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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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Kegel den Hang hinauf gleiten. Gerade noch erleuchtete er den oberen Teil der Schräge. Im selben Augenblick war ihnen, als würde sich jemand oberhalb des Grabens entfernen. Nur für einen Augenblick, doch lange genug, um eine Täuschung auszuschließen.
    „Da war jemand“, flüsterte Cloud erschrocken. Eduard richtete den Lichtstrahl etwas weiter auf. Die Lampe war zu schwach.
    „Hinterher“, schnaubte Eduard. Er nahm ein wenig Anlauf und rannte den steilen Abhang geradezu hinauf. Der Unbekannte ergriff sofort die Flucht. Ungeachtet von Geräuschen schlängelte er sich zwischen den dichtstehenden Bäumen hindurch. In dem Moment, als Cloud neben Eduard zu stehen kam, verschwand der Unbekannte im Dunkel des Waldes. Eine kleine Gestalt, die noch auszumachen war. Sofort nahmen sie die Verfolgung auf. Eduard mit der Taschenlampe voraus. Er versuchte so gut es ging, auf Cloud Rücksicht zu nehmen. Doch war es nicht zu vermeiden, daß hin und wieder ein Ast Clouds Gesicht peitschte.
    Der Abstand verkürzte sich mehr und mehr. Schon konnte ihn Eduard mit seiner Lampe fixieren. Ihm war, den nächtlichen Spaziergänger schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Vor nicht allzulanger Zeit. In Mountain-City. Allmählich begann sich der Wald zu lichten. Der Unbekannte schien das Letzte aus sich herausholen zu wollen. Ohne Erfolg. Bevor er den Fahrweg erreicht hatte, waren es nur noch Armlängen, denen er den beiden voraus war. Eduard machte einen Satz. Hechtend warf er sich auf den Fliehenden, bekam gerade noch seine Beine zu fassen. Unsanft wurde dieser zu Boden gerissen. Ruckartig versuchte er wieder aufzuspringen. Cloud setzte ihm einen Fuß auf die Schulter, so daß er sich kaum noch bewegen konnte. Vollkommen außer Atem packte ihn Eduard und zwang ihn auf den Rücken. Mit der Taschenlampe strahlte er ihm direkt ins Gesicht. Zornig und ängstlich zugleich blinzelte der Fremde sie an.
    „Sie?“ entfuhr es Eduard. Sofort erkannte er den alten Mann wieder, der sie vor dem Pub angesprochen hatte.
    „Lassen Sie mich los!“ forderte der Alte grimmig. „Sie besitzen kein Recht, mich hier festzuhalten.“
    Eduard packte den alten Mann mit beiden Händen fest am Kragen und zog ihn empor. Etwas grob drückte er ihn gegen einen Baum.
    „Wer sind Sie? Was wollen Sie?“ Mit zusammengezogenen Augenbrauen starrte er dem Alten direkt in die Augen. Nachdem er keine Antwort bekam, fing Cloud an, dessen Taschen zu durchsuchen. Das schien ihm überhaupt nicht zu gefallen. Wütend versuchte er sich dagegen zu sträuben. Unter den Kräften von Eduard hatte er jedoch nicht die geringste Chance.
    Bis auf einen Geldbeutel und einem zerknitterten Papier, das er in der linken Hosentasche stecken hatte, besaß er nichts.
    „Dann mal sehen“, murmelte Cloud, indem er den Geldbeutel untersuchte. Bis auf einige Dollarscheine und ein bißchen Kleingeld war nichts Aufschlußreiches zu finden. Ärgerlich steckte er den Geldbeutel wieder zurück. Achtsam faltete Cloud darauf den Zettel auseinander. Auf der einen Seite war das Papier leer. Als er es jedoch umdrehte, getraute er seinen Augen nicht. Erschrocken machte er einen Schritt zurück. Es war der Zettel mit dem sechszackigen Stern darauf, der am Morgen auf dem Beifahrersitz gelegen hatte. Auf Anhieb erkannte Cloud ihn wieder.
    „Woher haben Sie diesen Zettel?“ Cloud streckte ihm Eduard vor die Augen. Augenblicklich begann er den Alten noch fester anzupacken.
    „Ich frage Sie noch mal“, zischte er ihm ins Gesicht. „Wer sind Sie? Was wollen Sie?“
    „Das sagte ich Ihnen doch schon“, kam es nun gepreßt aus dem alten Mann hervor. „Ich will seinen Tod!“
    Eduard drückte noch fester zu. „Ich frage Sie noch einmal. Wer Sind Sie? Was wollen Sie?“
    „Zum Teufel mit Ihnen“, fluchte der Alte. Zornig flackerten seine Augen. „Dieser Bastard hat meinen Sohn auf dem Gewissen! Wenn ich ihn sehe, leg ich ihn um!“
    „Verdammt noch mal!“ fauchte Cloud ihn an. Außer sich vor Wut packte er den Alten am Kinn und preßte seinen Kopf gegen den Baumstamm. „Der Zettel, woher haben Sie ihn? Woher!“
    „Ge – funden“, brachte er nur stöhnend hervor. „Ich – habe – ihn – ge – funden.“
    „Ihren Namen“, brauste Eduard auf. „Ich will Ihren Namen!“
    „Mein – Name.“ Hilflos blickte er von Eduard auf Cloud, dann wieder auf Eduard. „Na – gut“, sagte er darauf. „Ich – ich rede mit Ihnen, wenn – wenn Sie mich los – lassen.“
    Cloud nahm seine Hand von

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