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Das Brandhaus - Roman

Titel: Das Brandhaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Adam das Treffen für die Walpurgisnacht vorschlug. Er wusste, dass Alexandra an diesem Tag keinen Wettkampf hatte«, meinte Irene.
    Sie sah wieder nachdenklich auf ihre Liste.
    »Hannu, du hast gesagt, er wollte sie erst einmal für seine Zwecke beeinflussen... Adam flirtet, macht aber die ersten anderthalb Monate keine sexuellen Avancen. Am 14. März fragt er plötzlich nach einem Nacktfoto. Alexandra weigert sich. Am 21. März unternimmt er einen erneuten Versuch mit demselben
Resultat. Am 5. April gibt Alexandra nach und schickt ein Foto ihres nackten Oberkörpers. Er hat drei Monate gebraucht, um sie so weit zu bringen.«
    »Er wusste, was er tat. Ich glaube auch nicht, dass sie sein erstes Opfer war«, meinte Hannu ernst.
    »Daran habe ich auch schon gedacht. Er kann schon früher Mädchen getroffen haben, die er im Internet kennengelernt hatte. Er hat gelernt, wie man sie in Sicherheit wiegt. Er hat sich mit ihnen getroffen, sie vergewaltigt, aber nicht ermordet. In den letzten Jahren sind für Westschweden keine unaufgeklärten Morde an weiblichen Teenagern dokumentiert. Das habe ich überprüft. Hingegen einige Vergewaltigungen, bei denen die Opfer den Täter im Internet kennenlernten. Wahrscheinlich ist die Dunkelziffer noch viel höher, da die Mädchen oft keine Anzeigen erstatten«, sagte Irene.
    »Warum zeigen sie denn eine Vergewaltigung nicht an?«, wollte Jonny wissen.
    »Sie wagen das häufig nicht. Sie haben Angst vor moralischen Verurteilungen durch die Eltern und die Polizei und dass Lehrer und Freundinnen davon erfahren könnten«, erwiderte Irene.
    »Wir sollten die zu Protokoll gegebenenen Abläufe dieser Taten und die Täterbeschreibungen der Opfer überprüfen«, stellte Hannu fest.
    »Man muss schließlich nicht Professor in Kriminologie sein, um zu erkennen, dass der große Bruder Micke unser Internet-Groomer in Person ist!«, sagte Jonny grimmig.
    »Die Spur zum Mörder. Er schreibt, dass Micke, der Alexandra am Torslanda Torg abholen soll, 25 Jahre alt ist. Das müsste also in etwa stimmen. Wenn er viel älter wäre, dann hätte das Risiko bestanden, dass Alexandra nicht mitgefahren wäre. Aber wenn ein Auto hält und ein Typ um die 25 sagt: ›Hallo, Alexandra. Ich bin Adams Bruder Micke‹«, dann glaubt sie natürlich, alles sei okay«, sagte Irene.
    »Er wusste ja, wie Alexandra aussah, da er Fotos von ihr hatte«, meinte Hannu.

    »Genau. Und er hat sich schlauerweise mit ihr am Torslanda Torg verabredet. Alexandra nahm also nicht den Bus in die Stadt, aber alle gingen davon aus, dass sie ins Zentrum fuhr, um sich den Umzug mit ihren Freundinnen anzusehen.«
    »Es war schlechtes Wetter. Die Busse waren in beide Richtungen wahnsinnig voll. Keiner der Fahrer konnte sich an sie erinnern«, warf Jonny ein.
    Sie hatten also die Erklärung gefunden, warum sich Alexandra hinter der Gartenpforte des Hauses ihrer Eltern scheinbar in Luft aufgelöst hatte.
    »Ich habe mich eben mit Jens unterhalten. Er glaubt, dass der Mörder noch zu anderen Mädchen im Internet Kontakt hat. Er ist der Meinung, wir sollen uns an die Presse wenden und die Mädchen und ihre Eltern warnen«, sagte Irene.
    »Ich schmeiße die Scheißkiste auf den Müll, wenn ich nach Hause komme«, fluchte Jonny.
    Irene ahnte, dass eine der Töchter viel Zeit vor dem Computer verbrachte, ohne dass er genauer gewusst hätte, was sie dort tat. Das ging sicher den meisten Eltern heutzutage so, auch wenn das nur ein schwacher Trost war.
    »Wir müssen mit der Thylqvist reden, wenn wir sie um vier treffen«, sagte Hannu.
     
    Alle waren erstaunt, als sie das Kaffeezimmer betraten. Auf dem Tisch, der mit Kaffeetassen und Papierservietten gedeckt war, stand eine große grüne Marzipantorte. Die Verwunderung nahm zu, als Tommy erklärte, es handle sich um eine Einladung von Kommissarin Thylqvist, und sie erreichte ihren Höhepunkt, als ihr alter Chef, Kommissar Sven Andersson, über die Schwelle trat.
    »Ich finde, dass es heute mehrere Anlässe für eine Torte gibt«, zwitscherte Efva Thylqvist.
    Sie lächelte breit und drängte ihren Vorgänger, die Torte anzuschneiden.
    »Nur ein kleines Stück... Zucker macht mir etwas zu schaffen«, sagte Andersson.

    Er nahm den Tortenheber und bugsierte ein ordentliches Stück auf seinen Teller. Zu den anderen im Raum sagte Efva Thylqvist:
    »Zufälligerweise weiß ich, dass Sven letztes Wochenende Geburtstag hatte. Und ich finde, es ist eine ausgezeichnete Idee, ihn hierher einzuladen. Wir haben

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