Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Titel: Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
Vom Netzwerk:
Süden nie aufgegeben wurde, wenn er auch an einem anderen Punkt der Erzählung eingebaut wird und eine andere Begründung erfährt.
    Interessant ist auch das Auftauchen der Vorstellung, dass ein enger Verwandter Feanors – nach langem Schwanken zwischen Bruder und Sohn war es schließlich Feanors Vater – von Melko in den Wohnstätten der Noldoli, Sirnúmen (Vorläufer von Formenos), getötet wurde; aber der Vater wurde schon damals mit dem Herrn der Noldoli gleichgesetzt.
    In dieser Passage finden sich ein paar weitere geographische Hinweise. Die Zwei Bäume standen nördlich von der Stadt Valmar (S. 167), wie auch aus der Karte hervorgeht (S. 140); und, wiederum in Übereinstimmung mit der Karte, die Großen Lande und die Äußeren Lande stießen im hohen Norden fast aneinander (S. 240).Höchst bemerkenswert: Die Lücke in den Bergen von Valinor, die auf der Karte eingezeichnet ist und die ich mit dem Buchstaben e gekennzeichnet habe, findet jetzt ihre Erklärung; der »Einschnitt in den Bergen«, durch den Melko und sein Gefolge aus Valinor nach Arvalin-Eruman flohen, war eine Lücke, die Tulkas und Aule zur Zeit der Errichtung der Gebirge offen gelassen hatten, damit sie selbst nach Valinor gelangen konnten (S. 240).
    Von dem folgenden Teil der Geschichte (S. 241) ist fast nichts weiter verwendet worden. Manwes Strafpredigt an die Noldoli verschwand (aber ein wenig von ihrem Inhalt findet sich in kurzer Form an anderer Stelle später wieder: »Die Noldor begannen gegen [die Valar] zu murren, und viele wurden stolz und vergaßen, wie vieles, das sie nun besaßen und wussten, als Geschenk der Valar an sie gekommen war«; Das Silmarillion, S. 80). Es ist bemerkenswert, dass Manwe Feanors Vater Bruithwir bei seinem Vatersnamen go-Maidros nennt: Obgleich der Name Maidros in der Folge der von Feanors ältestem Sohn und nicht der seines Großvaters sein sollte, war er vom ersten Entwurf an mit den »Feanorern« verbunden. Später findet sich keine Spur von der seltsamen Geschichte vom abtrünnigen Diener Mandos’, der den Valar die schändliche Botschaft Melkos überbrachte und der in offenem Ungehorsam gegen Manwe durch den unbezähmbaren Tulkas vom Taniquetil zu Tode gestürzt wurde; ebenfalls verschwunden ist die Geschichte von Sorontur, der als Bote der Götter zu Melko gesandt wurde (es wird nicht erklärt, wie Sorontur ihn fand). Hier heißt es, dass später »Sorontur und sein Volk in die Eisenberge zogen, dort hausten und alles beobachteten, was Melko tat«. Ich habe im Kommentar zur Einkerkerung Melkos (S. 189) gesagt, dass die Eisenberge, angeblich südlich von Hisilóme (S. 171; 199), dort dem späteren Schattengebirge (Ered Wethrin) entsprechen. Andererseits schafft sich Melko in der Geschichte von Sonne und Mond nach seiner Flucht aus Valinor »neue Behausungen in dem Landstrich des Nordens, wo die Eisenberge stehen, sehr hoch und schrecklich anzuschauen« (S. 287); und in der ursprünglichen Geschichte von Turambar 31 heißt es,dass Angband unterhalb der nördlichsten Festungen der Eisenberge lag und diese Berge ihren Namen nach den »Eisenhöllen« erhielten, die unter ihnen lagen. Die Aussage in der vorliegenden Geschichte, dass Sorontur von seinem Horst in den Eisenbergen »alles beobachtete, was Melko tat«, schließt offenbar ebenfalls ein, dass Angband unter den Bergen lag; und die Geschichte, dass Sorontur (Thorondor) seine Horste auf den Thangorodrim hatte, ehe er sie nach Gondolin verlegte, blieb lange in der »Silmarillion«-Tradition (vgl. Nachrichten aus Mittelerde, S. 63 und dazu Anmerkung 25). Es gibt also offensichtlich einen widersprüchlichen Gebrauch des Begriffs »Eisenberge« innerhalb der Verschollenen Geschichten; es sei denn, man setzte voraus, dass dieses Gebirge als ein zusammenhängender Gebirgszug konzipiert war, dessen südliche Ausläufer (die späteren Schattenberge) die Südgrenze von Hisilóme bildeten, während die nördlichen Berggipfel, oberhalb Angband liegend, der ganzen Gebirgskette ihren Namen gaben. Der Beweis für diese These wird später folgen.
    In der ursprünglichen Geschichte wurde den Noldoli aus Sirnúmen (durch Fürsprache Aules) die Erlaubnis erteilt, nach Kôr zurückzukehren, doch der verbitterte Feanor blieb dort mit wenigen anderen zurück; und damit finden wir die Situation der späteren Geschichte vor – die Noldor in Tirion, aber Feanor in Formenos, wobei das Element von Feanors Verbannung und seiner unerlaubten Rückkehr zur Stadt der Elben

Weitere Kostenlose Bücher