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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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freien Hand unter das Kinn. Mit einem Ruck entblößte Bifezius sein wahres Gesicht. Blutrot, fleischig starrten zwei dunkle Löcher auf Wilson.
    „Sehen Sie nicht hinein!“ schrie Eduard dem Sheriff zu. Geistesgegenwärtig stürzten sich Cloud und Eduard auf die Seite. Gerade noch rechtzeitig. Die Kugel schoß haarscharf an Clouds Kopf vorbei. Wilson mußte sich zusammenreißen, um nicht in den Bann dieses grausigen Anblicks gezogen zu werden. So ruhig er konnte zielte Wilson auf den Kopf dieses unmenschlichen Wesens. Der Schuß krachte. Die Kugel schlug direkt oberhalb der Nasenwurzel in den Schädel ein. Ohne jedoch eine Wirkung zu hinterlassen.
    „Du kannst einen Toten nicht töten“, hallte es dumpf, wie aus einem tiefen Erdloch, Wilson entgegen. Langsam richtete Bifezius die Waffe auf den Sheriff.
    „Mensch, hauen Sie ab!“ schrie Cloud aus vollem Hals. Er hatte sich hinter dem Altar verschanzt. Eduard war eben im Begriff, in den unterirdischen Gang zu steigen. Wilson drückte nochmals ab. Die zweite Kugel traf, ohne jegliche Wirkung. Kurz darauf feuerte Bifezius auf den Sheriff. Die Wucht der Kugel warf ihn einige Schritte zurück. Wilson stolperte, fiel zu Boden. Schwer getroffen schleppte er sich schutzsuchend zwischen die Bankreihen. Bifezius kam langsam auf ihn zugeschritten. Achtlos warf er den Revolver von sich. Plötzlich begannen sich seine Hände zu verändern. Die Haut riß auseinander, die Fingernägel sprossen förmlich zentimeterlang hervor. Wilson schleppte sich so schnell er konnte auf dem Boden entlang. Die Kugel hatte ihm das Schultergelenk durchschlagen. Das Blut quoll nur noch so aus der Schußwunde.
    Jetzt hatte Bifezius die Bankreihe erreicht.
    „Verdammt“, entfuhr es Cloud. „Wir müssen ihm helfen“, rief er Eduard entgegen, der eben wieder die Stufen hinaufgeklettert kam. Eduard wollte etwas darauf erwidern, da ergriff Cloud blitzschnell zwei brennende Kerzen und warf eine davon über den Altar hinweg auf den fleischigen Körper. Dabei streifte er mit dem Ärmel eine weitere Kerze, die direkt auf den Foliant zu liegen kam. In Sekundenschnelle begann das Buch lichterloh zu brennen. Rasend breitete sich das Feuer über den gesamten Altar hinweg aus und setzte das Tuch in Flammen.
    „Weg hier!“ schrie Eduard mit unterdrückter Stimme. „Wir können nichts mehr für den Sheriff tun.“ Mit einem Satz sprang er auf den Boden des unterirdischen Ganges. Cloud reichte es gerade noch, sich vor den lodernden Flammen zu retten, bevor sie sich dem Tuch entlang den Altar hinabfraßen.
    „Verdammt, das war knapp“, atmete Cloud auf. Eduard durchleuchtete mit der Taschenlampe das Gewölbe. Eine rote Spur verlor sich vor ihnen in der Finsternis.
    „Hier geht die Spur weiter“, bemerkte Eduard leise.
    „Wir müssen von hier verschwinden“, drängte nun Cloud. „Bestimmt gibt es einen zweiten Ausgang.“ Eduard nickte. Mit ausgreifenden Schritten eilten sie durch den unterirdischen Gang. Keine zwanzig Meter waren sie gegangen, da hielten sie nacheinander abrupt inne. Ein weiterer Gang bog rechter Hand von ihnen ab. Aber nicht das war der Grund für ihr plötzliches Halten. Die zusammengekauerte Leiche Svensens tauchte im Lampenlicht auf.
    „Champy“, entfuhr es Cloud. Vorsichtig näherte er sich dem toten Körper. Eduard ließ den Lichtkegel über den Leichnam gleiten.
    „Das ist nicht Champy“, stellte er aufgeregt fest. „Bestimmt ist das dieser Svensen, wie ihn der Sheriff genannt hatte.“
    Jäh fuhr Cloud herum. Wie ein Blitz durchzuckte es seine Gedanken.
    „Nein“ erwiderte er kaum hörbar. „Das ist nicht Champy.“ Cloud wurde auf einmal von einem Zittern ergriffen, dem er sich fast nicht erwehren konnte. „Ich weiß nicht, wie lange Champy nun schon tot ist“, sprach er weiter. „Der, den wir für Champy gehalten hatten, das war Er . Die ganze Zeit über war Er an unserer Seite. Mit Champys Gesicht.“
    Eduard machte erschrocken einen Schritt zurück. „Das würde einiges erklären“, entgegnete er. „Vermutlich haben wir Champy das letzte Mal lebend in der Kirche von Mountain City gesehen.“
    Cloud nickte. „Der Schrei, den wir gehört hatten, das war Champys Schrei.“
    Eduard atmete mehrmals tief durch. Das half ihm, die innere Spannung ein wenig zu lösen. „Wir müssen weiter“, sagte er darauf in dringlichem Ton. „Von nun an dürfen wir keinem mehr Vertrauen schenken, Dumpkin. Dieses Scheusal ist gerissen. Verdammt gerissen!“
    „In welche

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