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Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Titel: Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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schneller und sangen lauter. Gleich danach wurde mir bewusst, dass sich um mich herum – innerhalb des Kreises – deutlich fühlbare Energie aufbaute. Ich war völlig überrascht und
schaute mich rasch um. Cal, der sich mir gegenüber im Kreis bewegte, begegnete meinem Blick und lächelte. Ravens Augen waren jetzt geschlossen, während sie sang und zielsicher weiterging. Die anderen wirkten konzentriert, aber nicht beunruhigt.
    Ich fühlte mich irgendwie zusammengedrückt. Als wäre ich in einer großen weißen Blase, die mich von allen Seiten zusammenpresste. Mein Haar fühlte sich lebendig an, es knisterte vor Energie, und als ich das nächste Mal zu Cal aufschaute, schnappte ich nach Luft, denn ich konnte seine Aura sehen, die schwach um seinen Kopf schimmerte.
    Ich war von Ehrfurcht ergriffen. Ein verschwommenes Band aus blassrotem Licht glühte um ihn, schimmerte im Kerzenschein. Als ich mich im Kreis umschaute, sah ich, dass alle eine Aura hatten. Jennas war silbern. Matts war grün. Ravens war orange und Robbie war von Weiß umgeben. Bree strahlte ein blassorangefarbenes Licht aus, Beth ein schwarzes, Ethans war braun und Sharons rosa, wie ihre geröteten Wangen. Hatte ich auch eine Aura? Welche Farbe hatte sie? Was bedeutete das? Ich starrte und wunderte mich, war voller Freude und überrascht zugleich.
    Wie beim letzten Mal kam der Kreis auf ein unsichtbares Zeichen hin abrupt zum Stehen und mit ausgestreckten Armen warfen wir die Hände in die Luft. Mein Herz pochte wild, genau wie mein Kopf, aber
ich stolperte nicht und verlor auch nicht das Gleichgewicht. Ich atmete nur rasch ein und verzog das Gesicht, rieb mir die Schläfen und hoffte, dass niemandem etwas auffiel.
    »Schickt die reinigende Energie in euren Körper!«, sagte Cal bestimmt, machte eine Faust und schlug sich damit auf die Brust. Alle taten es ihm nach, und ich spürte, wie große Wärme in mich hineinströmte und sich in meinem Bauch breitmachte. Gleich danach wurde mir übel. O Hilfe, dachte ich.
    Cal kam sofort zu mir herüber. Ich schluckte schwer und riss die Augen weit auf und hoffte, dass ich mich nicht an Ort und Stelle übergeben musste. Ich hätte heulen können.
    »Setz dich«, sagte Cal leise und drückte gegen meine Schultern. »Setz dich schnell hin.«
    Ich setzte mich auf die Holzdielen. Mir war übel und ich fühlte mich schrecklich.
    »Was ist es diesmal?«, fragte Raven, und niemand antwortete.
    »Beug dich vor«, sagte Cal. Ich saß mit verschränkten Beinen auf dem Boden und er drückte mich im Nacken behutsam nach unten. »Berühr mit der Stirn den Boden«, wies er mich an, und ich folgte ihm, machte den Rücken ganz rund und legte die Hände flach auf den Boden. Augenblicklich fühlte ich mich besser. Sobald meine Stirn das kühle Holz berührte, während ich
mich mit beiden Hände links und rechts abstützte, ging die Übelkeit vorbei und ich musste nicht mehr nach Luft schnappen.
    »Geht’s dir gut?« Bree kniete sich neben mich und rieb mir über den Rücken. Ich spürte, wie Cal sanft ihre Hand wegschob.
    »Warte«, sagte er. »Warte, bis sie geerdet ist.«
    »Was ist denn?«, fragte Jenna besorgt.
    »Sie kanalisiert zu viel Energie«, sagte Cal und ließ seine Hand in meinem Nacken liegen. »Wie schon an Mabon. Sie ist sehr, sehr sensibel, ein richtig kraftvoller Energieleiter.«
    Nach einer Minute oder so fragte er: »Jetzt besser?«
    »Mhm«, meinte ich und hob langsam den Kopf. Ich sah mich um, verlegen und verletzlich. Doch körperlich ging es mir gut, mir war nicht mehr übel und ich hatte auch die Orientierung zurück.
    »Willst du uns erzählen, was passiert ist?«, fragte Cal sanft. »Was du gesehen hast?«
    Die Vorstellung, die jeweiligen Auren zu beschreiben, schüchterte mich ein, das war viel zu persönlich. Abgesehen davon – hatten sie sie nicht gesehen? Ich war mir nicht sicher. »Nein«, antwortete ich.
    »Okay«, meinte er und stand auf. Er lächelte. »Das war toll, Leute. Danke. Und jetzt gehen wir schwimmen. «

11
WASSER
    »Vollmond- und Neumondnächte sind besonders geeignet, um mit Magie zu arbeiten.«
    PRAKTISCHE MONDRITUALE
Marek Hawksight, 1978
     
    »Au ja«, sagte Bree begeistert. »Schwimmen!«
    »Draußen hinterm Haus ist ein Pool«, sagte Cal, ging quer durchs Zimmer und öffnete eine Holztür, die sich in einer Nische befand. Frische Nachtluft wehte herein, einige Kerzen gingen aus, andere Flammen tanzten.
    »Okay«, sagte Jenna. »Das klingt super.«
    Ethan wirkte erhitzt,

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