Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2
innerste Bezirk der verblassenden Insel, / Wo noch die Einsamen Scharen weilen, / (45) Doch manchmal ziehen sie hier, unverzagt, langsam hintereinander / Mit klagenden Harmonien über deine Pfade: / Das heilige Volk einer älteren Zeit, / Unsterbliche Elben, die schön und todgeweiht singen / Von verschwundenen Dingen, die waren und noch sein könnten, / (50) Ziehen vorbei wie ein Wind durch rauschende Bäume, / Eine Welle sich neigenden Grases, und wir vergessen / Ihre zarten Stimmen, wie windbewegte Glocken / Von Blumen, ihr wie goldene Asphodelen schimmerndes Haar. //
Einst war der Frühling hier mit Wonne, und alles war heiter / (55) Unter den Bäumen; doch der schläfrige Sommer am Fluss / Hört im Innersten bebend den verborgenen Spieler, / Der aus dem Gewirr der Waldträume hervor bläst / Die langgezogene Melodie, die elbische Stimmen schufen, / Durch die laubreiche Lichtung den Winter vorhersehend; / (60) Die späten Blumen nicken auf den zerstörten Mauern, / Dann hören sie sich beugend von fern die quälende Flöte / Durch die sonnigen Schneisen und die baumgestützten Hallen; / Denn dünn und klar und kalt ist der Ton / Wie eine Strähne von Silberglas, entrückt. //
(65) Dann neigen sich, Kortirion, alle deine Bäume / Und zittern in plötzlicher flüsternder Klage: / Denn dahingegangen waren die Tage und verurteilt die Nächte, / Wenn flatternde Nachtfalter wie Trabanten tanzen / Um Kerzen in der stehenden Luft; / (70) Und die strahlenden Morgendämmerungen sind schon verloren, / Das gefingerte Sonnenlicht gespannt über die Wiesen; / Der Duft und der Schlummerton der Auen, / Wenn all der Sauerampfer, die Blumen und gefiederten Kräuter / Vor der Klinge der Sense niederfallen. / (75) Als kühler Oktober ihren tauigen Ginster / In das gewirkte Kleid golden durchschossenen Alterweibersommers hüllte, / Da begannen die weitschattenden Ulmen zu ermatten; / Ihre trauernde Blätterfülle wurde fahl, / In der Ferne die eisigen Speere erblickend / (80) Des Winters, blau einherschreitend hinter der Sonne / Des strahlenden Allerheiligentages. Dann ist ihre Zeit um / Und, matt getragen von bleichen Bernsteinflügeln, / Ziehen sie durch die weiten Lüfte des verblassenden Tals / Und fliegen wie Vögel über die nebligen Meere.
III
85 This is the season dearest to the heart,
And time most fitting to the ancient town,
With waning musics sweet that slow depart
Winding with echoed sadness faintly down
The paths of stranded mist. O gentle time,
90 When the late mornings are begemmed with rime,
And early shadows fold the distant woods!
The Elves go silent by, their shining hair
They cloak in twilight under secret hoods
Of grey, and filmy purple, and long bands
95 Of frosted starlight sewn by silver hands.
And oft they dance beneath the roofless sky,
When naked elms entwine in branching lace
The Seven Stars, and through the boughs the eye
Stares golden-beaming in the round moon’s face.
100 O holy Elves and fair immortal Folk,
You sing then ancient songs that once awoke
Under primeval stars before the Dawn;
You whirl then dancing with the eddying wind,
As once you danced upon the shimmering lawn
105 In Elvenhome, before we were, before
You crossed wide seas unto this mortal shore.
Now are thy trees, old grey Kortirion,
Through pallid mists seen rising tall and wan,
Like vessels floating vague, and drifting far
110 Down opal seas beyond the shadowy bar
Of cloudy ports forlorn;
Leaving behind for ever havens loud,
Wherein their crews a while held feasting proud
And lordly ease, they now like windy ghosts
115 Are wafted by slow airs to windy coasts,
And glimmering sadly down the tide are borne.
Bare are thy trees become, Kortirion;
The rotted raiment from their bones is gone.
The seven candles of the Silver Wain,
120 Like lighted tapers in a darkened fane,
Now flare above the fallen year.
Though court and street now cold and empty lie,
And Elves dance seldom neath the barren sky,
Yet under the white moon there is a sound
125 Of buried music still beneath the ground.
When winter comes, I would meet winter here.
I would not seek the desert, or red palaces
Where reigns the sun, nor sail to magic isles,
Nor climb the hoary mountains’ stony terraces;
130 And tolling faintly over windy miles
To my heart calls no distant bell that rings
In crowded cities of the Earthly Kings.
For here is heartsease still, and deep content,
Though sadness haunt the Land of withered
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