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Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Titel: Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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fallen. »Die ist ja total heiß!«, jammerte ich.
    »Da brauchst du dich gar nicht zu wundern«, sagte Sanne altklug und erinnerte mich wieder mal an meine Mutter. »Du hast sie für einen üblen Scherz benutzt, und das war bestimmt nicht gut.«
    Da erinnerte ich mich an das Buch der Gaben. Was hattedort am Schluss gestanden? Feuer umgibt den, der sie missbraucht …
    Ich rieb meine schmerzende Hand und schaute verlegen zu Boden. Ich schämte mich richtig für meine Dummheit. Und das Schlimmste war, Tommy hätte solch einen Unfug sicher nicht getrieben.
    Sanne hatte ihre Decke zurückgeschlagen und war aufgestanden. »Na komm schon«, munterte sie mich auf. »Der Blitz hat dich ja nicht erschlagen. Und ich hab gestern ja auch einfach so losgewünscht, ohne mir dabei etwas zu denken. Wir müssen eben einfach vorsichtiger sein.«
    Dann schaute sie zu ihrem Wecker.
    »Halb elf! Los, ruf die anderen an! Vielleicht können wir gemeinsam frühstücken. Ich geb dir Janines Nummer.«
    Das war keine schlechte Idee. Wir hatten tatsächlich geschlagene zehn Stunden am Stück geschlafen! Kein Wunder, bei dem, was wir hinter uns hatten.
    »Hoffentlich hat sie keinen Ärger bekommen und darf nicht raus«, wandte ich ein.
    »Denk an die Wunschkugel!«, sagte Sanne lachend und holte ihr Notizbuch aus der Nachttischschublade, um mir Janines Nummer zu geben.
    Während Sanne ins Bad ging und sich fertig machte, bückte ich mich und berührte ganz vorsichtig die Holografie, die immer noch so unscheinbar auf dem Fußboden lag. Jetzt fühlte sie sich kühl und harmlos an. Vorsichtig steckte ich sie zurück in meine Hosentasche und hoffte, dass Sanne denanderen nichts von meinem Unfug erzählte. Aber dann dachte ich, dass das feige von mir war, und beschloss,Tommy den Streich gleich als Erstes zu beichten.
    Ich ging in den Flur, griff mir dort das Telefon und rief Janine an. Die war schon länger wach, wie sie sagte, stimmte aber sofort begeistert zu, als ich ihr den Vorschlag mit dem Frühstück machte. Also bereitete ich erst mal das Frühstück für uns vor und deckte den Küchentisch. Meine Mutter schien heute Morgen sogar Brötchen besorgt zu haben. Fehlte eigentlich nur noch Tommy.
    Als ich die Treppe nach oben stieg, um ihn abzuholen, war mir eigentlich klar, dass er bestimmt schon auf mich wartete. Schließlich konnte er ja jetzt Gedanken lesen, oder nicht?
    *
    »Mann, ein Leberwurstbrötchen! Tut das gut!«, grummelte Tommy und biss herzhaft in seine Brötchenhälfte. Wir lümmelten alle um den Küchentisch und auch Lazy und Jever hockten mit bettelnden Augen neben uns und versuchten, etwas abzustauben. Ich fühlte mich so gut wie schon lange nicht mehr. Mutter musste einen Großeinkauf machen, denn sie war immer noch nicht zurück. Und so hatten wir Zeit, bei den Leckereien des Frühstücks ausführlich und ungestört über all unsere gestrigen Abenteuer zu reden. Vor allem mussten wir immer wieder den Kopf schütteln über Sannes in Erfüllung gegangene Wünsche. Übrigens waren auchTommy und Janine von ihren Eltern fröhlich begrüßt worden. Anstelle einer Standpauke hatte es auch bei ihnen nur liebevolles Schulterklopfen gegeben. Unglaublich!
    »Eins ist klar«, sagte ich und nahm einen Schluck Vanilletee. »Wir haben etwas durchgemacht, das noch niemand zuvor erlebt hat. Wenn wir die Sachen hier nicht hätten, würde ich es selber gar nicht glauben.«
    Wir hatten all unsere Schätze auf dem Küchentisch ausgebreitet. Das Buch der Gaben, die verbliebenen Wunschkugeln und meine Holografie lagen zwischen Brötchen, Marmeladegläsern und Schokolade.
    »Und wir dürfen niemandem davon erzählen«, meinte Tommy ernst. »Es muss unser Geheimnis bleiben. Man würde uns sonst für verrückt halten. Ich glaube, man würde sogar versuchen, uns zu trennen, und das darf auf keinen Fall passieren.«
    »Meinst du wirklich?«, fragte Janine ängstlich.
    »Schon möglich«, bestätigte ich. »Was würdest du denn denken, wenn dein Vater zu dir käme und sagen würde: Hey, ich kann durch Wände gehen! Also ich weiß nicht. Ich glaube, ich würde ihn nur auslachen, und meine Mutter würde ihn garantiert zum Arzt schleifen.«
    »Genau deshalb muss es unter uns bleiben.« Tommy stopfte den letzten Bissen seines Brötchens in den Mund und sagte: »Es muss auf jeden Fall unter uns bleiben, und wir müssen aufpassen, was wir sagen und vor allem, was wir mit den Dingen hier tun.«
    Ich wusste, dass Tommy mich mit dem gemeint hat, was er da gerade

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