Das Bourne Ultimatum
diesen Satz mit heiserem Flüstern und richtete seinen Blick auf sein Haus, zu den Fenstern und der Tür.
»Ihnen wird es noch schlimmer gehen, wenn wir nicht miteinander sprechen«, fügte Jason hinzu und folgte Armbrusters Blick. »Soll es dort oben sein? In Ihrem Haus?«
»Nein!«, schrie Armbruster. »Sie kläfft ununterbrochen herum und will alles über alle wissen und tratscht es dann in der ganzen Stadt herum, wobei sie alles übertreibt.«
»Ich nehme an, Sie sprechen von Ihrer Frau?«
»Sie und alle anderen. Sie wissen nicht, wann sie ihr Maul halten sollen.«
»Hört sich an, als fehlte ihnen Gesprächsstoff.«
»Was?«
»Egal. Ich habe weiter unten meinen Wagen stehen. Ist Ihnen eine Fahrt recht?«
»Ist wohl besser. Wir werden unten am Drugstore kurz halten. Dort haben Sie meine Medizin auf Vorrat... Wer, zum Teufel, sind Sie?«
»Sagte ich doch«, antwortete Bourne. »Cobra. Eine Schlange.«
»O Jesus!«, flüsterte Albert Armbruster.
Der Apotheker bediente sie schnell, und Jason fuhr zu einer Bar in der Nähe, die er schon vor einer Stunde ausgesucht hatte. Sie war dunkel, die Sitzecken waren mit hohen Holzwänden voneinander getrennt, sodass Leute, die einander trafen, vor neugierigen Blicken geschützt waren. Das Ambiente war wichtig, denn es war notwendig, dass er dem Vorsitzenden in die Augen starren konnte - mit seinem eiskalten, fordernden und drohenden Blick. Delta war wieder da, Cain war zurückgekehrt, David Webb vergessen.
»Wir müssen uns bedeckt halten«, sagte Cobra ruhig, nachdem ihnen die Drinks gebracht worden waren. »In Bezug auf die Schadenskontrolle. Was bedeutet, wir müssen wissen, wie viel Schaden jeder von uns unter Amytal anrichten kann.«
»Was, zum Teufel, bedeutet das?«, fragte Armbruster und kippte den größten Teil seines Gin-Tonic hinunter, während er ächzte und sich den Bauch hielt.
»Drogen, Chemikalien, Wahrheitsserum.«
»Was?«
»Dies ist kein normales Ballspiel«, sagte Bourne und dachte an Conklins Worte. »Wir müssen alle unsere Ausgangsbasen bedeckt halten, weil es in dieser Angelegenheit keine konstitutionellen Rechte gibt.«
»Wer sind Sie?« Der Vorsitzende der Bundeshandelskommission rülpste und brachte mit zittriger Hand sein Glas kurz an die Lippen. »Eine Art Ein-Mann-Stoßtrupp? Johnny Soundso weiß etwas, also wird er in einer Gasse erschossen?«
»Seien Sie nicht albern. Dergleichen Dinge wären total kontraproduktiv. Das wäre nur Wasser auf die Mühlen derjenigen, die versuchen, uns zu finden, würde Spuren hinterlassen...«
»Worüber sprechen Sie eigentlich?«
»Unser Leben zu retten, einschließlich unseres Rufs und unseres Lebensstils.«
»Sie sind gut. Und wie sollen wir das erreichen?«
»Nehmen wir mal Ihren Fall... Sie sind gesundheitlich nicht auf der Höhe, wie Sie selbst sagen. Sie könnten auf Anraten eines Arztes zurücktreten, und wir sorgen für Sie - Medusa sorgt für Sie.« Jason ließ seine Fantasie spielen, verknüpfte Wirkliches und Unwirkliches und suchte nach den Worten, die dem Katechismus des heiligen Alex entsprechen würden. »Sie sind als vermögender Mann bekannt, also könnte in Ihrem Namen eine Villa gekauft werden oder vielleicht eine Insel in der Karibik, wo Sie vollständig sicher wären. Niemand könnte Sie erreichen, niemand könnte mit Ihnen sprechen, wenn Sie es nicht wollten, was hieße, nur abgesprochene Interviews, harmlose oder sogar günstige Ergebnisse garantiert. So etwas wäre nicht undenkbar.«
»Ganz schön sterile Existenz meiner Meinung nach«, sagte Armbruster. »Ich und der Kläffer ganz allein? Ich würde sie umbringen.«
»Keineswegs«, fuhr Cobra fort. »Es gäbe Abwechslungen. Gäste Ihrer Wahl könnten eingeflogen werden, wo immer Sie sich aufhalten. Auch andere Frauen - entweder von Ihnen ausgewählt oder von Leuten, die Ihren Geschmack kennen. Das Leben geht wie zuvor weiter, abgesehen von geringen Unbequemlichkeiten und Überraschungen. Das Wichtige wäre, dass Sie geschützt sind, unerreichbar. Und deshalb wären auch wir geschützt, alle übrigen... Aber, wie ich sagte, diese Option ist beim gegenwärtigen Stand bloß hypothetisch. In meinem Fall ist es, offen gesagt, bereits notwendig, weil es wenig gibt, was ich nicht weiß. Ich muss in wenigen Tagen gehen. Bis dahin entscheide ich, wer sonst noch gehen muss und wer bleibt... Wie viel wissen Sie, Mr. Armbruster?«
»Mit den täglichen Operationen habe ich nichts zu tun, natürlich.
Ich beschäftige mich mit
Weitere Kostenlose Bücher