Das Buch der Verdammnis (German Edition)
Geheimnis des magischen Buches’. Eines der letzten Hefte aus der Reihe.
„Woher hast du das Heft?“, fragte ich.
„ Ich habe es gekauft. Es war gar nicht einfach, das sag ich dir. In der Buchhandlung meinten sie, sie würden so einen Schund nicht führen. Und der Kioskverkäufer hat erst etwas bei den Exemplaren gefunden, die eigentlich für das Altpapier bestimmt waren. Er hat das Heft angefasst, als wäre es radioaktiv."
Er schüttelte den Kopf. "Er hat wirklich keine große Meinung von dem Werk.“
"Der Kioskbesitzer hat keine Ahnung."
"Auf jeden Fall habe ich ein Exemplar bekommen. Warum hast du das überhaupt verschwiegen, dass du ein bekannter Schriftsteller bist?"
"Bekannt ist übertrieben. Nicht mal der Kioskbesitzer kennt mich."
"Natürlich kennt er dich, er hat gesagt, du wärst der unbegabteste Autor, von dem er je etwas gelesen hätte.“
"Hat er das gesagt?“
"Ich habe das Heft die letzte Nacht gelesen.“
Er machte eine Pause, spielte mit seinem Milchglas, das er über den Tisch schob, als wolle er damit Zeichen malen. Dann sah er mich an. „Und du bist wirklich der Meinung, ich würde mir einbilden, der Dämonenjäger Hank Lester aus diesem Heft zu sein?“
„ Na, ja“, sagte ich. „Du sagst doch selbst, du bist Hank Lester.“
„ Das ist ein Zufall, nichts weiter als ein Zufall. Er hat zufällig denselben Namen wie ich. Dir muss doch klar sein, dass die Geschichten in diesem Heft nichts, aber auch gar nichts mit mir und meiner Arbeit zu tun haben.“
Er schüttelte den Kopf.
„Ich kann es wirklich nicht glauben.“ Er sah auf das Cover des Hefts. „Und dieser Typ hat doch nicht die geringste Ähnlichkeit mit mir.“
Er blickte einen Moment versonnen auf das Bild, das ihn mit einer dunkelhaarigen Frau zeigte, aus deren Bluse wahre Granatenbrüste schossen.
Dann fing er an zu lachen, ich hatte Hank nie so lachen hören, es war ein lautes, befreiendes Lachen und für einen Moment hatte ich das Gefühl, dass ich mich in ihn getäuscht hatte, dass alles ganz harmlos war, dass Hank nur ein etwas verrückter Zeitgenosse war und nicht ein gefährlicher Irrer, der mich in den Wahnsinn treiben wollte.
„ Ich meine“, sagte Hank, nachdem er sich beruhigt hatte. „In dieser Geschichte, da gibt es Vampire. Jedes Kind weiß, dass Vampire eine Erfindung der englischen Schauerliteratur sind und niemals in Wirklichkeit vorkommen.“
Er schüttelte den Kopf. „Okay, das mit den Werwölfen und Untoten ist ja richtig. Ich meine, du kannst hier nicht zwei Straßen weit gehen, ohne über so ein Biest zu stolpern, aber Vampire, das ist lächerlich.“
Er lachte wieder. Eva und ich sahen uns an.
„Du hast eine Krise, Hank“, sagte Eva. „Glaub mir und jetzt musst du alles tun, um da wieder rauszukommen.“
Hank hörte auf zu lachen. Er bemühte sich, ein ernstes Gesicht zu machen.
„Vielleicht hast du ja recht“, sagte er. „In letzter Zeit sind die Dinge so anders geworden. Vielleicht habe ich wirklich eine Krise. Vielleicht sollte ich wirklich das machen, wovon du immer redest, mich mal auf die Suche nach meiner femininen Seite machen.“
Irgendwie klangen seine Worte nicht überzeugend.
"Hank", sagte Gonzo. "Das ist ein ganz schlechter Zeitpunkt für eine Krise. Du hast doch selbst gesagt, dass sich die Mächte des Bösen sammeln.“
Hank lächelte. „Ich kann dich in dieser Hinsicht beruhigen, mein lieber Freund. Vor einigen Tagen ist uns ein entscheidender Schlag gegen dieses ganze Ungeziefer gelungen.“
Er war aufgestanden, war zu mir gegangen und stand jetzt hinter mir. Ich spürte, wie er seine Hände auf meine Schultern legte.
„Ich sage uns, denn ohne die Hilfe dieses jungen Gentlemans würde es für uns ziemlich böse aussehen. Dieser junge Gentleman kann nämlich nicht nur sehr amüsante Geschichten über Dämonenjäger schreiben, die zwar mit der Wirklichkeit nicht das Geringste zu tun haben, aber doch sehr kurzweilig zu lesen sind. Nein, dieser junge Gentleman war der Auserwählte, dem es bestimmt war, in das magische Buch zu schreiben und damit den Krieg des Guten gegen das Böse zu entscheiden. Ohne ihn wäre es zu einem Gemetzel gekommen, im schlimmsten Falle wäre unser geliebter Planet auf die Größe eines Hühnereis geschrumpft. Das wäre doch ein ziemliches Gedränge gewesen.“
Er ließ wieder ein lautes Lachen hören, seine Hände lagen wie Bleigewichte auf meinen Schultern. Endlich ließ er mich los, ging zu seinem Platz und setzte sich
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