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Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Titel: Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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denen Morgoth streng in Angband gefangen gehalten wurde und die Noldor ihre Wohnstätten und Türme erbauten, findet sich nicht die geringste Spur. In späteren Schaffensphasen vergrößerte mein Vater ständig die Zeitspanne zwischen dem Aufgang von Sonne und Mond und der Schlacht der Ungezählten Tränen. Es ist auch ein wesentlicher Zug der alten Konzeption, dass Melkos Sieg so vollkommen und überwältigend war: Die Noldoli wurden in ungeheurer Zahl seine Sklaven, und wohin sie sich auch wandten, überall lebten sie unter dem Bann seines Zaubers; nur in Gondolin waren sie frei – so heißt es in der alten Geschichte Der Fall von Gondolin, dass die Bewohner von Gondolin »jene Sippe derNoldoli waren, die als Einzige Melkos Macht entfloh, als er in der Schlacht der Ungezählten Tränen ihr Volk besiegte, es versklavte, mit einem Zauberbann belegte und zwang, in den Eisenhöllen zu wohnen, die es nur auf sein Geheiß verlassen durfte«. Außerdem wurde Gondolin erst nach der Schlacht der Ungezählten Tränen gegründet. 12
    Über Feanors Tod erfahren wir in den frühen Texten wenig; doch zumindest ist klar, dass es zur Geschichte seines Todes im Silmarillion (S. 121) keine Verbindung gibt. Diesen frühen Abrissen zufolge haben die Noldoli nach dem Verlassen von Hisilóme ihr erstes Gefecht mit den Orks in den Ausläufern der Eisenberge oder auf dem Pass der Rauhen Berge, und diese entsprechen ziemlich eindeutig dem späteren Schattengebirge, Ered Wethrin (vgl. S. 260; 382); doch im Silmarillion (S. 120) findet die erste Auseinandersetzung zwischen den Noldor und den Orks in Mithrim statt.
    Die Begegnung von Gnomen und Ilkorin hat sich erhalten im Zusammentreffen der neu angekommenen Noldor mit den Grau-Elben von Mithrim ( Das Silmarillion, S. 122); doch die Noldor hörten lieber von der Macht König Thingols von Doriath als von der Schlacht von Palisor.
    Während in diesen Abrissen Maidros, Sohn Feanors, einen Angriff gegen Angband führt, der blutig zurückgeschlagen wird und mit seiner eigenen Gefangennahme endet, ist es im Silmarillion Fingolfin, der vor Angband erscheint und sich, als man ihm dort mit Schweigen begegnet, vorsichtig nach Mithrim zurückzieht (S. 123). Maidros (Maedhros), der bereits bei einem Treffen mit einem Boten Morgoths, das man für eine friedliche Unterhandlung hielt, in Gefangenschaft geraten war, hörte den Schall von Fingolfins Trompeten am Ort seiner Qualen auf Thangorodrim – wo Morgoth ihn festhielt, bis die Noldor, nach Morgoths Worten, vom Krieg abließen. Von den getrennten Heeren der Noldor findet sich natürlich in der alten Geschichte keine Spur; und die Rettung von Maedhros durch Fingon, der ihm zu diesem Zweck den Finger abschnitt, erscheint in keiner Form: Stattdessen wird er, wenn auch verstümmelt, von Melko freigelassen, ohne dass eine Erklärung gegeben wird. Doch es ist sehr bezeichnend, dass die Verstümmelung von Maidros – ein wichtiges Moment in den Sagen – niemals als Element verlorenging, wenn ihr später auch ein völlig anderer Hintergrund und eine andere Bedeutung gegeben wurden.
    Der Eid der Söhne Feanors wurde hier nach Ankunft der Gnomen aus Valinor und nach dem Tod ihres Vaters geschworen; und nach dem späteren Abriss D verließen sie darauf das Heer von (Finwe) Nóleme, Herr der Noldoli, und kehrten nach Dor Lómin (Hisilóme) zurück. In diesen und anderen Elementen, die nur in D erscheinen, kommt die Geschichte ihrer späteren Form näher. Die Rückkehr nach Dor Lómin ist die Keimzelle des Zuges der Feanorer von Mithrim in den Osten von Beleriand ( Das Silmarillion, S. 127); das Fest der Wiedervereinigung wurde zum Fest der Versöhnung, Mereth Aderthad, das Fingolfin für die Elben von Beleriand abhielt ( Das Silmarillion, S. 128), wenn auch die Teilnehmer notwendigerweise ganz andere sind; das Zuspätkommen der Feanor-Söhne zur Schlacht entspricht der verspäteten Ankunft des Heeres von Maedhros ( Das Silmarillion, S. 215); der Tod des abgeschnittenen (Finwe) Nóleme in der Schlacht entspricht dem Tode von Fingon ( Das Silmarillion, S. 216, als Finwe zu Feanors Vater wurde und an die Stelle von Bruithwir trat, der in Valinor von Melko getötet wurde; seinen Platz als Heerführer in der Schlacht der Ungezählten Tränen nahm Fingon ein); der große Grabhügel, Hügel des Todes, errichtet von den Söhnen Feanors, entspricht dem späteren Haudh-en-Ndengin, dem Hügel der Erschlagenen, der in Anfauglith von Orks errichtet wurde ( Das Silmarillion,

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