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Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Titel: Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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gemacht. Ich meine nur …«Sie unterbrach sich und rieb sich die Stirn. »Du nimmst doch keine Drogen, oder?«, platzte sie heraus.
    Plötzlich sah ich die Dinge aus ihrer vierzehnjährigen Perspektive. Sicher, sie war eine reife Vierzehnjährige, aber trotzdem. Ich war ihre große Schwester, sie hatte die Anspannung gespürt, unter der ich stand, und sie machte sich Sorgen.
    »Oh, Mary K., um Gottes willen«, sagte ich und nahm sie in die Arme. »Nein, ich nehme keine Drogen. Und ich habe weder Sex noch begehe ich Ladendiebstahl oder irgendetwas in der Art. Versprochen.«
    Sie machte sich frei und holte ihren Kakao aus der Mikrowelle. »Worum ging es in den Büchern, über die Mom sich so aufgeregt hat?«, fragte sie geradeheraus.
    »Das hab ich dir doch gesagt. Um Wicca. Öko-Bäume-Umarm-Zeug«, sagte ich.
    »Und warum war sie dann so sauer?«, hakte Mary K. nach.

    Ich atmete tief durch und wandte mich dann zu ihr um, um sie anzusehen. »Wicca ist die Religion der Hexen«, erklärte ich.
    Ihre schönen braunen Augen, die denen unserer Mutter so ähnlich waren, wurden ganz groß. »Ehrlich?«
    »Es geht eigentlich nur darum, im Einklang mit der Natur zu leben. Dinge aufzugreifen, die bereits um einen herum existieren. Die Macht der Natur. Leben spendende Kräfte.«
    »Morgan, ist Hexerei so etwas wie Teufelsanbetung? «, fragte Mary K. entsetzt.
    »Nein, absolut nicht«, sagte ich mit Nachdruck und sah ihr in die Augen. »Bei Wicca gibt es keinen Teufel. Und es ist streng verboten, schwarze Magie zu betreiben oder jemandem Schaden zuzufügen. Alles, was man in die Welt schickt, kommt dreifach zu einem zurück, also ist man bestrebt, immer nur Gutes zu tun.«
    Mary K. wirkte immer noch besorgt, doch sie hörte mir aufmerksam zu.
    »Also, bei Wicca bemüht man sich grundsätzlich darum, ein guter Mensch zu sein und in Harmonie mit der Natur und mit anderen Menschen zu leben.«
    »Und nackt zu tanzen«, sagte sie und hob die Augenbrauen.
    Ich verdrehte die Augen. »Das machen nicht alle, und nur zu deiner Information, ich würde mich lieber von wilden Tieren zerreißen lassen. Bei Wicca geht es
immer darum, womit man sich wohl fühlt, wie weit man daran teilhaben möchte. Es gibt keine Tieropfer, keine Teufelsanbetung, kein nacktes Tanzen, wenn man nicht will. Keine Drogen, keine Nadeln in Wodu-Puppen.«
    »Und deswegen ist Mom so ausgeflippt?«, entgegnete sie.
    Ich überlegte einen Augenblick. »Ich glaube, das liegt zum einen daran, dass sie einfach nicht viel darüber weiß. Und zum anderen daran, dass wir Katholiken sind und sie nicht will, dass ich mich einer anderen Religion zuwende. Abgesehen davon weiß ich auch nicht, was sie sonst dagegen haben könnte. Sie hat viel heftiger reagiert, als ich es für möglich gehalten hätte. Ich habe bei ihr wohl einen wunden Punkt getroffen.«
    »Arme Mom«, murmelte Mary K.
    Ich runzelte die Stirn. »Ich habe versucht, Moms Gefühle zu respektieren, aber je mehr ich über Wicca lerne, desto klarer wird mir, dass es nichts Schlechtes ist. Es ist nichts, wovor man sich fürchten muss. Mom wird mir einfach glauben müssen.«
    »Mist«, sagte Mary K. »Was soll ich machen, wenn sie mich fragt?«
    »Du kannst sagen, was du willst«, antwortete ich. »Ich werde dich nicht bitten zu lügen.«
    »Mist«, sagte sie noch einmal. Sie schüttelte den Kopf und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Kakao.
»Wir gehen heute zu Tante Margaret zum Abendessen. Sie hat heute Morgen angerufen, als du noch im Bett warst.«
    »Oh, nein, ich glaube, ich kann nicht«, sagte ich und dachte an den Kreis heute Abend. Ich konnte unmöglich noch einen versäumen.
    »Hi, Süße. Wie fühlst du dich?«, fragte meine Mutter, die mit einem Korb voll Wäsche an der Hüfte in die Küche kam.
    »Viel besser. Mom, ich kann heute Abend nicht mit zu Tante Margaret zum Abendessen«, sagte ich. »Ich habe Bree versprochen, ich würde zu ihr kommen.« Die Lüge kam mir ganz leicht über die Lippen.
    »Oh«, meinte Mom. »Kannst du Bree nicht anrufen und absagen? Ich weiß, dass Margaret dich gern dabeihätte.«
    »Ich würde sie ja auch gern sehen«, sagte ich. »Aber ich habe Bree schon gesagt, ich würde ihr bei Mathe helfen.« Im Zweifelsfall konnte man immer Hausaufgaben vorschieben.
    »Oh. Na gut.« Sie sah aus, als wüsste sie nicht recht, ob sie noch weiter auf mich einreden sollte. »Das ist wohl in Ordnung. Du bist schließlich sechzehn. Da lässt du dich nicht mehr zu jeder Familienzusammenkunft

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