Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2
Feanors stritten sich mit Turgon um die Führerschaft (A) und zogen in den Süden. Der verbliebene Rest von Überlebenden und Flüchtlingen wurde eingeschlossen und schwor Melko Bündnistreue; und dieser war zornig, weil er nicht herausfinden konnte, wohin Turgon geflohen war.
Nach einem Hinweis auf die »Gruben Melkos« und den »Zauberbann der Abgrundtiefen Furcht« (den Melko auf seine Sklaven legte) schließt die Geschichte mit »der Gründung von Gondolin« und der »Entfremdung zwischen Menschen und Elben, hervorgerufen durch die Schlacht der Ungezählten Tränen«: Melko nährte Misstrauen und ließ sie einander nachspionieren, damit sie sich nicht gegen ihn zusammentaten; und er schuf die Falschen Feen oder Kaukareldar nach ihrem Bilde, und diese täuschten und betrogen die Menschen. 9
Die Geschichte der verbannten Gnomen
(nach dem späteren Abriss)
Die Gnomen verweilten im Land der Schatten (Hisilóme) und hatten Umgang mit dem Schattenvolk, Feen-Wesen (C) unbekannter Herkunft: Sie stammten weder von den Valar noch von Melko, doch man glaubte, dass sie bei der Erschaffung der Welt aus der äußeren Leere und der urzeitlichen Dunkelheit gekommen waren. Die Gnomen fanden »die Wasser von Mithrim (Asgon)«, in denen Feanor ertrank. Sie stellten zum ersten Mal Waffen her und legten in den dunklen Bergen Steinbrüche an. (Das ist merkwürdig, denn in der Schilderung des Sippenmordes bei Alqalunte heißt es: »und so kamen zum ersten Mal Eldar durch die Waffen ihrer eigenen Sippe um«, S. 271).
Die Gnomen kämpften nun zum ersten Mal mit den Orks und eroberten den Pass der Rauhen Berge; so entkamen sie aus dem Land der Schatten, was Melko mit Staunen und Furcht erfüllte. Sie drangen in den Wald von Artanor (später Doriath) ein und in das Gebiet der Großen Ebenen (vielleicht der Vorläufer der späteren Talath Dirnen, der Bewachten Ebene von Nargothrond); und das Heer Nólemes wuchs zu einer ungeheuren Größe. Sie übten viele Künste aus, wollten aber nicht mehr an festen Orten wohnen. Das Hauptlager Nólemes war an den Wassern des Sirion; und die Gnomen trieben die Orks in die Ausläufer der Eisenberge. In stiller Wut stärkte Melko seine Macht.
Turgon wurde als Sohn Nólemes geboren.
Maidros, »erster Sohn von Feanor«, führte ein Heer gegen Angband, wurde aber durch Feuer von den Toren vertrieben, lebend gefangen genommen und gefoltert (wie in C). Es wird hier nichts darüber gesagt, dass Maidros befreit wurde und zurückkehrte, doch dies geht aus dem darauf folgenden Eid der Sieben Söhne hervor.
Die Sieben Söhne Feanors schworen ihren schrecklichen Eid ewigen Hasses gegen alle, Götter, Menschen oder Elben, die die Silmaril je besitzen sollten; und die Kinder Feanors verließen das Heer Nólemes und kehrten nach Dor Lómin zurück, wo sie ein mächtiges und wildes Geschlecht wurden.
Die Heere von Tareg, dem Ilkorin (vgl. S. 381), fanden die Gnomen am Tag des Festes der Wiedervereinigung, und die MenschenErmons sahen die Gnomen zum ersten Mal. Dann machte sich Nólemes Heer, vermehrt um die Streitkräfte Taregs und Ermons, zur Schlacht bereit; und Boten wurden in alle vier Himmelsrichtungen gesandt. Tinwelint weigerte sich als Einziger, dem Aufruf zu folgen: »Zieht nicht in die Berge.« Urin und Egnor (Vater von Beren) stellten zahllose Bataillone.
Melko zog sich mit seinen gesamten Streitkräften zurück, und Nóleme glaubte, er habe Angst. Die Heere von Elbenheim zogen in die Ödlande und lagerten im Tal der Quellen (Gorfalong), das später Tal der Weinenden Wasser genannt wurde.
(In der Beschreibung der Ereignisse vor der Schlacht der Ungezählten Tränen unterscheidet sich Abriss D von den früheren, eingeschlossen C. In den früheren flohen die Gnomen aus dem Lager am Sirion, als Melkos Heer nahte, und zogen sich nach Gorfalon zurück, wo die große Streitmacht aus Gnomen, Ilkorin und Menschen gesammelt und im Tal der Quellen aufgestellt wurde. In D ist von einem Rückzug des Heeres von Nóleme nicht die Rede: Es scheint, dass sie eher aus dem Lager am Sirion ins Tal der Quellen (Gorfalon) vorrückten. Doch es liegt in der Natur dieser Abrisse, dass sie nicht bis ins letzte Detail stimmig sein können. Der Abriss C, der hier endet, sagt, dass die Gnomen die Menschen in Künsten unterrichteten, als sie diese bei Gorfalon zum ersten Mal trafen – und dies war zweifellos einer der Ausgangspunkte der späteren Elbenfreunde in Beleriand.)
Bestimmte Menschen, von Melko bestochen, gingen als
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