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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Quartiermeister-Korps in Saigon und hat Medusa beliefert... Aber was hat sein Wohnort damit zu tun, dass du die Kleidung wechseln willst?«
    »Ich will mich ein wenig umsehen, solange noch Licht ist. Später dann werde ich ihm einen Überraschungsbesuch abstatten.«
    »Das wird effektiv sein, aber wonach willst du vorher Ausschau halten?«
    »Ich habe Farmen gern. Sie sind so weit und groß, und ich verstehe nicht, warum ein Berufssoldat, der weiß, dass er von einer Minute zur anderen in irgendeinen Teil der Welt versetzt werden kann, sich mit so einer großen Investition belastet.«
    »Sei vorsichtig. Vielleicht hat er Alarmanlagen oder Hunde - Dinge in der Art.«
    »Ich bin vorbereitet«, sagte Bourne. »Ich habe ein paar Einkäufe gemacht, bevor ich Georgetown verlassen habe.«
     
    Die Sommersonne stand bereits niedrig am Himmel, er verlangsamte die Fahrt des Leihwagens und klappte die Sonnenblende herunter, um nicht von dem gelben Feuerball geblendet zu werden, der schon bald hinter den Shenandoah-Bergen verschwinden und damit Zwielicht hereinbrechen lassen würde, das Vorspiel der Dunkelheit. Und die war es, die Jason erwartete. Sie war sein Freund und Verbündeter, die Schwärze, in der er sich schnell und sicheren Fußes bewegte, mit wachen Händen und Armen. Früher hatten ihn die Dschungelwälder willkommen geheißen, die nur den Eindringling respektieren, der auch sie respektiert und sich als Teil von ihnen betrachtet. Er fürchtete den Urwald nicht, er umarmte ihn, denn er wurde von ihm beschützt, und so konnte er erreichen, was immer sein Ziel war. Auch den Besitz von General Norman Swayne umgab ein dichtes Stück Wald.

    Das Hauptgebäude war mindestens zwei Fußballfelder von der Landstraße zurückversetzt. Ein Palisadenzaun trennte die Einfahrt rechts von der Ausfahrt links, die beide mit Eisentoren versehen waren. Die Auffahrt hatte die Form eines verlängerten U. Direkt an die Tore grenzend, befand sich ein dichter Bewuchs von Bäumen und Sträuchern, die praktisch den Palisadenzaun rechts und links verstärkten. Es fehlten nur noch die Wachtürme an der Ein- und Ausfahrt.
    Seine Gedanken gingen zurück nach China, nach Peking und in einen Vogelpark, wo er einen Killer gestellt hatte, der als Jason Bourne auftrat. In jenem Wald hatte es ein Wachgebäude und mehrere bewaffnete Patrouillen gegeben... und einen Verrückten, einen Schlächter, der eine Armee von Killern kontrollierte: Der wichtigste unter ihnen war einer, der unter dem falschen Namen Jason Bourne agierte. Er war in jenes gefährliche Gehege eingedrungen, hatte eine kleine Flotte von Lastwagen und Pkws fahruntüchtig gemacht, indem er mit dem Messer die Reifen aufgeschlitzt hatte, war dann darangegangen, jede einzelne Patrouille im Jing-Shan-Wald auszuschalten, bis er die von Taschenlampen beleuchtete Lichtung fand, wo sich der großmäulige Verrückte und seine Brigade von Fanatikern aufhielten. Könnte er das heute wieder tun?, fragte sich Bourne, als er zum dritten Mal langsam an Swaynes Besitz vorbeifuhr, wobei seine Augen jedes Detail registrierten. Fünf Jahre danach, dreizehn Jahre nach Paris? Er war nicht mehr der junge Mann, der er in Paris gewesen war, noch der etwas reifere Mann, der er in Hongkong, Macao oder Peking gewesen war. Er war fünfzig Jahre alt, und er spürte es, jedes einzelne Jahr. Aber genug davon, es gab zu viele andere Dinge, an die er jetzt denken musste, und die zwölf Hektar von General Norman Swayne waren nicht der Wald des Jing-Shan-Geheges.
    Er fuhr, genau wie er es in den Vororten von Peking gemacht hatte, den Wagen von der Straße hinunter tief zwischen Gras und Gebüsch. Dann stieg er aus und bedeckte das Auto mit abgebrochenen Zweigen. Die schnell hereinfallende Dunkelheit würde das Versteck perfekt machen, und er konnte mit der Arbeit beginnen. Die Kleider hatte er schon auf der
Herrentoilette der Tankstelle gewechselt: schwarze Hosen und einen langärmeligen, hautengen schwarzen Pullover, schwarze Schuhe mit dicker Gummisohle - seine Arbeitskluft. In Georgetown hatte er sich darüber hinaus ein paar andere notwendige Dinge besorgt. Dazu gehörte ein Jagdmesser, das er in seinen Gürtel steckte, eine CO 2 -Pistole mit zwei Kammern, die in einem Nylonhalfter steckte, mit der man geräuschlos lähmende Pfeile zum Beispiel auf angreifende Bluthunde schießen konnte, zwei Leuchtsignale, ein Zeiss-Ikon-8 x 10-Fernglas, das mit einem Klettband an seiner Hose befestigt war, eine Stablampe,

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