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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ein Paar Shorts. Und schick jemanden in den Seglerladen, um mir eine Leine zu besorgen, fünfzig Kilo Zugkraft, ein Schuppmesser - und zwei Seenotraketen. Ich treffe dich oben an der Treppe. Beeil dich bitte.«
    »Sie wollen also nicht auf mich hören«, sagte Fontaine bedauernd und sah Jason an. »Monsieur le caméléon geht an die Arbeit.«
    »Ja«, sagte Bourne und stellte das Funkgerät wieder aufs Fensterbord.
    »Vielleicht werden Sie oder der Schakal oder Sie beide getötet, und vielleicht sterben auch noch andere...«
    »Das ist nicht meine Schuld.«
    »Spielt das eine Rolle? Spielt das eine Rolle für die Opfer und ihre Familien, wer tatsächlich verantwortlich ist?«
    »Ich habe mir die Umstände nicht ausgesucht.«
    »Sie könnten sie ändern.«
    »Er auch.«
    »Er hat kein Gewissen...«
    »Ausgerechnet Sie kommen mir mit meinem Gewissen!«
    »Da haben Sie Recht. Aber ich habe etwas verloren, was mir sehr wichtig war. Vielleicht kann ich deshalb ein Gewissen in Ihnen wecken - in einem Teil von Ihnen.«
    »Hören Sie endlich auf mit dem scheinheiligen Mist.«
Jason ging zur Tür, wo die Militärjacke und die Offiziersmütze auf einem alten Kleiderständer hingen. »Sie langweilen mich!«
    »Wollen Sie nicht beobachten, wie die Priester reagieren? Es wird sowieso noch etwas dauern, bis St. Jacques die Sachen besorgt hat.«
    Bourne drehte sich um; kalt richtete er seinen Blick auf den Franzosen. Er wollte weg, weg von dem alten Mann, der zu viel redete, zu viel sagte! Aber Fontaine hatte Recht. Es wäre dumm, nicht zu verfolgen, was da unten passierte. Eine unbeholfene, untypische Reaktion, ein abrupter, erschrockener Blick in eine unerwartete Richtung - es waren die kleinen, unfreiwilligen Dinge, die ungenauen kleinen Bewegungen, die so oft den verborgenen Faden verrieten, die Zündschnur, die zur Bombe führte. Schweigend ging Jason zurück zum Fenster, nahm das Fernglas und sah hindurch. Ein Polizeioffizier näherte sich etwas gehemmt der Prozession der vier Priester. Er nickte, als die vier stehen blieben, um ihn anzuhören, und machte eine höfliche Geste in Richtung der Glastür, die zur Lobby führte. Bournes Augen suchten das Bild, das sich ihm bot, genau ab, studierten die Züge jedes einzelnen der vier Priester.
    »Sehen Sie, was ich sehe?«
    »Der vierte, der ganz hinten«, antwortete Fontaine. »Er ist alarmiert, die anderen nicht. Er hat Angst.«
    »Er wurde gekauft.«
    »Dreißig Silberlinge«, stimmte der Franzose zu. »Gehen Sie hinunter und greifen Sie sich ihn.«
    »Natürlich nicht«, korrigierte Jason. »Er ist genau da, wo ich ihn haben will.« Jason griff erneut nach dem Funkgerät. »Johnny?«
    »Ja?... Ich bin noch im Laden. Ich komme gleich rauf.«
    »Diese Priester, kennst du sie?«
    »Nur einen von ihnen, den Vikar. Er kommt oft her, um Geld zu sammeln. Das sind keine richtigen Priester, David, es sind Prediger, sie gehören zu einem Orden hier von der Insel. Sehr religiös.«
    »Welcher ist der Vikar?«

    »Er geht immer vorweg.«
    »Gut... Eine kleine Änderung der Pläne. Bring die Kleider in dein Büro und geh dann zu den Priestern. Sage ihnen, dass ein Regierungsbeamter sie sehen möchte, um ihnen für ihre Gebete einen Betrag zu überreichen.«
    »Was?«
    »Erklär ich dir später. Jetzt beeile dich. Ich treffe dich in der Lobby.«
    »Du meinst mein Büro, oder? Ich hab übrigens alles besorgt.«
    »Das kommt später, wenn ich die Uniform wieder ausziehe. Hast du eine Kamera in deinem Büro?«
    »Drei oder vier. Du glaubst nicht, was die Leute hier alles vergessen.«
    »Dann leg sie zu den Kleidern«, unterbrach Jason. »Mach schon!«
    Bourne gab Fontaine das Funkgerät. »Hier, nehmen Sie. Ich besorge mir noch eins, und wir bleiben in Verbindung... Was passiert unten?«
    »Sie gehen zur Glastür. Unser Mann sieht sich dauernd um. Er scheint wirklich Angst zu haben.«
    »Wohin schaut er?«, fragte Bourne und griff selbst wieder zum Fernglas.
    »Das hilft nichts. In alle Richtungen.«
    »Verdammt!«
    »Jetzt sind sie am Eingang.«
    »Ich mach mich fertig...«
    »Ich helfe Ihnen.« Der alte Franzose stand auf und ging zum Kleiderständer. »Zeigen Sie ihnen nur nicht Ihren Rücken. Der Adjutant des Gouverneurs ist dicker als Sie, wir müssen die Jacke hinten etwas zusammenstecken.«
    »Mit so was haben Sie wohl Erfahrung, wie?«, fragte Jason und streckte die Arme aus, um sich in die Jacke helfen zu lassen.
    »Die deutschen Soldaten waren immer viel fetter als wir, besonders die

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