Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Vielleicht auch nicht, ich weiß es nicht. Der große, glatzköpfige Kerl mit der Brille. Kennt ihn einer von euch?«
    Der Amerikaner zuckte die Schultern, aber der Belgier nickte mit seinem beduselten Kopf und sagte: »Sein Name ist Santos. Er ist Spanier.«
    »Spanier?«
    »Oder Lateinamerikaner. Niemand weiß es.«
    Ilich Ramirez Sanchez, dachte Jason. Carlos, der Schakal, Venezulaner von Geburt, Terrorist, mit dem die Sowjets nicht fertig wurden. Natürlich würde er sich an seine Leute halten.
    »Wie gut kennst du ihn?«
    Jetzt zuckte der Belgier mit den Schultern. »Er hat im Le Cœur die absolute Autorität. Er hat Leuten schon den Schädel zertrümmert, wenn sie sich zu schlecht benommen haben. Er nimmt erst immer seine Brille ab, das ist das erste Anzeichen dafür, dass was passieren wird, was selbst erfahrene Soldaten nicht gerne mit ansehen... Wenn er rauskommt, dann würde ich dir raten zu verschwinden.«
    »Er kommt vielleicht, weil er mit mir reden will, nicht, um mir ans Leder zu gehen.«
    »Das wäre nicht Santos...«

    »Die Einzelheiten braucht ihr nicht zu kennen, die gehen euch nichts an. Aber wenn er aus der Tür kommt, möchte ich, dass ihr ihn in eine Unterhaltung verwickelt, könnt ihr das machen?«
    »Aber sicher. Hab schon oft auf seiner Couch oben gepennt. Hat mich persönlich nach oben getragen.«
    »Oben?«
    »Er wohnt im ersten Stock über der Kneipe. Man sagt, dass er nie rausgeht, nie auf die Straße raus, nicht mal zum Markt. Er schickt andere, oder die Sachen werden geliefert.«
    »Verstehe.« Jason zog sein Geld aus der Tasche und gab jedem noch mal fünfhundert Francs. »Geht in die Gasse zurück, und wenn Santos rauskommt, haltet ihn an und benehmt euch, als hättet ihr zu viel getrunken. Bittet ihn um Geld, um eine Flasche, was auch immer.«
    Wie Kinder griffen Maurice-René und Ralph nach den Geldscheinen und sahen einander wie siegreiche Verschwörer an. François, der verrückte legionnaire , schmiss mit dem Geld um sich, als würde er es selber drucken! Ihr Enthusiasmus nahm zu.
    »Wie lange sollen wir diesen Truthahn beschäftigen?«, fragte der Amerikaner.
    »Ich werde ihm die Ohren von seinem kahlen Schädel reißen!«
    »Nein, nur lange genug, damit ich sehen kann, ob er allein ist«, sagte Bourne, »dass niemand bei ihm ist oder ihm folgt.«
    »Kein Problem, Mann.«
    »Wir werden nicht nur unser Geld verdienen, sondern deinen Respekt. Du hast das Wort eines Corporals der Legion.«
    »Ich bin gerührt. Geht jetzt.« Die beiden betrunkenen Männer schlurften die Gasse hinunter, wobei die Armeejacke dem Panzerhemd triumphierend auf die Schulter klopfte. Jason drückte sich mit dem Rücken gegen die Ziegelsteinmauer, nur wenige Zentimeter von der Straßenecke entfernt, und wartete. Sechs Minuten vergingen, und dann hörte er die Worte, auf die er so gewartet hatte.
    »Santos! Mein großer, guter Freund Santos!«
    »Was machst du denn hier, Rene?«

    »Mein junger amerikanischer Freund hat sich nicht gut gefühlt, aber es ist vorbei - er hat gekotzt.«
    »Amerikaner?«
    »Lass mich ihn dir vorstellen, Santos. Er wird ein großer Krieger werden.«
    »Gibt es irgendwo einen Kinderkreuzzug?«
    Bourne schielte um die Ecke, als der Barkeeper Ralph ansah.
    »Viel Glück, Babygesicht. Such dir einen Krieg auf einem Spielplatz.«
    »Sie sprechen so schnell französisch, Mister, aber ein bisschen was hab ich verstanden. Sie sind eine gute Mutter, aber ich kann ein gemeiner Hurensohn sein!«
    Der Barkeeper lachte und sprach jetzt mühelos englisch: »Such dir dafür aber ’ne andere Bar, Babygesicht. Wir lassen ins Le Cœur nur friedliche Leute rein... Ich muss jetzt gehen.«
    »Santos!«, schrie Maurice-René. »Leih mir zehn Francs. Ich habe mein Portemonnaie zu Hause vergessen.«
    »Wenn du je ein Portemonnaie gehabt hast, dann hast du es in Nordafrika vergessen. Du kennst meine Politik, keinen Sou für einen von euch.«
    »Das Geld, das ich hatte, hab ich für deinen lausigen Fisch ausgegeben! Davon musste mein Freund kotzen!«
    »Zum nächsten Essen fahrt ihr nach Paris und geht ins Ritz... Richtig. Ihr habt gegessen! Aber ihr habt noch nicht dafür bezahlt.«
    Jason zog schnell seinen Kopf zurück, als der Barkeeper sich umdrehte und die Gasse hochsah.
    »Gute Nacht, Rene. Und du auch, Babykrieger. Ich habe zu tun.«
    Bourne rannte über das Pflaster hinunter zum Tor der alten Fabrik. Santos kam, um ihn zu treffen. Allein. Er überquerte die Straße, lief in den Schatten des

Weitere Kostenlose Bücher