Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Buch der Toten

Das Buch der Toten

Titel: Das Buch der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
Vom Netzwerk:
Nachnamen hab ich nie erfahren. So eine dünne, bleiche Brillenschlange. Gemeiner Zug um den Mund.«
    »Waren noch andere von der Clique dabei an dem Abend?«
    »Noch einer, dieser große, tollpatschige Armleuchter… Luke. Luke the Nuke hab ich ihn getauft, weil er immer total zugebombt war; der hat alles in sich reingeschüttet, was ich ihm gegeben hab.«
    »Luke Chapman«, sagte ich. »Hatte sein Vater auch Sex mit Janie?«
    Er dachte nach. »Kann mich nicht erinnern, dass er das gesagt hat… nein, glaub ich nicht, denn als die anderen damit angefangen haben, da schien ihm das irgendwie unangenehm zu sein.«
    Vergewaltigung als Band zwischen den Generationen. Michael Larners Übergriff gegen Allison Gwynn war kein vereinzelter Ausrutscher gewesen. Garvey Cossacksen. hatte einen ähnlichen Geschmack gehabt, und ich hätte wetten können, dass auch unser Immobilienhai Coury zur selben Kategorie gehörte.
    Der Apfel fällt nicht weit…
    Bowie Ingalls hatte seine eigene Tochter »vorbereitet«, indem er sie missbraucht hatte, und hatte dann ihren Körper verhökert. Ich dachte an Milos Beschreibung ihres fast völlig kahlen Zimmers. Ein Ort, den sie nicht als Zuhause empfunden hatte, der kein Zuhause für sie sein konnte.
    Ingalls war durch und durch verdorben und berechnend gewesen, aber auch dumm. Er war allein zu dem Treffen mit den Leuten erschienen, die er erpressen wollte, betrunken und seiner Sache allzu sicher.
    Ich fragte: »Was passierte, nachdem sie mit ihrer Prahlerei fertig waren?«
    »Coury ließ irgendeinen blöden Spruch ab von wegen ›Du sollst Vater und Mutter ehren‹, und dann hat er sich über Janie hergemacht, hat sie einfach gepackt und über die Schulter geworfen. Und die anderen sind alle hinterher.«
    »Hat sie sich gewehrt?«
    »Kaum. Wie gesagt, sie war schon ziemlich weggetreten. Ich hab Aimée geschnappt und zugesehen, dass ich da wegkam. Nicht, weil ich so ein guter Mensch war. Aber dieses ganze Gerede von wegen Rudelbumsen und dass sie ihren Daddys nacheifern würden, das war mir irgendwie… zuwider. Und Aimée musste auch aufs Klo, sie hatte mich schon die ganze Zeit am Ärmel gezupft und gesagt, sie musste mal ganz dringend. Aber es war gar nicht so einfach, in dem Haus ein Klo zu finden, die waren alle besetzt, weil überall irgendjemand gerade gefixt oder gevögelt oder gekotzt hat, oder manchmal auch das, wofür eine Toilette eigentlich da ist. Also sind wir raus, ich hab sie hinters Haus gebracht, und wir sind nach hinten, wo die Bäume und Sträucher angefangen haben, und dann hab ich ihr gesagt, sie soll da reingehen, ich würde aufpassen, dass niemand kommt.«
    Er zuckte die Schultern. Die Bewegung schmerzte ihn, und er fuhr zusammen. »Ich weiß, das klingt jetzt unfein, aber das hatten wir schon öfter so gemacht, Aimée und ich. Ich bin ja viel mit ihr durch die Gegend gefahren, raus aus der Stadt, wir sind immer gern in die Berge gefahren, in die San Gabriels raus oder den Mulholland Highway lang, ins West Valley in der Gegend von Thousand Oaks, oder die Rambla Pacifica oberhalb von Malibu, überall, wo wir einfach unter uns waren und die Ruhe genießen konnten. Und ganz egal, wie oft ich ihr gesagt hab, sie soll noch mal aufs Klo gehen, bevor wir losfahren, nein, kaum waren wir irgendwo, wo es weit und breit kein Klo gab, da musste sie plötzlich ganz dringend.«
    Er lächelte übers ganze Gesicht. »Wie ein kleines Kind, wirklich. Es war also nichts Neues für mich, sie in die Büsche zu führen und Schmiere zu stehen, und so hab ich's auch gemacht dort im Garten hinter dem Haus, und als wir gerade zum Haus zurückgehen wollen, da hören wir plötzlich Stimmen von der anderen Seite der Mauer, die Stimme von ihrem Bruder Garvey haben wir gleich erkannt, gelacht hat er und gejohlt. Und dann die anderen. Sie waren auch rausgekommen und waren auf dem Weg zum Nachbargrundstück. Ich wusste das, weil sie mich mal dorthin mitgenommen hatten; es war dieses Riesengrundstück, dieses gewaltige Anwesen; der Besitzer war ein reicher Europäer, der nie da war, und me istens stand das Haus leer. Sie sind immer dorthin gegangen, um ihre Partys zu feiern, weil sie da ungestört waren. Sie sind über so einen Seiteneingang reingekommen, hinten im Garten, da war ein Riegel, den konnte man mit ein bisschen Geschick aufkriegen, und es war auch so weit weg vom Haus, dass einen niemand sehen konnte.«
    »Dort wurden also Partys gefeiert.«
    »Ich hab auch mal mit ihnen da gefeiert«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher