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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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beleuchtet. Die Tische dienten als Ablage für Bücher und Papiere,Tintenfässer und Füller, sogar für ein paar Pflöcke und andere Waffen. Abgesehen von dem Springbrunnen und den kirchenartigen Bogengängen fühlte Victoria sich eher an den Herrenclub erinnert, in dem sie letztes Jahr eine Vampirattacke zu verhindern versucht hatte.
    Und es warenVenatoren hier. Oder zumindest Männer, die aussahen, als gehörten sie hierher; deshalb nahm Victoria an, dass es sich entweder um Venatoren oder um Komitatoren handelte. Als die Anwesenden die beiden Frauen bemerkten - soweit Victoria erkennen konnte, gab es außer ihnen beiden keine weiteren -, brachen sie ab, was sie gerade taten - lesen, schreiben, reden, Pflöcke bearbeiten -, standen auf, sofern sie saßen, oder drehten sich um, falls sie es nicht taten, und sahen sie an.
    Es waren alles in allem vielleicht ein Dutzend, von denen, wie Victoria feststellte, dem äußeren Anschein nach keiner älter als
vierzig, maximal fünfzig war. Der Jüngste von ihnen hatte etwa ihr Alter. Ein paar der Männer besaßen den südländischen Teint von Italienern; andere hatten noch dunklere Haut, die möglicherweise auf Indien oder Ägypten hindeutete; wieder andere waren hell genug, um Kelten oder Engländer zu sein.
    Während Victoria zusah, wie ihre Tante sie namentlich und in verschiedenen Sprachen begrüßte, überlegte sie, ob sie wohl alle der weit verzweigten Gardella-Familie entstammten oder ob sie, so wie Max, ihre Profession selbst gewählt hatten. Sie begegneten Eustacia voller Respekt, indem sie ihr die Hand küssten und sich verneigten, als wäre sie eine königliche Hoheit.
    Victoria hatte schon immer gewusst, dass ihr als direkteste Nachfahrin der ersten Gardella-Generation eine besondere Rolle in der Welt der Venatoren zukam, aber diese ihrer alten Tante entgegengebrachte Zuneigung und Ehrerbietung ließen ihr vor Stolz das Herz schwellen.
    »Signora Gardella!«, ertönte eine laute Stimme von der anderen Seite des Brunnens und lenkte Victorias Aufmerksamkeit von den anderen weg.
    »Ilias.« Ein warmes Lächeln lag auf Eustacias Lippen, als sie die Hand des Mannes nahm, der zu ihr getreten war, um sie willkommen zu heißen. »Wie wundervoll, Sie wiederzusehen!«
    Er schien ihr altersmäßig näher zu sein als die anderen, aber trotzdem war sie ihm mit ihren achtzig Jahren noch immer eine Generation voraus. Er mochte vielleicht sechzig sein und sah distinguiert aus, wie eine wichtige Persönlichkeit.
    Victoria beobachtete, wie er und ihre Tante sich umarmten. »Und das ist Ihre Nichte? Die neue Gardella?« Er drehte sich zu Victoria um. »Jene, die Lilith in die Einsamkeit der Berge zurückgetrieben hat?«

    »Ja, das ist sie.Victoria, darf ich dich mit Ilias de Gusto bekannt machen? Er ist der Vorsteher des Konsiliums, und das schon seit vielen Jahren. Ilias, dies ist meine Großnichte Victoria Gardella Grantworth de Lacy.«
    Victoria machte einen Knicks, dann sah sie ihm in die blinzelnden blauen Augen. Seine Brauen - buschige, grau-braune Spinnenbeine - wölbten sich nach oben, während er sie freundlich betrachtete. »Wir fühlen uns sehr geehrt, Sie heute bei uns zu haben, Signorina Gardella.« Sein Lächeln wurde breiter, als sie Anstalten machte, ihn zu korrigieren. »Nein, nein, für uns werden Sie stets eine Gardella sein, Signorina . Und eines Tages werden Sie Illa Gardella sein.«
    Die höchste Gardella. Die direkteste Verbindung zum ersten der Venatoren. Eine Anführerin, eine Entscheidungsträgerin, die Galionsfigur aller anderenVampirjäger, ganz gleich, wo diese ihren Platz im weltweiten Stammbaum der Familie hatten. Diejenige, um die sie sich in Zeiten großer Bedrohung scharen würden.
    Rasch wurden Victoria die anderen vorgestellt; und sie hatte Recht gehabt - die meisten von ihnen waren Venatoren, die sich zum Training oder aus ähnlichen Gründen gerade im Konsilium aufhielten.
    Victoria hatte insgeheim damit gerechnet, dass ihr die anderen misstrauisch oder herablassend begegnen würden, so wie es ihr im Jahr zuvor bei ihrer ersten Begegnung mit Max ergangen war. Er hatte geglaubt, dass sie sich mehr für Tanzkarten, Kleider und Verehrer interessieren würde als dafür,Vampire zu jagen und unschädlich zu machen - aber er war im Irrtum gewesen. Am Ende hatte er ihr schließlich zugestanden, dass sie wahrhaft ein Venator war.
    Sie würde jetzt nicht darüber nachdenken, was geschehen war,
wodurch Max sich in dem Jahr, seit er in Italien war, so

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