Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Titel: Das Buch der Verdammnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunnar Schuberth
Vom Netzwerk:
würde, die Männer in den weißen Kitteln anzurufen.
    „Aber Leon hatte dabei keine Erektion, wenn Sie das glauben“, fuhr Gonzo fort.
    Ich musste ihn stoppen.
    „Ich muss meinen Freund entschuldigen. Er hat viel Fantasie. Er ist auch der zweite Vorsitzende des örtlichen UFO Vereins. Ich hatte an dem Abend zu viel getrunken, da hatte ich so etwas wie Halluzinationen.“
    Brock sagte nichts.
    „Diese Tiere“, sagte ich, „waren wahrscheinlich Wildschweine. Es stand auch in der Zeitung, dass sich Wildschweine im Dianapark herumgetrieben haben.“
    Brock ließ mich nicht aus den Augen, er nahm wieder das Foto von Helen in die Hand.
    „Wissen Sie, wie diese Frau heißt?“
    „ Helen, sie heißt Helen.“
    „ Und ihr Nachname?“
    „ Ich weiß es nicht.“
    „ Worüber haben Sie denn mit dieser Helen gesprochen?“
    „ Wir haben über Denkrätsel gesprochen. Und allgemein über die Party.“
    „ Denkrätsel?“
    „ Ja, Helen ist ein Fan von Denkspielen. Sie ist eine sehr intelligente Frau, müssen Sie wissen. Die meisten Männer mögen es nicht, wenn eine Frau ihnen schwierige Denkrätsel aufgibt. Sie halten sich dann für intellektuell unterlegen. Aber ich gehöre nicht zu solchen Männern.“
    „ Haben Sie denn eine Telefonnummer von ihr. Wissen Sie, wo Sie wohnt?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Sie hätte mir sicher ihre Telefonnummer gegeben, wenn Sie zurückgekommen wäre. Aber das ist sie leider nicht.“
    „ Vielleicht wollte sie Ihnen auch ihre Telefonnummer nicht geben. Vielleicht haben Sie bei dem kleinen Denkrätsel versagt.“
    Brock grinste plötzlich. Wollte der Kerl sich über mich lustig machen?
    Ich antwortete nicht.
    „ Vielleicht hat sie ja auch gespürt, dass Sie viel lieber mit Bommer den Abend verbracht hätten“, sagte Melanie Boyles. „Vielleicht mochte sie ja nicht hören, dass Sie dauernd nur von ihm sprachen.“
    Ich sah sie sprachlos an. Was sollte das?
    „Was reden Sie da?“ Ich wurde wütend. „Ich sag Ihnen eins, Sie sind auf der völlig falschen Spur, wenn Sie glauben, ich hätte was mit der Sache zu tun. Sie sollten sich ihn mal genauer ansehen.“
    Ich deutete auf Hank. Alle Augen waren auf einmal auf ihn gerichtet.
    „Sie haben doch seine Papiere gesehen. Uns gegenüber behauptet er, er hieße Hank Lester. Und Sie haben doch gehört, was er erzählt hat über seinen Beruf: Dämonenjäger. Leute, der Mann treibt sich jede Nacht draußen rum. Ihn sollten Sie mal auf den Zahn fühlen.“
    Einen Augenblick sagte niemand etwas. Hank verzog keine Miene. Gonzo machte hinter dem Rücken von Brock und Boyles irgendwelche Grimassen und Gesten, die mir bedeuteten, nur bloß meinen Mund zu halten.
    Brock sah mich lauernd an.
    „ Mit seinen Papieren ist alles in Ordnung.“
    Mit einer schnellen Bewegung stand er auf, kam um den Tisch zu mir an meinen Stuhl. Er beugte sich über mich, starrte mir ins Gesicht, er war so nah, dass ich den Belag auf seinen Zähnen erkennen konnte.
    „Wissen Sie, was ich von Leuten halte, die ihre Freunde mit reinziehen wollen, um sich reinzuwaschen. Für mich ist das Abschaum. Ich habe dich im Auge, mein Freund. Du hast Glück, dass wir dich nicht gleich mitnehmen. Ich will gar nicht wissen, was du alles mit der kleinen Blonden gemacht hast, bevor du sie kalt gemacht hast und wie du deinen Schriftstellerkollegen um die Ecke gebracht hast, aber ich weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir dich drankriegen. Und dann werden wir dich auf der Polizeistation so lange braten, bis du aussiehst wie ein gegrilltes Hähnchen. “
    Seine Augen wollten sich in meine bohren und ich spürte, wie sich kleine Schweißtropfen auf meiner Stirn bildeten.
    „Aber Sie irren sich.“ Ich stotterte, ich ärgerte mich, dass mich der Kerl vor mir so einschüchterte. „Sie müssen sich die Papiere von ihm nur einmal genauer ansehen. Dann werden Sie sehen, dass sie nicht echt sind.“
    Brock sah mich noch einen Moment starr an. Dann schlug er mit der flachen Hand auf die Stuhllehne und richtete sich wieder auf. Er blickte zu Melanie Boyles.
    „Gehen wir“, sagte er.
    Sie sagten kein Wort, als sie den Raum verließen. Bevor Brock aus der Küchentür ging, drehte er sich noch einmal um und sah mich an.
    „Ich krieg dich, darauf kannst du deinen Arsch verwetten.“
    Ich wollte etwas sagen, zum Beispiel, dass wir uns noch lange nicht gut genug kannten, dass ein Du von seiner Seite aus angebracht war, aber ich hielt lieber den Mund.
    Nachdem sie gegangen

Weitere Kostenlose Bücher