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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hier«, sagte Bourne. »Das ist wieder eine Falle der NSA.«
    Es wäre eigentlich das Beste gewesen, in der dichten Menge zu bleiben, doch dann wären sie mitten in die Falle gelaufen. Bourne machte sich mit ihr auf die Suche nach einem Weg, auf dem sie unbemerkt entkommen konnten – doch da sah er drei weitere NSA-Männer außerhalb der Masse der Demonstranten und kehrte wieder um. Kurz entschlossen zog er Moira mitten hinein in die riesige Demonstration.
    »Was machst du da?«, fragte Moira. »Laufen wir so nicht direkt in die Falle?«
    »Ich weiß schon, was ich tu.« Instinktiv hielt er auf einen der Unruheherde zu, wo Skinheads und Studenten aneinandergerieten.
    Die Auseinandersetzung zwischen den beiden Gruppen von Jugendlichen eskalierte bereits, als Bourne aus dem Augenwinkel einen NSA-Mann sah, der sich durch das Gewühl zu ihm durchkämpfte. Bourne versuchte eine andere Richtung einzuschlagen, doch ihr Weg war blockiert, und eine neue Welle von Studenten schob sie vor sich her. Der Agent wehrte sich gegen den Menschenstrom und stieß dabei gegen Moira.
    Er rief Bournes Namen in sein Mikrofon, und Bourne trat ihm seitlich gegen das Knie. Der Mann taumelte, schaffte es aber, Bournes Angriff abzuwehren. Er zog seine Pistole, und Bourne riss einem der Skinheads den Baseballschläger aus der Hand und schlug dem Agenten so wuchtig auf die Hände, dass er die Waffe fallen ließ.
    »Jason«, hörte er Moira hinter sich, »sie kommen!«
    Es konnte nur noch Sekunden dauern, bis die Falle zuschnappte.

Kapitel einundvierzig
     
    Luther LaValle wartete gespannt auf den Anruf von seinem Einsatzteam in München. Er saß auf seinem gewohnten Platz am Fenster, wo man über sanft geschwungene Wiesen und auf die breite Auffahrt hinuntersah. Nachdem er von seinem Büro zurückgekehrt war, hatte er erst einmal Soraya Moore zurechtgestutzt, um sie in der Folge ebenso zu ignorieren wie Willard, der es inzwischen aufgegeben hatte, ihn zu fragen, ob er noch einen Scotch wolle. Er wollte keinen Scotch, und er wollte auch nichts mehr von dieser Frau hören. Was er wollte, war, dass sein Handy klingelte und der Leiter des Einsatzteams in München ihm meldete, dass sie Bourne in Gewahrsam hatten. Das war alles, was er an diesem Tag brauchte; er fand, dass das nicht zu viel verlangt war.
    Dennoch waren seine Nerven zum Zerreißen gespannt. Er hätte am liebsten laut geschrien oder jemanden geschlagen; fast hätte er sich auf Willard gestürzt, als er wieder einmal kam, um seine Dienste anzubieten. Neben ihm saß Soraya Moore, die Beine übereinandergeschlagen, und schlürfte ihren grauenhaften Ceylontee. Wie konnte sie nur so verdammt gelassen sein!
    Er streckte die Hand aus und schlug ihr die Tasse aus den Händen. Sie fiel auf den dicken Teppich, ohne zu zerbrechen. Er sprang auf und zertrat die Porzellantasse, dass sie in hundert Scherben zerbrach. Als er sah, dass Soraya ihn anstarrte, schrie er: »Was ist? Was schauen Sie so?«
    Sein Handy klingelte, und er schnappte es sich vom Tisch. Seine Stimmung hob sich augenblicklich, und ein triumphierendes Lächeln trat auf seine Lippen. Doch es war ein Wachmann vom Eingangstor, nicht der Leiter seines Einsatzteams.
    »Sir, tut mir leid, dass ich störe«, sagte der Wächter, »aber die Direktorin der Central Intelligence ist hier.«
    »Was?«, rief LaValle außer sich. Er konnte seine Frustration nicht bezähmen. »Lassen Sie sie ja nicht rein, verdammt!«
    »Ich furchte, das ist nicht möglich, Sir.«
    »Und ob das möglich ist.« Er trat ans Fenster. »Das ist ein Befehl!«
    »Sie ist mit einer Gruppe von Marshals gekommen«, erläuterte der Wachmann. »Sie sind bereits auf dem Weg zum Haupthaus.«
    Es stimmte; LaValle sah die Gruppe die Auffahrt heraufkommen. Er war sprachlos vor Verwirrung und Wut. Wie konnte diese Frau es wagen, in sein Reich einzudringen! Er würde sie ins Gefängnis werfen lassen für diese Ungeheuerlichkeit!
    Während er noch aus dem Fenster sah, spürte er plötzlich, dass jemand neben ihm stand. Es war Soraya Moore. Sie hatte ein hintergründiges Lächeln auf den Lippen.
    Schließlich wandte sie sich ihm zu. »Ich glaube, das ist das Ende«, sagte sie.
    Das Gedränge rund um Bourne und Moira wurde immer dichter. Er hörte Schreie und Zurufe, Beschimpfungen und schließlich aus der Ferne das an- und abschwellende Geheul von Polizeisirenen, die sich aus verschiedenen Richtungen näherten. Bourne war sich ziemlich sicher, dass die NSA- Leute nicht die geringste

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