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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Heilungsprozesse.« Wie leicht die Worte flossen.
    »Angola? Das waren wir? Was hat sich der Quai d’Orsay dabei gedacht?«
    »Weiß ich nicht. Ich bin Soldat, ich folge Befehlen und frage nicht nach allem, was ich nicht verstehe.«
    »Setz dich! Meine Blase platzt. Ich bin gleich zurück. Hab nie von einer Angola-Operation gehört.«
    Jason lehnte sich über die erhöhte Bar und bestellte » une bière«, dankbar, dass der Barmann zu beschäftigt war und die Musik zu laut, als dass er die Unterhaltung mitbekommen hätte. Er war jedoch dem heiligen Alex von Conklin unendlich dankbar, dessen erster Rat an einen Agenten immer war, ›bei einem Opfer zuerst einen schlechten Einstieg machen, dann im Guten weiter‹, eine Theorie, die besagte, dass die Verwandlung von Feindseligkeit in Freundschaft viel besser war als umgekehrt. Bourne trank sein Bier, er war erleichtert. Er hatte einen Freund im Cœur du Soldat gewonnen. Das war ein kleiner Sieg, vielleicht war er aber auch gar nicht so klein.
    Das Panzerhemd kam zurück, seinen dicken Arm um die Schultern eines jüngeren Mannes Anfang zwanzig gelegt, der
von mittlerer Größe war und vom Bau eines Panzerschranks. Er trug eine amerikanische Armeejacke. Jason wollte sich von seinem Stuhl erheben.
    »Sitz! Sitz!«, schrie sein neuer Freund und beugte sich vor, damit er den Lärm der Menge und der Musik übertönte. »Ich hab uns eine Jungfrau gebracht.«
    »Was?«
    »Hast du so schnell vergessen? Er ist dabei, ein Rekrut der Legion zu werden.«
    »Ach so«, lachte Bourne. »Ich dachte, an einem Ort wie hier...«
    »An einem Ort wie hier?«, unterbrach ihn das Panzerhemd. »Das mögen sie, wenn’s rau zugeht. Ich dachte, er sollte mal mit dir reden. Er ist Amerikaner, und sein Französisch ist grotesque, aber wenn du langsam sprichst, versteht er es.«
    »Brauch ich nicht«, sagte Jason auf englisch mit französischem Akzent. »Ich bin in Neufchätel aufgewachsen und war ein paar Jahre in den Staaten.«
    »Schön zu hören.« Die Aussprache des Amerikaners hörte sich nach tiefem Süden an. Sein Lachen war echt, seine Augen aufmerksam, furchtlos.
    »Dann lass uns noch mal anfangen«, sagte der Belgier in stark fremdländischem Englisch. »Mein Name ist... Maurice, so gut wie jeder andere. Mein junger Freund hier heißt Ralph, zumindest sagt er das. Und wie heißt du, verwundeter Held?«
    »François«, antwortete Jason, wobei er kurz an Bernardine dachte, und wie es wohl am Flughafen lief. »Und ein Held bin ich nicht. Die sterben zu schnell... Bestellt was zu trinken, ich bezahle.« Bourne versuchte fieberhaft, das Wenige, das er über die Legion wusste, in seinem Hirn zusammenzukratzen. »In neun Jahren hat sich viel verändert, Maurice.« Wie leicht die Worte dahinflossen, dachte das Chamäleon. »Warum hast du dich einschreiben lassen, Ralph?«
    »Denke, dass es das Schlaueste war was ich tun konnte -’n paar Jahre verschwinden, und so weit ich es blicke, mindestens fünf Jahre.«

    »Wenn du das erste überlebst, mon ami«, warf der Belgier ein.
    »Maurice hat Recht. Hör auf ihn. Die Offiziere sind hart...«
    »Alles Franzosen!«, fügte der Belgier hinzu. »Neunzig Prozent wenigstens. Nur ein Ausländer auf vielleicht dreihundert wird Offizier. Mach dir keine Illusionen.«
    »Aber ich bin vom College, bin Ingenieur.«
    »Dann wirst du hübsche Latrinen in den Lagern bauen und schöne Scheißlöcher im Feld zeichnen«, lachte Maurice. »Erzähl’s ihm, François. Erklär ihm, wie die Gebildeten behandelt werden.«
    »Sie müssen zuerst lernen zu kämpfen«, sagte Jason und hoffte, dass es stimmte.
    »Eine gute Ausbildung ist verdächtig«, rief der Belgier aus. »Haben sie etwa Zweifel? Denken sie daran, wenn sie bezahlt werden, allein den Befehlen zu gehorchen?... Ich würde deine Ausbildung nicht zu sehr raushängen lassen.«
    »Lass es sie erst allmählich wissen«, fügte Bourne hinzu. »Wenn Not am Mann ist, wenn du helfen kannst.«
    » Bien! «, rief Maurice. »Er weiß, wovon er redet. Ein echter legionnaire!«
    »Kannst du kämpfen?«, fragte Jason. »Könntest du jemanden jagen, um ihn zu töten?«
    »Ich hab meine Verlobte umgebracht, und ihre beiden Brüder und einen Cousin, alle mit einem Messer und meinen bloßen Händen. Sie ließ sich von einem Bankier aus Nashville ficken, und sie alle wussten Bescheid - er hat’ne Menge Kohle springen lassen. Jaa, ich kann töten, Mr. François.«
    Jagd auf wahnsinnigen Mörder in Nashville.
    Junger Ingenieur mit

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