. »Na ja, wenigstens ist es nicht langweilig.«
    Er erwidert mein Lächeln, doch es liegt ein Ausdruck darin, den ich nicht einordnen kann. Seine Fußmassage ist zu etwas Automatischem geworden, das er beinahe geistesabwesend fortsetzt.
    Er ist nervös, wird mir überraschend klar. Mein Stoiker ist nervös.
    Ich ziehe die Füße zurück. »Möchtest du mir irgendwas sagen?«
    Schweigen. Er lehnt sich zurück, blickt zur Decke und seufzt. »Ja.«
    »Und was? Du machst mir Angst, weißt du?«
    Er bedenkt mich mit einem sehr grüblerischen Blick, der nicht gerade dazu beiträgt, meine Nervosität zu lindern.
    »Du weißt, dass ich ein Problem mit der Integrität habe, nicht wahr?«, fragt er.
    »Soll das ein Witz sein? Du bist der Anstand in Person. Du fluchst ja nicht mal.«
    »Nun ... das meine ich ja gerade. Ich weiß, Kompromisse gehören zum Leben, besonders, wenn man sein Leben mit jemandem teilt. Mein Problem ist, dass ich keine Kompromisse eingehen kann, niemals, wenn es um Anstand geht, um Aufrichtigkeit. Ich ... ich habe in der Vergangenheit immer wieder Probleme deswegen gehabt. Beim Secret Service hat es Zeiten gegeben, da wollten meine Vorgesetzten, dass ich nicht immer nur Schwarz und Weiß sehe, sondern verschiedene Grautöne.«
    »Ich finde, das war ein guter Vorschlag.«
    Er lächelt und schüttelt den Kopf. »Das wird sich gleich zeigen, Smoky. Vor ein paar Tagen ist mir klar geworden, dass ich dir etwas sagen möchte. Dass ich dir etwas sagen muss. Es ist vielleicht nicht der günstigste Zeitpunkt, und vielleicht sollte ich noch damit warten, denn Vorsicht ist der bessere Teil des Wagemuts, aber ...« Er zuckt die Schultern. »Es ist eine Frage der Aufrichtigkeit, weißt du?«
    Mein Magen zieht sich zusammen und macht Flickflacks wie ein Bodenturner.
    »Was habe ich eben gesagt? Von wegen, du machst mir Angst?« Ich boxe ihm gegen den Arm. »Wir nähern uns einer ausgewachsenen Panik.«
    »Dann sag ich es jetzt einfach.« Er atmet tief durch und sieht mir in die Augen. »Ich liebe dich, Smoky. Ich habe dir vor zwei Jahren gesagt, dass ich weiß, dass es geschehen wird, und dass ich es dir sagen werde, wenn es so weit ist. Nun, es ist so weit. Ich liebe dich, Smoky. In dem Augenblick, in dem ich mir sicher war, wusste ich, dass ich es dir sagen muss.« Ein weiteres Schulterzucken, ein wenig schwächer diesmal. »Es hat etwas mit Integrität zu tun, weißt du?«
    Ich bin sprachlos.
    Er liebt mich.
    Wow.
    Er liebt mich?
    Sag was, Dummkopf! Sag irgendwas, aber versuch nichts Dämliches zu sagen!
    Ich räuspere mich. »Ich ... ich ... wow. Ich weiß gar nicht, was ich ... was ich sagen soll.«
    Ich bedaure meine Worte in dem Moment, da ich sie hervorgestammelt habe. Dieser Mann, dieser wunderbare Mann, hat mir soeben gestanden, dass er mich liebt - und das ist alles, was mir dazu einfällt?
    »Oh, Tommy, tut mir leid. Das war so dämlich, wie es nur geht.«
    Er verblüfft mich, indem er lächelt.
    »Entspann dich. Mir ist klar, dass du eine Weile brauchst, um das zu verarbeiten. Und ich bin nicht so unsicher, dass ich auf der Stelle eine Antwort brauche. Ich musste es dir nur sagen, ich musste diese Brücke überqueren und sie hinter mir abbrennen. Es war an der Zeit.«
    Ich sehe ihn an und überlege meine nächsten Worte mit Bedacht. Ich weiß, dass sie sehr, sehr wichtig sind. Letztendlich entscheide ich mich für die gute altmodische Wahrheit, nichts als die reine Wahrheit. Ich nehme seine Hände in die meinen. Ich will den Körperkontakt.
    »Tommy ... ich brauche Zeit. Ich wünschte, es wäre nicht so, aber ich kann es nicht ändern. Das bedeutet nicht, dass ich nicht das Gleiche für dich empfinde. Es bedeutet nur ...«Ich suche nach Worten, die ausdrücken, was ich empfinde. »Ich habe Angst.«
    Er führt meine Hände an seine Lippen und küsst sie sanft. Seine

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