Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
atemlos herein.
    »Er ist hier. Eine der Patrouillen von St. Jacques, eine Einheit aus drei Leuten, konnte mit einem Mal nicht mehr über Funk erreicht werden. St. Jacques schickte einen Mann, um zu sehen, warum, und der ist gerade zurückgekehrt - und anschließend auf und davon. Alle drei sind umgebracht worden, jeder mit einem Schuss in die Kehle.«
    »Der Schakal!«, rief der Franzose. »Es ist sein Zeichen. Er kommt!«

16.
    Die Nachmittagssonne hing unbeweglich am Himmel und versengte das Land. Obwohl mehrere Wasserflugzeuge landeten, um ein paar verschreckte Gäste auszufliegen, betrachteten die meisten das mörderische Ereignis der Nacht zuvor eher als ein abenteuerliches Intermezzo. Aufgeregt tuschelte man von einem Racheakt: Ein Mann war in eine Vendetta gegen alte Feinde verstrickt, ein Killer, der vor langer Zeit von der Insel geflohen war. Mit der Entfernung der hässlichen Särge und des gestrandeten Rennbootes kehrte der gewohnte Zustand wieder ein - nicht völlig natürlich, denn es gab einen trauernden Menschen unter ihnen, aber der war außer Sichtweite und würde, so sagte man, bald verschwinden. Nicht sie selbst. Das Leben musste schließlich weitergehen. Die beruhigenden offiziellen Nachrichten des Inselradios und die diskreten bewaffneten Wachen taten ein übriges. Sieben Ehepaare blieben im Hotel.
    »Mein Gott, wir bezahlen sechshundert Dollar am Tag...«
    »Uns verfolgt niemand...«
    »Scheiße, Mann, nächste Woche geht die Alltagsmühle sowieso wieder los...«
    »Keine Aufregung, Shirley, es werden keine Namen genannt werden, das haben sie versprochen...«
    Unter dem glühenden Feuerball der Nachmittagssonne kehrte auf dem kleinen Eiland inmitten des riesigen karibischen Meeres wieder Normalität ein. Mit jeder neuen Schicht Sonnenöl, mit jedem Glas Planters Punch geriet der Tod mehr und mehr in Vergessenheit. Kleine Wellen schlugen in vertrauter Weise auf den weißen Strand, und das blaugrüne Wasser umspülte die Badenden.
    »Dort!«, schrie der Held Frankreichs.
    »Wo?«

    »Die vier Priester. Die in einer Linie den Weg herunterkommen.
    »Aber es sind Schwarze!«
    »Die Hautfarbe sagt gar nichts.«
    »Er selbst war ein Priester, als ich ihn damals in Neuilly-sur-Seine gesehen habe«, gab Jason zu.
    Fontaine senkte das Fernglas. »In der Kirche des Heiligen Sakraments?«, fragte er leise.
    »Ich entsinne mich nicht... Was meinen Sie: Welcher ist es?«
    »Sie sahen ihn als Priester?«
    »Und der Hurensohn sah mich. Er wusste, dass ich wusste, dass er es war. Welcher mag es sein?«
    »Er ist nicht dabei, Monsieur«, sagte Jean Pierre und senkte langsam wieder das Fernglas. »Das ist ein weiteres Zeichen. Er ist ein Meister der Geometrie. Für ihn gibt es keine gerade Linie, nur endlos viele Verzweigungen und Ebenen.«
    »Das hört sich verdammt orientalisch an.«
    »Dann verstehen Sie. Er hat die Idee, dass Sie vielleicht doch nicht in der Villa sind, und er will Ihnen zeigen, dass er es weiß.«
    »In Neuilly-sur-Seine...«
    »Nein, hier ist es anders. Im Moment kann er noch nicht sicher sein. In der Kirche des Heiligen Sakraments war er sicher.«
    »Wie geht das Spiel weiter?«
    »Was meint das Chamäleon, wie es weitergehen müsste?«
    »Das einfachste wäre, nichts zu tun«, antwortete Bourne, die Augen auf die Szene vor ihnen gerichtet.
    »Ich glaube, Sie haben Recht.«
    Jason langte nach dem Funkgerät auf dem Fensterbrett. »Johnny?«
    »Ja?«
    »Die vier schwarzen Priester auf dem Weg, siehst du sie?«
    »Ja.«
    »Lass sie von einer Wache anhalten und in die Lobby führen. Lass ihnen ausrichten, der Besitzer wolle sie sprechen.«
    »Mensch, die wollen nicht in die Villa, die gehen nur vorbei
und lesen Gebete für die Toten. Der Vikar aus der Stadt hat mich angerufen, und ich hab sie reingelassen. Sie sind okay, David.«
    »Zum Teufel«, sagte Bourne. »Tu bitte, was ich sage.« Das Chamäleon drehte sich auf seinem Stuhl um und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Dann ging er zu einer Kommode mit Spiegelaufsatz, riss die Automatic aus seinem Gürtel, zerschlug das Glas, nahm eine Scherbe und brachte sie Fontaine. »Geben Sie mir damit von Zeit zu Zeit ein Zeichen, dass alles okay ist.«
    »Was wollen Sie tun?«
    »Genau was er jetzt auch macht. Ein Inseltourist sein, ein bummelnder Gast des Tranquility Inn.« Bourne nahm wieder das Funkgerät. »Geh bitte ins Herrengeschäft in der Lobby und kauf mir eine Guayabera-Jacke, ein Paar Sandalen, einen breitrandigen Strohhut und

Weitere Kostenlose Bücher