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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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meldete, klang sie hellwach.
    »Wie geht’s mit der Überwachung?« Sie hatte eine angenehme Stimme.
    »Darüber würde ich gern mit Ihnen sprechen.«
    Sie zögerte nur einen kurzen Moment, ehe sie fragte: »Wer spricht da?«
    »Jason Bourne.«
    »Wo ist Soraya Moore?«
    »Soraya geht’s gut, Director. Ich musste mir etwas einfallen lassen, wie ich mit Ihnen Kontakt aufnehmen kann, nachdem ich der Überwachung auf die Schliche gekommen bin – und ich war mir ziemlich sicher, dass Soraya mir Ihre Nummer nicht freiwillig geben würde.«
    »Darum haben Sie ihr das Handy gestohlen.«
    »Ich möchte mich mit Ihnen treffen«, sagte Bourne. Er hatte nicht viel Zeit. Soraya konnte jederzeit telefonieren wollen; sie würde wissen, dass er ihr das Handy abgenommen hatte, und würde es wiederhaben wollen. »Ich will die Hinweise sehen, die Sie veranlasst haben, Moira Trevor zu überwachen.«
    »Ich lasse mir nicht gern sagen, was ich tun soll, schon gar nicht von einem abtrünnigen Agenten.«
    »Aber Sie werden sich trotzdem mit mir treffen, Director, weil ich der Einzige bin, der Zugang zu Moira hat. Ich kann so schnell wie kein anderer für Sie herausfinden, ob sie wirklich ein doppeltes Spiel spielt oder ob die Aufregung umsonst ist.«
    »Ich denke, ich bleibe bei der bewährten Methode.« Veronica Hart, die mit Rob Batt, ihrem Stellvertreter, dem DDCI, in ihrem neuen Büro saß, formte die Worte Jason Bourne lautlos mit den Lippen.
    »Das können Sie aber nicht«, hörte sie Bourne erwidern. »Jetzt, wo ich von der Überwachung weiß, kann ich dafür sorgen, dass Ihnen Moira entschlüpft.«
    Hart stand auf. »Ich habe es auch nicht so gern, wenn man mir droht.«
    »Ich habe es nicht nötig, Ihnen zu drohen, Director. Ich nenne einfach nur die Tatsachen beim Namen.«
    Batt beobachtete ihren Gesichtsausdruck und versuchte anhand ihrer Antworten mitzubekommen, worum es ging. Sie hatten ohne Unterbrechung gearbeitet, seit sie von ihrem Treffen mit dem Präsidenten zurückgekommen war. Er war erschöpft und wollte eigentlich schon gehen, doch dieser Anruf interessierte ihn brennend.
    »Sehen Sie«, fuhr Bourne fort, »Martin war mein Freund. Er war ein Held. Ich will nicht, dass sein Ruf beschädigt wird.«
    »Also gut«, gab Hart schließlich nach, »kommen Sie heute Vormittag in mein Büro, sagen wir, gegen elf.«
    »Ich komme sicher nicht in die Cl-Zentrale«, erwiderte Bourne. »Wir treffen uns heute Abend um fünf Uhr beim Eingang zur Freer Gallery.«
    »Was ist, wenn ich …?«
    Doch Bourne hatte bereits die Verbindung unterbrochen.
    Moira war schon auf und mit ihrem Bademantel bekleidet, als Bourne zurückkam. Sie war in der Küche und machte Kaffee. Als er hereinkam, sah sie ihn an, ohne etwas zu sagen. Sie hatte genug Gespür, ihn nicht danach zu fragen, wo er war.
    Bourne zog seine Jacke aus. »Ich hab mich nur kurz umgesehen, ob irgendjemand hier herumschnüffelt.«
    »Und – hast du jemanden gesehen?«
    »Alles ruhig da draußen.« Er konnte sich nicht vorstellen, dass Moira wirklich Martin Informationen entlockt hatte, aber er hatte von Conklin gelernt, dass es besser war, solche Dinge in jedem Fall erst einmal für sich zu behalten.
    Sie entspannte sich sichtlich. »Das ist gut zu hören. Können wir noch eine Tasse zusammen trinken?«
    Graues Licht drang durch die Jalousien herein, und der Verkehr setzte draußen auf der Straße ein. Stimmen waren zu hören, ein Hund bellte. Der Tag hatte begonnen.
    Sie standen nebeneinander in der Küche.
    »Jason, sag mir, dass es nicht nur Einsamkeit und die Trauer um eine verlorene Beziehung war, was uns dazu bewogen hat.«
    Als er sie in die Arme nahm, spürte er einen leichten Schauer durch sie hindurchgehen. »Das Wort One-Night-Stand kommt in meinem Wortschatz nicht vor, Moira.«
    Sie legte den Kopf an seine Brust.
    Er strich die Haare über ihrer Wange zurück. »Mir ist im Moment gar nicht nach Kaffee.«
    Sie drückte sich an ihn. »Mir auch nicht.«
    Professor Dominic Specter rührte Zucker in seinen starken türkischen Tee, den er immer bei sich hatte, als David Webb den Wonderlake Diner in der 36 th Street NW betrat. Die Einrichtung des Lokals bestand zum größten Teil aus Altholz; als Tische dienten irgendwelche Platten, die Stühle waren ausgemusterte Einzelstücke, die in keiner Weise zusammenpassten. An den Wänden hingen Fotos von Holzfällern, dazwischen echtes Holzfällerwerkzeug, wie Stammwender, Packzangen und Kanthaken. Das Lokal war unter Studenten

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