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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Rache eines Verrückten, um einen sinnlosen Mord an einer Mutter und ihren beiden Kindern. Wo liegt da ein Profit?... Nein, der Schakal ist zu weit gegangen. Er muss gestoppt werden.«
    »Das sind verdammt die kaltblütigsten Überlegungen, die ich je gehört habe!«, schrie John St. Jacques am Fenster.
    »Ich finde, Sie haben völlig Recht«, sagte der Richter zu dem Mann aus Paris. » Tres bien.«
    »Ich muss wahnsinnig sein, dass ich mich mit den beiden abgebe«, pflichtete Jason seinem Schwager bei. »Aber ich habe keine andere Wahl... Es ist elf Uhr fünfunddreißig, meine Herren. Die Uhr läuft.«
    »Was?«, fragte Prefontaine.
    »Was auch immer passiert - es wird bald passieren, in den nächsten zwei, fünf, zehn oder vierundzwanzig Stunden. Ich fliege zum Flughafen Blackburne zurück und veranstalte dort eine kleine Szene: der arme Gatte, dem Frau und Kinder ermordet wurden und der schier verzweifelt. Das wird mir nicht schwer fallen, da könnt ihr sicher sein. Das gibt ein schönes Spektakel... In Blackburne verlange ich lauthals einen sofortigen Flug nach Tranquility, wo dann drei Piniensärge auf der Pier stehen...«
    »Alles, wie es sein muss«, unterbrach der Franzose. »Bien.«
    »Tres bien«, stimmte Bourne zu. »Ich werde darauf bestehen, dass einer der Särge geöffnet wird, dann werde ich schreien oder zusammenbrechen oder beides. Johnny wird versuchen, mich zu beruhigen - du musst grob sein, Johnny,
überzeugend -, und dann wird er mich in eine Villa bringen, am besten in die gleich am Strand. Und dann beginnt das Warten.«
    »Auf den Schakal?«, fragte Prefontaine. »Wird er wissen, wo Sie sind?«
    »Natürlich wird er. Eine Menge Leute wird wissen, wohin ich gebracht wurde. Er wird es herausfinden, das ist für ihn ein Kinderspiel.«
    »Sie wollen also auf ihn warten, Monsieur? Sie glauben, dass Monseigneur in eine solche Falle gehen wird? Ridicule !«
    »Keineswegs«, entgegnete Bourne ruhig. »Denn ich werde nicht dort sein, und bis er das herausgefunden hat, habe ich ihn aufgespürt.«
    »Um Himmels willen, wie denn?«, rief St. Jacques.
    »Weil ich besser bin als er. Das war ich schon immer.«
     
    Alles ging wie geplant über die Bühne. Das Flughafenpersonal von Montserrat war immer noch wütend über die Beschimpfungen, die ihnen der große Amerikaner an den Kopf geworfen hatte - »ihr seid alle Mörder! Ihr habt zugelassen, dass meine Frau und meine Kinder von Terroristen ermordet wurden! Nigger seid ihr - Gehilfen von lausigen Killern!« Jeder Inselbewohner, der davon hörte, war einerseits traurig, andererseits beleidigt. Traurig, weil Bournes Hass verständlich war, und beleidigt, weil er ungerecht war, weil er sie beschimpfte. War das der Mann, den sie seit langem kannten, der reiche Bruder des geselligen John St. Jacques, ihr Freund, der so viel Geld auf Tranquility Island investiert hatte? Nein, er war kein Freund, sondern ein weißes Arschloch, das sie beschimpfte, nur weil ihre Haut schwarz war, obwohl sie nichts mit diesen schrecklichen Dingen zu tun hatten. Ein böses Spiel, Mann . Es war Teil des Wahnsinns, des Obeah, der übers Wasser aus den Bergen von Jamaika gekommen war, der die Insel mit einem Fluch belegt hatte. Beobachtet ihn, Brüder. Beobachtet jede seiner Bewegungen. Vielleicht war er ein Sturm, ein Wirbelsturm, zerstörerischer als die, die übers Wasser kommen. Beobachtet ihn.
    Also wurde er beobachtet. Von vielen, von Zivilisten und
Uniformierten gleichermaßen, wie der nervöse Henry Sykes dem Gouverneur versprochen hatte. Diese Aufgabe, die ihm von höchster Seite anvertraut wurde, erledigte der Zollbeamte unaufdringlich und gründlich. An der Pier von Tranquility tobte Bourne noch schlimmer, er schlug auf seinen Schwager ein, bis der jüngere Mann ihn gebändigt und die Stufen hinauf in die nächste Villa gebracht hatte. In die Vorhalle kamen und gingen Angestellte und brachten zu essen und zu trinken. Ausgewählte Besucher durften ihr Beileid überbringen, so auch der Chefadjutant des Gouverneurs, der in vollem militärischem Wichs erschien, einem Symbol für die Anteilnahme der Krone. Auch ein alter Mann, der davon sprach, dass er zwei Weltkriege mitgemacht habe und den Tod kenne, bestand darauf, den Hinterbliebenen zu sehen. Er kam in Begleitung einer schwarzen Krankenschwester, und beide trugen, dem Anlass angemessen, Hut und Trauerflor. Ferner kamen noch zwei kanadische Hotelgäste, enge Freunde des Besitzers, die den Unglücklichen kennen gelernt hatten,

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