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Das Brandhaus - Roman

Titel: Das Brandhaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Gemälde mit der halbnackten Frau mit der Perlenkette gefiel ihm. Er fragte sich, was so ein Gemälde wohl kostete. Nicht, weil er auch so eines hätte kaufen wollen, sondern nur, weil er es gerne gewusst hätte. Ihm war klar, dass die Gemälde in diesem Zimmer sehr wertvoll waren.

    »Du schaust dir schon wieder die Gemälde an. Ich habe mich mal über die Künstler schlau gemacht. Sie sollten wirklich in einem Museum hängen und nicht...«
    Fryxender unterbrach sich, als Oscar Leutnerwall eintrat. Keiner der Polizisten hatte ihn auf dem dicken Teppich in der Diele kommen hören, da er immer noch Pantoffeln trug. Jetzt hatte er sich jedoch eine schwarze Cordhose angezogen und einen kornblumenblauen Rollkragenpullover, der zu seinen Augen passte.
    »Ihren letzten Worten habe ich entnommen, dass Sie der Meinung sind, diese Gemälde sollten in einem Museum hängen. Das werden sie auch. Nach meinem Tod. Meine Schwester und ich haben unsere Kunstwerke dem Kunstmuseum Göteborg vermacht. Astrid besitzt nämlich auch ein paar richtig schöne Stücke. Sie hat sich mehr auf modernere Maler konzentriert. Sie wissen schon, Picasso, Braque, Kandinsky und diese Art von Künstlern«, sagte Oscar Leutnerwall und betrachtete liebevoll seine Gemälde.
    Der einzige Name, den Andersson wiedererkannte, war Picasso. Und so viel konnte er beurteilen, dass Werke dieses Künstlers sehr teuer waren.
    »Sammeln Sie außer Kunst noch etwas?«, fragte Fryxender.
    »Ja. Ich sammele allerdings nur Dinge, die mir selbst gefallen. Und dann immer nur ein paar wenige ausgewählte Stücke. Leute, die fünftausend Eierbecher oder 284 Gartenzwerge haben, habe ich nie verstanden. Für mich geht es um schöne Dinge, die mir etwas geben. Ich habe eine schöne Sammlung Erstausgaben. Tafelsilber ist ein anderes meiner Sammelgebiete. Kommen Sie, ich zeige es Ihnen.«
    Als sie die Bibliothek betraten, in die Andersson bei ihrem ersten Besuch nur einen Blick geworfen hatte, hörte er, wie die Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Offenbar hatte der Schneider zusammengepackt und war wieder in seine Schneiderei gegangen. Gab es heutzutage wirklich noch Schneidereien? Wahrscheinlich alles nur eine Frage des Geldes.
    Am Fenster stand ein großer Schreibtisch in barocken Formen
mit Intarsien und vergoldeten Beschlägen. Wohl kaum von IKEA, dachte Andersson.
    Auf der großen Schreibunterlage aus weinrotem Leder lag Winston und schlief. Er erwachte, als die Männer das Zimmer betraten. Er streckte beim Gähnen seine rosa Zunge heraus und blinzelte dann verschlafen mit seinen Saphiraugen. Er sprang auf, dehnte erst seine Vorder- und seine Hinterbeine und ging dann auf der Tischplatte hin und her. Die Schreibtischlampe mit dunkelrotem Glasschirm und vergoldetem Fuß wirkte sehr teuer. Auch die Schreibtischgarnitur aus Glas und Silber war sicher kostbar. Zerstreut schnüffelte Winston an einer weißen Orchidee in einem Übertopf aus Bleikristall.
    Oscar Leutnerwall würdigte die Katze keines Blickes, sondern führte die Polizisten zu einem Glasschrank. Er schloss die Türen mit einem kleinen Schlüssel auf, den er aus einer Schreibtischschublade nahm. Stolz führte er ihnen sein Silber vor. Hier stand auch die Kanne, aus der er den Beamten beim letzten Besuch Kaffee eingeschenkt hatte, samt dazugehörigem Sahnekännchen und Zuckerstreuer. Andersson war nicht bewusst gewesen, dass die Gegenstände so teuer waren, er hatte sie für Neusilber gehalten. Oscar Leutnerwall deutete auf die Kanne mit dem verschnörkelten Deckel.
    »Wiwen Nilsson«, sagte er stolz.
    Andersson verkniff sich die Frage, ob es sich bei Wiwen um einen Mann oder eine Frau handelte.
    Begeistert begann Oscar Leutnerwall von der internationalen Berühmtheit schwedischer Silberschmiede zu sprechen, insbesondere von Wiwen Nilsson. Andersson sah sich zerstreut im Zimmer um. Plötzlich entdeckte er einige Gegenstände, die seine Aufmerksamkeit auf sich zogen: eine Waffensammlung. Über der Tür hingen zwei gekreuzte Säbel mit verzierter Klinge und Goldtroddeln. Der Rest der Sammlung bestand aus Schusswaffen. Andersson zählte insgesamt zwanzig Waffen, die die Tür flankierten. Einige sahen sehr alt aus.
    »Sie sammeln auch Waffen?«, fragte er und deutete auf die Säbel und Pistolen.

    Oscar Leutnerwall unterbrach seinen Vortrag über schwedische Silberschmiedearbeiten und sah Andersson irritiert an. Dann wandte er sich zur Tür.
    »Waffen? Das sind eigentlich nicht meine. Diese Sammlung habe ich von

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