Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht
Schulterblättern über den Hintern bis zu den Hacken berührte. Durch seine Nähe wurden ihre nackten Schultern ganz warm. »Vor allem, nachdem der neue Marquis jetzt eingetroffen ist.«
»Es wäre dir recht geschehen, Sebastian, hättest du dich ins falsche Zimmer geschlichen. Wenn ich nun in ein anderes Zimmer gezogen wäre, wie es in dem Fall zu erwarten ist … was dann?«
Er lachte leise, und sein Atem ließ die Haare in ihrem Nacken zittern. Er hatte seine Hände auf ihre Schultern gelegt und begann sie zu reiben, wobei er immer wieder über die schmalen Ärmel strich. »Was meinst du wohl, warum Verbena so tief schläft? Sie hatte nichts dagegen, sich mit mir bei einem Gläschen Brandy zu unterhalten …«
»… in das du bestimmt ein bisschen salvi gegeben hast, damit sie dich nicht stören kann. Kein Wunder, dass sie schnarcht.« Victoria wäre eher gestorben, als zuzugeben, dass sein Streicheln ihre Verärgerung und Anspannung vertrieb und sie allmählich begann, sich wohl zu fühlen. Vielleicht sogar mehr als wohl.
»Natürlich bin ich auf alles vorbereitet. Und erfinderisch.«
Victoria löste sich sanft von ihm und drehte sich um. »Wie sehr ich deine Verführungsversuche auch genießen mag …«
»Wirklich?« Seine sinnlichen Lippen verzogen sich zu einem unwiderstehlichen Lächeln. »Und ich dachte schon, ich würde es nie schaffen …«
»… muss ich doch davon ausgehen, dass es andere Gründe gibt, warum du dieses Treffen arrangiert hast.« Sie standen sehr dicht voreinander, sodass ihre Pantoffeln gegen seine Stiefel stießen. Der Saum ihres Kleides strich über seine Füße, und der Stoff bauschte sich zwischen seinen Knöcheln. Er sah sie an, und sein volles, hellbraunes Haar strahlte golden im Lampenschein.
»Musst du? Wie … verheerend.« Im selben Moment zog er sie in seine Arme und so fest an sich, dass sie selbst im schwachen Licht seine Wimpern sehen konnte.
»Ich dachte eigentlich, dass du heute Morgen ziemlich wütend auf mich warst«, wisperte sie, plötzlich froh, dass er es nicht mehr zu sein schien. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und das Zimmer kam ihr mit einem Schlag sehr warm vor. Irgendetwas schien sich mit einem Klick in ihr gelöst zu haben. Und sie nahm nicht an, dass es nur am Sherry lag.
»Das war ich auch. Und wahrscheinlich bin ich es immer noch«, erwiderte er, und sein Atem strich warm über ihr Gesicht. »Aber jetzt kann ich mich eigentlich gar nicht mehr recht an den Grund dafür erinnern.«
Auch sie war sich nicht sicher, ob sie noch wusste warum.
Victoria trat dichter an ihn heran, und ihr Fuß schob sich zwischen seine, während sie ihren Mund auf seinen legte. Wärme strömte durch ihren Körper, als hätte sich plötzlich ein fest verschlossener Behälter geöffnet, und sie sank gegen ihn. Mit seinem ganzen Körper fing er sie auf, und als ihre Münder miteinander verschmolzen, hob sie die Hände, um seine Brust zu berühren. Sie spürte seine Wärme unter dem Leinenhemd und die erhabenen Muskeln, die sich unter ihren Fingern anspannten.
Ehe sie Einwände erheben konnte, machte Sebastian sich schon an den Knöpfen auf der R ückseite ihres Kleides zu schaffen. »Vielleicht könnte ich heute Abend ja Verbenas Platz einnehmen«, meinte er nach einem besonders langen, tiefen Kuss.
Victoria lachte leise, ganz dicht an seinem Mund. »Ich bin enttäuscht von dir«, murmelte sie, während sie sein Halstuch wegzog. »Ich hätte dich für origineller gehalten. Ich kann mir vorstellen, dass es in London Dutzende von eifrigen Liebhabern gibt, die sich jederzeit als Zofe verdingen würden.«
Er lachte kurz auf und hauchte dabei auf die empfindsame Stelle neben ihrem Ohr, sodass sie erbebte. »Wenn es mir an Schlagfertigkeit mangelt, dann nur deinetwegen, Victoria.« Sie spürte, wie er Luft holte, als sich seine Brust unter ihren Händen weitete. Wieder legte er seinen Mund auf ihre Lippen und zog sie fest an sich, während seine Zunge tief in ihren Mund eintauchte.
Sie ließ ihn gewähren, schmeckte die feuchte, sinnliche Wärme, die mit Brandy und Nelken gewürzt war, und erlaubte ihm, sie mit seinem Mund zu liebkosen, zu necken und zu verführen.
Doch dann löste sie sich von ihm und trat entschlossen zurück. »Ich muss dir etwas sagen.«
Er schenkte ihr ein schiefes Lächeln. »Ach ja, ich wusste, dass es nicht lange dauert. Und leider habe ich dir auch etwas zu sagen.«
»Also bist du tatsächlich nicht eigens gekommen, um mich zu verführen.« Sie
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