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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Jazzfan.«
    »Meine hat die Oper geliebt!«
    »Sie sind geschieden?«
    »Witwer.«
    »Oh, tut mir Leid.«
    »Das ist schon länger her«, sagte Molnar, der etwas auftaute, seit er diese Tatsache preisgegeben hatte. »Sie fehlt mir so sehr, dass ich’s nie über mich bringen konnte, ihren Platz einer anderen zu überlassen.«
    Hearn streckte ihm die Rechte hin. »Ethan Hearn.«
    Nach kaum merklichem Zögern ergriff Molnar sie mit seiner behaarten Pranke. »László Molnar. Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    Hearn machte eine höfliche kleine Verbeugung. »Darf ich Sie einladen, eine Schokolade mit mir zu trinken, Herr Molnar?«
    Dieser Vorschlag schien dem anderen zu gefallen,
    denn er nickte. »Danke, sehr gern.« Während sie durchs Gedränge unterwegs waren, tauschten sie sich über ihre Lieblingsopern und Lieblingskomponisten aus. Da
    Hearn dafür gesorgt hatte, dass Molnar anfing, konnte er jetzt sicherstellen, dass es viele Gemeinsamkeiten gab.
    Auch das gefiel Molnar. Wie schon Spalko bemerkt hatte, hatte Hearn etwas Offenes und Aufrichtiges an sich, das auch sehr misstrauische Menschen beeindruckte. Der junge Mann besaß das Talent, sogar in unnatürlichsten Situationen natürlich zu wirken. Seine scheinbar naive Aufrichtigkeit beeindruckte Molnar und lullte seinen sonst sehr wachen Argwohn ein.
    »Gefällt Ihnen die heutige Vorstellung?«, fragte er, als sie ihre heiße Schokolade schlürften.
    »Sehr sogar«, antwortete Hearn. »Aber Háry János ist so voller Emotionen, dass ich gestehe, dass ich noch mehr davon hätte, wenn ich die Gesichter der Hauptdarsteller besser sehen könnte. Leider konnte ich mir damals, als ich das Abonnement angefangen habe, keinen besseren Platz leisten, und heutzutage ist’s unmöglich, einen besseren zu bekommen.«
    Als Molnar nicht gleich reagierte, fürchtete Hearn schon, er werde diese Chance verstreichen lassen. Dann sagte der Ungar, als sei ihm das gerade eingefallen: »Darf ich Ihnen den Platz meiner Frau anbieten?«
    »Hör zu«, sagte Hassan Arsenow. »Wir müssen die Reihenfolge der Ereignisse, die uns die Freiheit sichern werden, nochmals durchgehen.«
    »Aber die kenne ich so gut, wie ich dein Gesicht kenne«, protestierte Sina.
    »Gut genug, um unser Ziel mit verbundenen Augen
    zu erreichen?«
    »Mach dich nicht lächerlich«, spottete sie.
    »Auf Isländisch, Sina. Wir sprechen jetzt nur noch Isländisch.«
    Auf dem großen Schreibtisch in ihrem Hotelzimmer
    waren detaillierte Pläne des Hotels Oskjuhlid in Reykjavik ausgebreitet. Das behagliche Licht der Schreibtischlampe enthüllte sämtliche Stockwerke des Hotels von den Fundamenten über Sicherheits-, Sanitär-, Heizungsund Belüftungsanlagen bis hin zu den Stockwerksplänen.
    Alle übergroßen Blaupausen waren mit zahlreichen Anmerkungen, Richtungspfeilen und Farbmarkierungen versehen, die genau bezeichneten, welche zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen die an dem Terrorismusgipfel teilnehmenden Staaten ergriffen hatten. Spalkos Informationen waren bewundernswert detailliert und vollständig.
    »Nachdem wir ins Hotel eingedrungen sind«, sagte Arsenow, »bleibt uns nur sehr wenig Zeit, unseren Auftrag auszuführen. Das Schlimme ist, dass wir nicht wissen, wie wenig Zeit wir haben, bis wir die Verhältnisse bei einem Probelauf erkundet haben. Das macht es umso wichtiger, dass es kein Zögern, keinen Fehler geben darf
    – keine einzige falsche Bewegung!« Seine schwarzen Augen glühten vor Eifer. Er führte Sina an die Rückwand des Zimmers und verband ihr dort mit einem ihrer Seidenschals die Augen. Den Schal verknotete er so fest, dass sie nichts mehr sehen konnte.
    »Wir haben soeben das Hotel betreten.« Er ließ ihren Arm los. »Ich möchte jetzt, dass du unsere Route abschreitest. Ich stoppe dabei deine Zeit. Also los!«
    Gut zwei Drittel der umständlichen Route legte sie fehlerfrei zurück, aber an einer Stelle, wo ein Korridor sich verzweigte, ging sie nach links statt nach rechts.
    »Du bist erledigt«, sagte er schroff, als er ihr die Augenbinde abriss. »Selbst wenn du deinen Fehler korrigieren würdest, könntest du das Ziel nicht mehr rechtzeitig erreichen. Sicherheitskräfte – Amerikaner, Russen oder Araber – würden dich einholen und erschießen.«
    Sina zitterte vor Wut über sich selbst – und über ihn.
    »Dieses Gesicht kenne ich, Sina«, sagte Hassan. »Bezähme deinen Zorn. Gefühle beeinträchtigen die Konzentration, die du jetzt brauchst. Sobald du den Weg mit verbundenen

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