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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Sie sprechen.«
    »Es ist ein grober Fehler passiert. Er muss das Dokument wiederhaben.«
    Immer noch lächelnd steckte Schumenko die Hände in die Taschen. »Noch einmal, ich muss Ihnen sagen …«
    Arkadin wollte ihn packen, doch Schumenkos rechte Hand tauchte wieder auf – mit einer GSh-18-Pistole, die er auf Arkadins Herz richtete.
    »Hmm. Das Visier ist bestenfalls Durchschnitt«, stellte Arkadin fest.
    »Bitte rühren Sie sich nicht von der Stelle. Wer immer Sie sind – und Sie können sich die Mühe sparen, mir irgendeinen falschen Namen zu sagen –, Sie sind kein Freund von Pjotr. Er muss tot sein. Wahrscheinlich haben Sie ihn selbst umgebracht.«
    »Aber der Abzug ist relativ schwergängig«, fuhr Arkadin fort, so als hätte er gar nicht zugehört. »Das gibt mir eine zusätzliche Zehntelsekunde.«
    »Eine Zehntelsekunde ist gar nichts.«
    »Für mich ist’s genug.«
    Schumenko wich zurück, so wie Arkadin es wollte. Er machte einen Schritt rückwärts auf einen Behälter zu, um in sicherer Entfernung von dem Eindringling zu sein. »Ich trauere zwar um Pjotr, aber gleichzeitig werde ich unser Netzwerk mit meinem Leben verteidigen.«
    Er wich noch weiter zurück, als Arkadin einen Schritt auf ihn zumachte.
    »Man fällt tief von hier oben, darum schlage ich vor, Sie drehen um, steigen die Leiter hinunter und verschwinden in dem Kanal, aus dem Sie gekrochen sind.«
    Als Schumenko noch weiter zurückwich, rutschte er mit dem rechten Fuß auf etwas Hefe aus, die Arkadin schon vorher bemerkt hatte. Schumenkos rechtes Knie gab unter ihm nach, und die Hand mit der Pistole ging in einer instinktiven Geste nach oben, um das Gleichgewicht zu halten.
    Mit einem langen Schritt war Arkadin in Schlagdistanz. Er griff nach der Pistole, verfehlte sie aber. Seine Faust traf Schumenko in die rechte Wange, so dass der dünne Mann gegen den Behälter geschleudert wurde. Schumenko riss den Arm mit der Waffe herum, und der Pistolenlauf krachte mit voller Wucht gegen Arkadins Nase, die sofort zu bluten begann.
    Arkadin ging erneut auf die Pistole los, und es entwickelte sich ein heftiger Kampf. Schumenko war überraschend kräftig für einen so dünnen Mann, und er war im Kampf Mann gegen Mann geübt. Er hatte auf jede von Arkadins Attacken eine passende Antwort. Verbissen kämpften sie mit Händen, Ellbogen, Unterarmen und sogar mit den Schultern, um den anderen empfindlich zu treffen oder einen Angriff des Gegners abzuwehren.
    Allmählich schien Arkadin seinen Gegner niederzuringen, doch irgendwie gelang es Schumenko, den Griff der Pistole an Arkadins Hals zu bekommen. Mit aller Kraft versuchte er Arkadin die Luftröhre zuzudrücken. Eine Hand von Arkadin war zwischen ihnen eingeklemmt. Mit der anderen schlug er Schumenko in die Seite, doch er war in der ungünstigeren Position, so dass seine Schläge nichts ausrichteten. Als er die Nieren anvisierte, drehte sich sein Gegner schnell zur Seite, so dass die Hand gegen den Hüftknochen prallte.
    Schumenko nützte seinen Vorteil und drückte Arkadin immer weiter über das Geländer, um ihn mit Hilfe der Pistole hinunterzustoßen. Arkadins Blickfeld verdunkelte sich, ein Zeichen, dass sein Gehirn schon unter Sauerstoffmangel litt. Er hatte Schumenko unterschätzt, und jetzt musste er dafür büßen.
    Er hustete, würgte und rang nach Luft. Dann griff er mit seiner freien Hand an Schumenkos Jackett. Schumenko, der sich ganz darauf konzentrierte, den Eindringling zu töten, musste denken, dass Arkadin einen letzten vergeblichen Versuch machte, seine eingeklemmte Hand zu befreien. Stattdessen zog Arkadin einen Kugelschreiber aus seiner Brusttasche und stieß ihn seinem Gegner ins linke Auge.
    Schumenko fuhr zurück, und Arkadin fing die Pistole auf, die dem Mann aus der Hand glitt. Als Schumenko auf dem Steg zu Boden ging, packte Arkadin ihn vorne am Hemd und kniete sich zu ihm.
    »Das Dokument«, redete er auf den Mann ein, »wo ist das Dokument?«
    Tränen flossen aus Schumenkos gesundem Auge. Sein Mund ging auf und zu. Arkadin schüttelte ihn, bis er vor Schmerz aufstöhnte.
    »Wo ist es?«
    »Weg.«
    Arkadin beugte den Kopf hinunter, um Schumenkos Flüstern bei der lauten Musik zu hören. Es liefen nun nicht mehr The Cure, sondern Siouxsie and the Banshees.
    »Was heißt das – weg?«
    »Im Netzwerk weitergeleitet.« Schumenkos Mund verzog sich wie zu einem Lächeln. »Nicht was du hören wolltest, ›Freund von Pjotr Zilber‹, stimmt’s?« Er blinzelte Tränen aus seinem

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