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Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Titel: Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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auf meinem Nachttisch, kam zu mir und nahm mich in den Arm. Es fiel mir schwer, sie zu umarmen, aber am Ende tat ich es natürlich doch. »Tut mir leid«, sagte sie noch einmal weinend. »Tut mir echt leid, Morgan.«
    Wir hielten einander in den Armen und sie weinte ein paar Minuten. Mir war auch nach Heulen zumute. Doch es war ein Gefühl, eine Angst dabei, nicht mehr aufhören zu können, wenn ich einmal anfangen würde zu weinen. Mit Bree zu streiten war schrecklich. Aber ich war auch verzweifelt, weil ich Cal wollte und wusste, dass ich ihn niemals haben konnte. Dass meine beste Freundin denselben Jungen wollte wie ich, war ein Albtraum. Die komplexe Welt von Wicca zu entdecken und mich zu ihr hingezogen zu fühlen war verwirrend und auch ein wenig beängstigend.
    Schließlich versiegten Brees Tränen und sie löste sich von mir und wischte sich Nase und Augen. »Tut mir wirklich schrecklich leid«, flüsterte sie. »Verzeihst du mir?«
    Ich zögerte nur einen Augenblick, bevor ich nickte. Es ist schließlich so, dass ich Bree schrecklich gern hatte. Nach meiner Familie mochte ich sie am meisten auf der ganzen Welt. Ich seufzte und wir gingen zu meinem schmalen Bett und setzten uns.
    »Also«, sagte ich, »ich wollte gestern Abend meine
Klamotten nicht ausziehen, weil … weil ich schüchtern bin. Ich geb’s zu, okay? Ich bin ein absolutes Weichei. Du könntest mir so viel Geld geben, wie du wolltest, niemals würde ich mich nackt zu dir und den anderen Mädchen stellen.«
    Bree schniefte und wandte sich zu mir, um mich anzusehen. »Was redest du da?«
    »Bree, bitte«, sagte ich, »ich weiß, wie ich aussehe. Ich habe einen Spiegel. Ich bin keine richtige Vogelscheuche, aber ich bin nicht wie du. Ich bin nicht wie Jenna. Ich bin nicht mal wie Mary K.«
    »Du siehst gut aus«, sagte Bree stirnrunzelnd.
    Ich verdrehte die Augen. »Bree. Ich bin ziemlich unscheinbar. Und dir ist sicher auch aufgefallen, dass die Natur vergessen hat, mich mit Brüsten auszustatten.«
    Brees dunkle Augen richteten sich rasch auf meine Brust und ich verschränkte die Arme.
    »Nein, du bist … also … «, sagte Bree lahm.
    »Ich bin bloß absolut und vollkommen flachbrüstig«, sagte ich. »Wenn du also glaubst, ich würde nackt mit dir herumtollen, Miss 75D, und dazu noch mit Jenna, Raven, Beth und Miss January Sharon Goodfine, dann bist du bescheuert. Und auch noch vor Jungen, mit denen wir zur Schule gehen! Also echt! Als wollte ich wirklich, dass Ethan Sharp weiß, wie ich nackt aussehe. Gott! Ausgeschlossen!«
    »Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen«,
sagte Mary K. und steckte den Kopf durch die Badezimmertür. »Mit wem bist du nackt herumgetollt? «
    »O Mist, Mary K.!«, sagte ich. »Ich wusste nicht, dass du da bist!«
    Sie schenkte mir ein einfältiges Lächeln. »Offensichtlich. Also, mit wem bist du nackt herumgetollt? Kann ich das nächste Mal mitkommen? Ich mag meinen Körper.«
    Ich fing an zu lachen und warf ein Kissen nach ihr. Bree lachte ebenfalls, und ich war erleichtert, dass der Streit vorbei war.
    »Du gehst nirgendwo nackt hin«, sagte ich und versuchte, ernst zu klingen. »Du bist vierzehn, egal was Bakker Blackburn denkt.«
    »Hast du ein Date mit Bakker?«, fragte Bree. »Ich bin auch mal mit ihm ausgegangen.«
    »Ehrlich?«, fragte Mary K.
    »Oh, stimmt«, sagte ich. »Hatte ich ganz vergessen.«
    »Das war im ersten Jahr an der Highschool«, sagte Bree. Sie setzte sich auf, reckte sich und bog den Rücken durch.
    »Was ist passiert?«, fragte Mary K.
    »Ich hab ihn fallen lassen«, sagte Bree ohne Gewissensbisse. »Ranjit hat mich um ein Date gebeten und ich hab Ja gesagt. Ranjit hat wunderschöne Augen.«
    »Und dann hat Ranjit dich fallen lassen, um mit
Leslie Raines auszugehen«, sagte ich, denn die ganze Geschichte fiel mir wieder ein. »Sie sind immer noch zusammen.«
    Bree zuckte die Achseln. »Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.«
    Was, natürlich, eine der grundlegendsten Lehren von Wicca war.

13
AUFRUHR
    »Wenn man genau hinschaut, erkennt man die Zeichen eines Clans bei seinen Nachkommen. Diese Zeichen nehmen viele Formen an, aber ein erfahrener Hexenjäger kann immer eines finden.«
    NOTIZEN EINES DIENER GOTTES
Bruder Paolo Frederico, 1693
     
    Ich verstehe meine Mutter einfach nicht. Schließlich habe ich nichts falsch gemacht. Ich hoffe, sie beruhigt sich wieder. Sie muss, sie muss sich einfach wieder beruhigen.
     
    Am Montagnachmittag schwänzte ich den

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