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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»Die Fernwärmeversorgung ist ausgefallen. Wir sollen den Leuten helfen, die Reykjavik Energy hergeschickt hat.«
    »Ihr seid im falschen Bereich gelandet«, sagte der Wachmann. Er zeigte in die entgegengesetzte Richtung.
    »Ihr müsst zurückgehen und zweimal links abbiegen.«
    »Danke«, sagte Chan. »Wir haben uns wohl verlaufen.
    Dies ist normalerweise nicht unser Bereich.«
    Als sie sich abwandten, um wegzugehen, gaben Bournes Beine unter ihm nach. Er brach laut aufstöhnend zusammen.
    »He, was hat er?«, fragte der Sicherheitsbeamte.
    Chan kniete neben Bourne nieder und knöpfte ihm
    das Hemd auf.
    »Jesus«, sagte der Wachmann und beugte sich nach
    vorn, um Bournes mit Wunden übersäten Oberkörper zu begutachten, »was zum Teufel ist mit dem passiert?«
    Chans Hand schoss hoch, bekam ihn vorn an seiner
    Arbeitsjacke zu fassen und riss ihn zu sich herunter, sodass er mit dem Kopf auf den Betonboden schlug. Als Bourne sich aufrappelte, war Chan schon dabei, dem Sicherheitsbeamten die Uniform auszuziehen.
    »Er hat eher deine Größe«, sagte Chan und hielt Bourne den Arbeitsanzug hin.
    Während Bourne sich umzog, schleifte Chan den Bewusstlosen in eine dunkle Kellerecke.
    In diesem Augenblick schrillte die Alarmanlage los, und sie rannten in Richtung Unterstation weiter.
    Die Sicherheitsbeamten waren gut ausgebildet, und die Amerikaner und Araber, die in dieser Schicht gemeinsam Dienst taten, arbeiteten erfreulich gut zusammen. Da jeder Sensortyp einen bestimmten Alarm auslöste, wussten sie sofort, dass ein Bewegungsmelder angesprochen hatte, und kannten seinen genauen Standort. Sie befanden sich in höchster Alarmbereitschaft und hatten so kurz vor Beginn des Gipfeltreffens Befehl, erst zu schießen und dann Fragen zu stellen.
    Sie begannen schon im Laufen zu schießen und durchsiebten die Lüftungsgitter mit Feuerstößen. Die Hälfte von ihnen schossen ihre Magazine in den verdächtigen Bereich leer. Die andere Hälfte stand als Reserve in Bereitschaft, während die Schützen mit vereinten Kräften die demolierten Lüftungsgitter aufrissen. Im Schacht dahinter fanden sie drei Tote: zwei Männer und eine Frau.
    Einer der Amerikaner benachrichtigte Jamie Hull, einer der Araber verständigte Fahd al-Sa’ud.
    Inzwischen war weiteres Sicherheitspersonal aus anderen Bereichen dieses Kellergeschosses zusammengeströmt, um die Kollegen zu unterstützen.
    Zwei Reserveleute kletterten in den Luftschacht, und nachdem sie festgestellt hatten, dass sich dort keine weiteren Angreifer versteckt hielten, sicherten sie den Schacht. Andere zerrten die drei von Kugeln durchsiebten Leichen heraus – mit Karims Gerätschaften zur Umgehung von Sensoren und etwas, das auf den ersten Blick wie eine Zeitbombe aussah.
    Jamie Hull und Fahd al-Sa’ud trafen fast gleichzeitig ein.
    Hull erfasste die Situation mit einem Blick und rief seinen Stabschef über Funk.
    »Ab sofort herrscht Alarmstufe rot. Unsere Sicherheitsmaßnahmen sind umgangen worden. Drei Angreifer sind tot, wiederhole, drei Angreifer sind tot. Lassen Sie das gesamte Hotel sofort abriegeln, niemand darf mehr rein oder raus.« Er blaffte weitere Befehle, damit seine Leute die bei Alarmstufe rot vorgesehenen Positionen einnahmen. Als Nächstes benachrichtigte er den Secret Service, der den Präsidenten in seiner Suite bewachte.
    Fahd al-Sa’ud war in die Hocke gegangen und begutachtete die Toten. Ihre Körper waren ziemlich durchsiebt, aber die blutigen Gesichter waren weitgehend unversehrt. Er zog eine winzige Stablampe an einem Schlüsselanhänger aus der Tasche und leuchtete damit in die Gesichter. Dann streckte er eine Hand aus, berührte mit dem Zeigefinger den Augapfel eines der Toten. An seiner Fingerspitze blieb etwas Blaues hängen; die Iris des Erschossenen war dunkelbraun.
    Einer der FSB-Männer musste Karpow alarmiert haben, denn der Kommandeur der Alpha-Einheit kam schwerfällig angetrabt. Er war so außer Atem, dass Fahd al-Sa’ud vermutete, er sei die ganze Strecke gerannt.
    Hull und er informierten den Russen darüber, was
    hier geschehen war. Al-Sa’ud hielt seine Fingerspitze hoch. »Sie tragen farbige Kontaktlinsen … und sehen Sie, sie haben sich die Haare gefärbt, um als Isländer durchzugehen.«
    Karpows Miene war grimmig. »Den hier kenne ich«,
    sagte er und stieß einen der Männer mit dem Fuß an.
    »Er heißt Achmed. Er ist einer von Arsenows wichtigsten Unterführern.«
    »Sie meinen den tschetschenischen Terroristen?«, fragte Hull.

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