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Das Buch aus Blut und Schatten

Das Buch aus Blut und Schatten

Titel: Das Buch aus Blut und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Wasserman
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einen Termin für uns gemacht und meinen Vater wollen Sie mit Sicherheit nicht enttäuschen, okay?«
    Â»Vielleicht gibt es ja jemanden, den wir deswegen sprechen könnten?«, schlug Eli vor. »Wie wäre es mit Ihrem Chef?«
    Ich kicherte. »Gott hat wahrscheinlich gerade zu tun, Liebling.«
    Dem Mann war anzusehen, wie unangenehm ihm die Situation war. »Einen Moment bitte.« Er verschwand in einem Hinterzimmer.
    Â»Du bist erschreckend gut darin, die Zicke zu spielen«, flüsterte Eli. »Das lässt auf eine Menge Übung schließen.«
    Â»Und du bist erschreckend gut darin, den Waschlappen zu spielen«, gab ich zurück. »Rate mal, worauf das schließen lässt.«
    Am Ende des schmalen Flurs ging eine Tür auf und ein rundlicher Mann in einer langen weißen Kutte trat heraus. Seine Glatze hatte die gleiche rosa Farbe wie seine Wangen; die Augen wirkten kalt. »Dobrý den«, begrüßte er uns. Sein Akzent war eine sonderbare Mischung aus Tschechisch und britischem Englisch. »Man hat mir von einem Problem berichtet?«
    Ich zwang meine Hände dazu, ruhig zu bleiben, und versuchte, nicht allzu offensichtlich auf sein Skapulier zu starren. Einen Eintrittskartenverkäufer anzulügen, war eine Sache, einen Mönch zu belügen, etwas ganz anderes.
    Es war für einen guten Zweck, rief ich mir ins Gedächtnis. Vermutlich würde es sein Gott sogar absegnen.
    Â»Wir haben einen Termin für die Besichtigung einiger Exponate in Ihrer Sammlung seltener Bücher«, erklärte Eli. »Aber anscheinend hat es da eine Panne bei der Kommunikation gegeben.«
    Â»Ihre Namen?«
    Â»Jack Brown und Ella Weston«, log ich.
    Eli legte den Arm um mich. »Bald schon Ella Brown, nicht wahr?« Er grinste den Mönch an. »Wir sind verlobt.«
    Ich schüttelte seinen Arm ab. »Ich hab dir doch gesagt, dass ich meinen Namen behalte.«
    Â»Du hast gesagt, wir könnten darüber reden…«
    Â»Nein, das hast du gesagt. Du weißt doch, dass Daddy das nie zulassen würde.«
    Â»Und was Daddy sagt, wird gemacht, stimmt’s? Spielt es denn gar keine Rolle, dass ich dein Ehemann sein werde…«
    Â»Nicht, wenn du dich weiterhin so aufführst wie ein Kind.«
    Â»Ich?«
    Der Mönch räusperte sich. »Wir haben nichts Schriftliches zu Ihrem Besuch und die Bestände sind nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, es sei denn, es wurde ein Termin vereinbart.«
    Â»Was ist denn nur los mit euch?«, beschwerte ich mich. »Wir sind nicht ›die Öffentlichkeit‹. Mein Vater ist…«
    Â»Liebling, sie brauchen doch nicht zu wissen, wer dein Vater ist.«
    Â»Aber sein Name wird doch auf dem Scheck stehen, oder nicht?«
    Â»Ich mach das jetzt«, sagte Eli nachdrücklich.
    Ich nickte ihm hoheitsvoll zu. »Gut. Dann mach.«
    Â»Es ist so«, erklärte er dem Mönch. »Ella und ich, das war Liebe auf den ersten Blick. Wir waren zusammen in einem Astronomiekurs, und als sie reinkam… das war wie… bumm… und dann hab ich Sterne gesehen.«
    Â»Das muss er jetzt nicht unbedingt hören«, protestierte ich.
    Â»Er muss doch wissen, warum das so wichtig ist, Schatz. Also, das war vor zwei Jahren, und inzwischen sind wir verlobt, und um das zu feiern…«
    Â»Das klingt jetzt bestimmt total abgefahren«, sagte ich zu dem Mönch.
    Â»Es ist romantisch«, warf Eli ein. »Ich reise mit Ella um die Welt und zeige ihr die berühmtesten astronomischen Manuskripte. Weil wir uns so ineinander verliebt haben.«
    Â»Na ja, genau genommen ist Daddy derjenige, der mit uns um die Welt reist. Zumindest seine Kreditkarte.«
    Eli schnappte nach Luft. »Ihr Vater greift uns ein bisschen unter die Arme. Was schon ein kleines Wunder ist, schließlich hasst er mich ja…«
    Â»Das tut er nicht!«
    Â»Und er behauptet , dass er einen Termin für uns gemacht hat, damit wir uns Ihre Erstausgaben von Kepler ansehen können.«
    Â»â€ºBehauptet‹? Willst du damit etwa sagen, dass Daddy gelogen hat?«
    Â»Es wäre nicht das erste Mal, dass er so etwas tut, um mich zu demütigen.«
    Â»Geht’s noch?«
    Â»Was war denn in der Türkei? Und in der Bibliothek in St. Petersburg?«
    Â»Du kannst ihn doch nicht für dieses Desaster in der Türkei verantwortlich machen. Und die Leute in St. Petersburg haben

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