Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2
unverändert; in allen anderen Fällen war Angamandi die zuerst geschriebene Form. In der Manuskript-Version der Geschichte macht Veanne keinen konsequenten Gebrauch von gnomischen oder »elbischen« Formen: so sagte sie Tevildo (nicht Tifil), Angamandi, Gwendeling (< Wendelin), Tinwelint (< Tinto Ellu ). Andererseits sagt sie in der Typoskript-Version Tiberth, Angband, Melian (< Gwenethlin), Thingol (< Tinwelint ).
Hirilorn, die Königin der Bäume < Golosbrindi, die Königin des Waldes (S. 34); Hirilorn < Golosbrindi bei späteren Nennungen.
Uinen < Ónen (oder möglicherweise Únen ).
Egnor bo-Rimion < Egnor go-Rimion. In den Geschichten von Teil 1 ist die patronymische Vorsilbe go (vgl. dort S. 241; 256).
Tinwelint < Tinthellon (nur auf S. 61). Vgl. Tinto’ellon unter Tinwe Linto.
i·Cuilwarthon < i·Guilwarthon.
(2) Typoskript-Version
Tinúviel < Tynwfiel im Titel und bei jeder Nennung bis zur Passage auf S. 22 der Manuskript-Version: »… doch jetzt erblickte er Tinúviel, die im Zwielicht tanzte«; von da an konsequent Tinúviel.
Singoldo < Tinwe Linto (S. 74).
Melian < Gwenethlin bei jeder Nennung bis zur Passage, die sich in der Manuskript-Version auf S. 24 findet: »… die Erhabenheit der Königin Gwendeling«; von da an konsequent Melian.
Thingol < Tinwelint bei jeder Nennung bis zur Passage, die sich in der Manuskript-Version auf S. 24 findet: »… über verschlungene Pfade zur Wohnung von Tinwelint«; von da an konsequent Thingol
Egnor > Barahir. Vgl. dazu S. 76.
Kommentar
1. Die Fabel
In diesem Abschnitt werde ich lediglich den Fortgang der Fabel untersuchen und solche Fragen wie die nach dem größeren historischen Zusammenhang, nach Tinwelints Volk und Behausung oder der Geographie zunächst außer Acht lassen.
Die Geschichte von Berens Zusammentreffen mit Tinúviel auf der mondhellen Lichtung in ihrer frühesten niedergeschriebenen Form (S. 23f.) wurde in ihrem Kern nie verändert; und es bleibt festzuhalten, dass es sich bei der Passage im Silmarillion (S. 184) um eine außerordentlich verdichtete und stilisierte Ausgestaltung dieser Szene handelt: Viele dort nicht erwähnte Elemente wurden in Wirklichkeit niemals aufgegeben. In einer sehr späten Neufassung der Passage, in dem Leithian-Lied 3 , erscheinen die Schierlingspflanzen und die Nachtfalter aufs Neue, und Daeron, der Spielmann, ist zugegen, als Beren zur Lichtung kommt. Jedoch gibt es dennoch diebemerkenswertesten Unterschiede; und der wichtigste ist natürlich, dass Beren hier kein sterblicher Mensch war, sondern ein Elb, einer der Noldoli, und dass das unabdingbar notwendige Element der Geschichte von Beren und Lúthien nicht vorhanden ist. Gleichwohl werden wir später (S. 114f.; 216) sehen, dass dies ursprünglich nicht so war: In der nun verlorenen (weil ausradierten) Fassung der Geschichte von Tinúviel war er ein Mensch gewesen. Deshalb habe ich die Verbesserung von »Mensch« zu »Gnom« im Manuskript (vgl. Anmerkung 10) ein »bezeichnendes Versehen« genannt. Viele Jahre später, nach der Niederschrift der Geschichte in der Form, die sie jetzt hat, wurde Beren wieder ein Mensch, obgleich mein Vater zu dieser Zeit (um 1925) lange geschwankt zu haben scheint, ob Beren ein Elb oder ein Mensch sein sollte.
Notwendigerweise gibt es in der Geschichte einen ganz anderen Grund für die Feindschaft und das Misstrauen, dem sich Beren in Artanor (Aryador) gegenübersieht – es ist namentlich die Tatsache, dass »alle Wald-Elben die Gnomen von Dor Lómin für heimtückische, grausame und treulose Geschöpfe hielten« (vgl. unten S. 104). Es scheint klar, dass die Geschichte von Beren und seinem Vater (Egnor) zu dieser Zeit erst in groben Umrissen konzipiert war; es findet sich nicht der geringste Hinweis auf die Geschichte von der Schar der Gesetzlosen, die von seinem Vater angeführt und von Gorlim, dem Unglücklichen, verraten wurde (Das Silmarillion, S. 181f.), vor der ersten Fassung des Leithian-Liedes, wo die Geschichte voll ausgeformt erscheint (die Arbeiten am Lied waren im Spätsommer 1925 bis zu diesem Punkt gediehen). Doch es wird auf eine Verbindung zwischen Berens Vater (später ist es Beren selbst) und Úrin (Húrin) als »Waffenbrüder« hingewiesen (vgl. die Typoskript-Version der Geschichte, S. 78); nach den späteren Abrissen für Gilfanons Geschichte (Teil 1, S. 385) stellten »Úrin und Egnor (Vater von Beren) … zahllose Bataillone« (gegen Melkos Heere).
In der alten Geschichte gab es vor dem Tag, an
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